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Dom von Siena
Toskana 2024 09. Mai bis 24.Mai 2024
Wir starteten an unserem Hotel an der Viale Curtatone, vorbei an der Basilica di San Domenico. Schnell bemerkten unsere Beine, wie hügelig Siena ist. Zunächst gingen wir steil bergab am Geburtshaus der heiligen Katharina (Santuario Casa di Santa Catarina) vorbei, dann wieder steil bergauf zum Piazza San Giovanni, der an der Rückseite des Doms liegt.
Auf dem Piazza del Duomo konnte man die Pracht der Kathedrale und das Treiben davor gemütlich betrachten. Für den nächsten Morgen hatten wir uns den Besuch des Doms vorgenommen. Nach einer kleinen Verschnaufpause verließen wir das tolle Panorama und gingen in Richtung Piazza del Campo.
Wir waren überwältigt von den Eindrücken und der Schönheit Sienas. Aber auch unsere Beine und Füße wussten am Ende dieses Tages, was sie geleistet hatten. Bevor wir in unser Hotel zurückkehrten gönnten wir uns aber noch ein leckeres Eis - das hatten wir uns heute verdient. Auch den wirklich größten Pizzaverlockungen widerstanden wir und brachten uns neben einem leckeren Wein (schmeckt auch aus Plastikbechern) frisches Brot, leckeren Aufschnitt und Mozzarella mit. Dazu eine Suppe - mehr braucht es manchmal nicht !
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Piazza del Campo
* * Dombesichtigung * Sightseeing Siena
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Erste Eindrücke von Siena
Die Piazza del Campo ist der bedeutendste Platz der toskanischen Stadt Siena, deren Zentrum er bildet. Der Platz ist bekannt durch seine beeindruckende Architektur und seine halbrunde Form sowie durch das hier normalerweise jährlich zweimal ausgetragene Pferderennen Palio di Siena. Die Piazza del Campo ist einer der eindrucksvollsten kommunalen Plätze Italiens – im Gegensatz zum Markusplatz Venedigs und zur Piazza dei Miracoli Pisas ist dies ein Platz ohne Kirche, also ein rein politisches Zentrum – und das zeigt sich auch in der Kunst in den Innenräumen des Rathauses. Das Gelände ist leicht abschüssig und der Palazzo Pubblico, der öffentliche Palast, also das Rathaus steht an der tiefsten Stelle. Diese auffallend tief liegende Position im Gegensatz zu den Gepflogenheiten anderer Städte erklärt sich aus dem Bedürfnis, eine neutrale Lage zwischen den Hügeln von Siena zu wählen. Auch hier hat also das Konkurrenzdenken innerhalb der Stadt Konsequenzen gehabt. Das hatte zur Folge, dass der Turm sehr hoch werden musste, damit er trotz seiner niedrigen Lage die Stadt überragen konnte. Mit dem Bau des Palazzo Comunale wurden dann auch die Impulse für eine architektonische Gestaltung des Platzes gegeben. In den Jahren 1327–1349 erhielt der Platz eine Pflasterung, wobei auch heute noch die Einteilung in neun Segmente an die damalige Herrschaft der Neun erinnert. Mit dem Bau des Gebäudes der Stadtverwaltung (Palazzo Comunale) wurde 1297 begonnen. Ursprünglich hatte der Palazzo lediglich drei Stockwerke; später erfolgten weitere Anbauten. Vor allem aber kam im Laufe des 14. Jahrhunderts mit dem Torre del Mangia der 102 Meter hohe Turm hinzu, der das Stadtbild von Siena prägt.
Der Dom aus schwarzem und weißem Marmor, heute eines der bedeutendsten Beispiele der gotischen Architektur in Italien, entstand aus einer dreischiffigen romanischen Basilika. Heute präsentiert sich der Bau immer noch als solche, jedoch mit gotisch erhöhtem und eingewölbtem Mittelschiff, kompliziertem, mehrschiffigen Querhaus und einem gotischen Chor. Romanisch blieb die unregelmäßig sechseckige Kuppel über der Vierung, die für viele der Unregelmäßigkeiten des Baues verantwortlich ist. Der Bau wurde Anfang des 13. Jahrhunderts begonnen und zog sich bis in das 14. Jahrhundert hinein. Eine letzte Vergrößerung wurde 1339 begonnen, aber wegen Geldmangels und Problemen mit der Statik nie zu Ende geführt; heute sind nur Nordseitenschiff und Fassade des sog. „Duomo Nuovo“ zu sehen, die die Großartigkeit des unvollendeten Plans andeuten. Die Kirche, die den heutigen Dom als Querhaus weitergenutzt hätte, sollte in den Dimensionen Alt St. Peter, damals eine der größten Kirchen der Welt, übertreffen. Zu dem Baukörper gehört auch das Baptisterium San Giovanni, das in den Substruktionen des Domchores eingerichtet ist.
