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Reisen Reisen Toskana 2024 09. Mai bis 24.Mai 2024
Unsere vorletzte Etappe führte uns heute von Siena nach Florenz. Da die Strecke in etwas über 1 Stunde zu bewältigen ist, atten wir ausreichend Zeit, die wunderschöne Landschaft des Chianti-Gebiets zu erkunden. Das Gebiet, in dem der weltberühmte Wein angebaut wird, liegt nördlich von Siena und zieht sich nördlich fast bis an die Stadtgrenze von Florenz.
Kaum hatten wir die Stadt verlassen, reihe sich ein Weinberg an den nächsten und auf der SR222, der sogenannten „Chiantigniana“, war kaum Autoverkehr. Jedoch wurden wir kurzerhand von anderen Verkehrsteilnehmern ausgebremst. An der Srecke liegen viele bekannte Weinorte aufgereiht wie an einer Perlenschnur. Nur ein Zehntel des sehr waldigen Gebiets (insgesamt ca. 70.000 Hektar) wird für Weinbau verwendet. Der Gallo Nero (= „Schwarzer Hahn“) ist das Kennzeichen der Chianti- Classico-Weine.
Die Chiesa di San Giorgio wurde bereits 1084 erwähnt. Sie enthält das Werk „Madonna col Bambino e i Santi Giorgio e Francesco“ aus der Werkstatt des Cosimo Rosselli. Wir verliessen Castellina und erreichten den Ort Radda in Chianti in der Mittagszeit. Ergebnissen archäologischer Ausgrabungen zufolge war der Ortskern schon um 2000 v. Chr. bewohnt und wurde im 1. Jahrtausend v. Chr. wahrscheinlich von den Etruskern besiedelt. Das erste gesicherte Dokument über Radda wurde in einem Schriftstück von Otto III. gefunden und ist auf das Jahr 1002 datiert. Die Propositura di San Niccolò, Kirche im Ortskern stammt aus der Zeit der Romanik. Sie enthält am Hauptaltar ein Crocifisso aus dem 14. Jahrhundert, im linken Querhaus das Werk Madonna del Rosario, Santi e Beati von Alessandro Allori sowie innerhalb der Kirche einen Flügelaltar von Bernardo Daddi. Der Palazzo del Podestà (auch Palazzo Pretorio), das Rathaus aus dem 15. Jahrhundert. Mit dem Bau wurde um 1415 begonnen und enthält an der Außenfassade die Wappen der Herrscherfamilien.
Kurz hinter der Ortschaft Quercegrossa machten wir einen Fotostopp. Durch die Hügellage des Ortes hat man einen tollen Blick zurück nach Siena.
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Castellina in Chianti
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Greve in Chianti
Nach einem kleinen aber sehr feinen Mittagsessen ging es weiter auf der „Chiantigniana“. Der nächste Ort, den wir ansteuerten war Greve in Chianti. Greve liegt etwa 25 Kilometer südlich der Provinz- und Regionalhauptstadt Florenz mitten im Herzen des Chianti- Gebietes (Chianti fiorentino) und ist seit dem 13. Jahrhundert eine der Hauptstädte des Chianti. Sie liegt am Fluss Greve. Die Piazza Matteotti ist dreieckig und von Arkaden umgeben, in denen man Geschäfte und Cafés bzw. Restaurants findet.
Am frühen Abend erreichten wir unser Hotel in Florenz. Nach gut 2 Wochen ohne größere Stadt, hatten wir schon ein bisschen „Bammel“ vor dem Verkehr in der Metropole. Dies erwies sich jedoch als völlig unberündet. Unser Hotel lag ein wenig ausserhalb und der Verkehr war auch nicht so stark wie gedacht. So kamen wir relativ entspannt am Hilton Garden Inn Hotel an. Das Auto parkten wir bequem in der Tiefgarage, wir brauchten es während unseres Aufenthaltes in Florenz nicht.
* Fahrt von Siena nach Florenz * Dörfer des Chianti
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Nach dem Frühstück mussten dann noch die Koffer die unzähligen Treppen heruntergeschleppt werden und auf Jule wartete beim Ausparken auf dem engen und vollen Miniparkplatz des Hotel auch noch eine Aufgabe - aber das alles haben wir gut gemeistert !
Von Siena durchs Chianti nach Florenz
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… tolle Aussicht !!!
Castellina in Chianti liegt etwa 15 km nordwestlich von Siena und ca. 35 km südlich von Florenz zwischen den Tälern des Arbia, der im Gemeindegebiet entspringt, der Elsa und der Pesa. Castellina liegt im Weinanbaugebiet des Chianti Classico und ist von großen Höhenunterschieden geprägt. So liegt der Hauptort in einer Höhe von 578 Metern, während Castellina Scalo, was zwar zur Gemeinde Monteriggioni gehört, aber den Bahnhof von Castellina beherbergt, bei circa 180 m liegt.
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Radda in Chianti
Hotel Hilton Garden Inn, Florenz Novoli
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* Sightseeing Florenz * Uffizien
Die erste Nacht in Florenz war recht unruhig - einige asiatische Reisende mussten wohl ihr Hotelzimmer, welches zum Unglück angenzend an das unsere lag, wohl erst nach Feng Shui ausrichten. Aber wir liessen uns davon nur kurz stören. Die Vorfreude auf Florenz, die Metropole der Toskana, überdeckte dies. Wir genossen, mit einigen einheimischen Spatzen und Tauben, die auf ihre Gelegenheit am Frühstückstisch warteten, selbiges auf der Terrasse. Anschließend ging es von der nur 5 Gehminunten entfernten Straßenbahnstation in Richtung Innenstadt.
Nach dem Frühstück mit der Straßenbahn in die Innenstadt
Florenz ist mit knapp 370.000 Einwohnern die achtgrößte Stadt Italiens. Florenz ist die Hauptstadt sowie größte Stadt der Region Toskana und der Metropolitanstadt Florenz, in der etwa eine Million Menschen leben. Florenz ist für seine Geschichte berühmt. Als Zentrum des spätmittelalterlichen europäischen Handels- und Finanzwesens war sie eine der reichsten Städte des 15. und 16. Jahrhunderts. Florenz gilt als die Wiege der Renaissance. Aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung – insbesondere für die bildende Kunst – wurde sie schon im 19. Jahrhundert auch als das „italienische Athen“ bezeichnet. Durch die mächtige Dynastie der Familie Medici stieg Florenz in der Renaissance zu einer der florierendsten Metropolen Europas auf. Zahlreiche Künstler und Geistliche waren hier beheimatet: Leonardo da Vinci verbrachte große Teile seiner Jugend in Florenz, Michelangelo fand Unterschlupf in der Kirche der Medici, Galileo Galilei wohnte als Hofmathematiker in den Palästen der Medici. Von 1865 bis 1871 war die Stadt die Hauptstadt des neu gegründeten Königreichs Italien. Das historische Zentrum von Florenz zieht Jahr für Jahr Millionen von Touristen an. Euromonitor International platziert die Stadt mit fast 4,2 Millionen Besuchern im Jahr 2015 weltweit an 40. Stelle unter den meistbesuchten Städten. Die historische Innenstadt wurde von der UNESCO im Jahre 1982 zum Weltkulturerbe erklärt. Aufgrund des künstlerischen und architektonischen Erbes hat das Forbes Magazine Florenz als eine der schönsten Städte der Welt ausgewählt.
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Duomo Santa Maria del Fiore
Der Dom zu Florenz, offiziell die Metropolitankathedrale der Heiligen Maria der Blume, wurde am 24. März 1436 von Papst Eugen IV. geweiht. Das Schiff fasst circa 4.000–5.000 Personen. Die gewaltige Kuppel, das Hauptwerk Brunelleschis, gilt als technische Meisterleistung der frühen Renaissance. Der Florentiner Dom ist, bezogen auf die Länge des Längsschiffs, nach dem Petersdom im Vatikan, St Paul’s Cathedral in London und dem Mailänder Dom die viertgrößte Kirche in Europa (nach der bebauten Fläche rangiert allerdings noch die Kathedrale von Sevilla in Spanien an dritter Stelle). Seine Abmessungen: 153 m Länge, 38 m Breite, Breite des Kuppelfundaments 90 m. Die Seitenschiffe haben eine Gewölbehöhe von 23 m, das Mittelschiff ist um etwa 12 Meter höher. Die lichte Höhe der Kuppel beträgt vom Boden bis zur Laterne 90 m. Außen ist die Kuppel mit Laterne mehr als 114 m hoch. Erst 1296 entschloss man sich zum Bau eines Doms nach Plänen von Arnolfo di Cambio. Der Bau sollte Ausmaße haben, wie sie die Toskana nie zuvor gesehen hatte. Der Entschluss kam nicht aus einem religiösen Impuls, sondern aus dem Wunsch nach einem weithin sichtbaren Monument, nicht zuletzt in Konkurrenz zu Venedig, Pisa und zum 1229 begonnenen Dombau in Siena. 1417 legte Brunelleschi sein erstes Kuppelmodell vor, nachdem vorher beschlossen worden war, eine noch prächtigere und größere Kuppel zu erstellen, als das erste Modell vorgesehen hatte. Der Bau der 107 Meter hohen Kuppel mit einem Durchmesser von 45 Metern dauerte 16 Jahre (1418 bis 1434). Von Anfang an trug die aus zwei Schalen bestehende Konstruktion sich selbst und wurde ohne Lehrgerüst errichtet. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit wird sie noch heute als Höhepunkt der Renaissance gesehen. Der Dom wurde nach der Fertigstellung der Kuppel am 25. März 1436 in Anwesenheit von Donatello, Brunelleschi, Ghiberti, Michelozzo und Alberti durch Papst Eugen IV. geweiht.
Glockenturm (Campanile di Giotto) und Kuppel des Doms von der Aussichtsterrasse der Uffizien aus gesehen
Ein kurzer Auszug aus der Geschichte von Florenz: Florenz wurde nach 59 v. Chr. von Julius Cäsar als Colonia mit dem Namen Florentia (nach der römischen Göttin der Blumen und des Pflanzenwachstums) im fruchtbaren, aber noch teilweise sumpfigen Arnotal errichtet. In den Jahren 1347 bis 1352 starben etwa 40 % der Bevölkerung an einer Pestepidemie. Im 14. und 15. Jahrhundert blühte Florenz auf und setzte Maßstäbe in der europäischen Kunst und Kultur. Viele Künstler und Gelehrte siedelten sich an, darunter Donatello, Botticelli; später Michelangelo, Machiavelli, Leonardo da Vinci und Galileo Galilei. Es entwickelte sich die kulturgeschichtliche Epoche der Renaissance (italienisch Rinascimento). Zugleich wurde Florenz zum Handels- und Finanzzentrum. Die reiche Familie der Medici stieg im 15. und 16. Jahrhundert zu einer Großmacht auf und prägte die Stadt wie keine andere Familie. Der erste bedeutende Medici war Cosimo, der sich die Stadt nach und nach untertan machte. Durch geschicktes Agieren und eine präzise ausgewählte Kundschaft schuf sich Cosimo ein Netzwerk aus bedeutenden Politikern, Handelsleuten und bis in die höchsten Ränge der katholischen Kirche. Die Tatsache, dass die Medici als die privaten Bankiers des Papstes fungierten, machte sie schnell zu einer angesehenen Bankiersfamilie.
Die kulturelle Bedeutung von Florenz schwand im 17. Jahrhundert. Die Medici, die lange Zeit die Stadt geprägt hatten, starben aus. Erst im 19. Jahrhundert begann ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung. Florenz wurde das Ziel von Bildungsreisen, den Grands Tours. Der Hauptwirtschaftszweig von Florenz ist der Fremdenverkehr. In den Sommermonaten liegt die Zahl der Touristen deutlich über der der Florentiner.