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Siena
Nach dem Frühstück gingen wir den bereits gestern erkundeten Weg zum Dom. Unterwegs schauten wir uns dann das Santuario die Santa Catarina an. Das Santuario di Santa Caterina (auch Santuario Cateriniano genannt) ist ein Heiligtum in Siena, welches der heiligen Katharina von Siena gewidmet ist. Es ist zudem ihr Geburtshaus. Katharina von Siena kam am 25. März 1347 als Caterina Benincasa zur Welt. Sie war das zweitjüngste der 25 Kinder von Jacobo Benincasa und Lapa Di Puccio Di Piagente, die zum Adel gehörten. Da die Familie verarmt war, musste ihr Vater als Wollfärber den Lebensunterhalt verdienen. Die meisten ihrer Geschwister starben früh an der Pest. Katharina wuchs ohne Ausbildung heran; Lesen und Schreiben lernte sie erst viel später. Katharina starb im Alter von 33 Jahren am 29. April 1380 nahe der Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom; auf dem dortigen Friedhof wurde sie begraben. Nachdem berichtet wurde, dass sich an ihrem Grab Wunder ereignet hätten, ließ ihr Beichtvater, Raimund von Capua, Katharinas Überreste in die Capella Capranica der Basilika bringen. 1461 wurde Katharina von Siena heiliggesprochen und 1939 zur Schutzpatronin von Italien erklärt. Papst Paul VI. erhob sie 1970 zur „Doctor Ecclesiae universalis“ (Kirchenlehrerin); 1999 wurde sie von Johannes Paul II. zusammen mit hl. Birgitta von Schweden und Edith Stein zur Patronin Europas erhoben. Katharina wird in der katholischen Kirche als Schutzpatronin Europas, Italiens und der Stadt Rom verehrt. Sie wird zur Abwehr von Feuer, Pest und Kopfschmerzen angerufen und gilt außerdem als Patronin der Krankenschwestern, der Sterbenden, der Pfarramtssekretärinnen und der Wäscherinnen.
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Dom zu Siena
Um 09.30 Uhr öffnete der Verkaufssschalter für die Eintrittskarten des Doms. Wir standen um 09.20 Uhr in der noch übersicht- lichen Schlange und schließlich gegen 09.45 Uhr an der Eingangstür zum Dom. Diese öffnete sich pünktlich um 10.00 Uhr und wir waren mit die ersten, die an diesem Tag das vielleicht schönste Kircheninnere der Welt besichtigen durften. Wir hatten uns ja in diversen Reiseführern eingelesen und so manch Bericht im Internet und im Fernsehen gesehen, jedoch waren wir beim betreten der Kathedrale sprachlos. Allein der dunkle und weiße Marmor und die vielen Verzierungen machen den riesigen Bau einmalig. Und doch gab es noch einige weitere Besonderheiten zu beachten: Der Bodenbelag der Kathedrale ist in seiner Art nahezu einmalig. Es handelt sich um Marmorplatten mit kunstvollen Einlegearbeiten aus farbigem Marmor und schwarz gefüllten Gravuren. Vom 14. bis ins 16. Jahrhundert entstanden hier nach Entwürfen von 40 zum Teil berühmten Künstlern wie Antonio Federighi und Bernardino Pinturicchio mehr als 50 Felder, die den ganzen Fußboden des Doms bedecken. Es werden Szenen mit biblischen Themen, Allegorien zu Weisheit und Tugenden aus der Antike sowie Propheten und Sibyllen als gemeinsame Künder des Messias dargestellt. Augenfällig unter den Kunstschätzen im Inneren ist auch die achteckige Kanzel von Niccolò Pisano (oder Nicola Pisano) von 1266 bis 1268. Sie ruht auf Säulen, die von Löwen gestützt werden.
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Piccolomini-Bibliothek
Die Piccolomini-Bibliothek, die an den Dom angrenzt, wurde von Kardinal Francesco Piccolomini (später Pius III.) zu Ehren seines Onkels Pius’ II. gegründet. Hier befinden sich Pinturicchios berühmte Fresken mit Szenen aus dem Leben des späteren Papstes und eine Sammlung von Chorbüchern (auf gemeißelten Tischen) mit Malereien von Sieneser und anderen Künstlern.
Nach dem Besuch in der Krypta des Doms wagte Jule auch noch mutig den Aufstieg auf die Facciatone (unfertige Domfassade), um den großartigen Ausblick über die Stadt zu geniessen (und natürlich tolle Fots zu machen).
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Dom zu Siena - Krypta und Facciatone
Vom Dom aus gingen wir noch einmal zum Piazzo del Campo und dem Pallazo Pubblico. Es war mittlerweile wieder recht warm geworden und wir waren froh, dass wir noch einen schattigen Platz am Pallazo Pubblico ergattern konnten. Von hier hatten wir einen tollen Blick auf den Platz.
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Palazzo Pubblico und Fonte Gaia
Piazza del Campo
Die Via di Città ist die Haupteinkaufsstraße von Siena. Sie schlängelt sich am Piazza del Campo vorbei, durch die gesamte Altstadt. Hier findet man Designerlabel, Souvenierläden und jede Menge Restaurants und Cafes. Am Piazza Salimbeni, der sich fast am nördlichen Ende der Via di Città befindet, findet man den gleichnamigen Palazzo. Dort beheimatet ist die Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS). Sie gilt als die älteste noch existierende Bank der Welt. Die Bank wurde 1472 in Siena als ein Monte di Pietà unter dem Namen Monte Pio gegründet und erhielt 1624 den heutigen Namen. Sie diente zunächst der Vergabe von Kleinkrediten gegen Zinsen, die niedriger waren als sonst üblich. 1568 kam es zu einer ersten Reform; 1624 wurden die Statuten erneut geändert. Großherzog Ferdinand II. besicherte die Bank mit staatlichen Einnahmen aus den Domänenweiden in der Maremma, den sogenannten Paschi. Zugleich dehnte das Haus seine Aktivitäten auf Gebiete außerhalb Sienas in die Toskana aus.
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Via di Città - Palazzo Salimbeni - Rolltreppen zur Via Fontebranda - Teppen zur Basilica San Domenico
Nachdem wir noch ein wenig die Szenerie vorm Dom genossen hatten, fuhren wir noch mit der Rolltreppe von der Altstadt hinunter zur Via Fontebranda. Die Rolltreppen verbinden insbesondere die außerhalb gelegenen Parkplätze mit der auf dem Hügel gelegenen Altstadt. Doch wo es hinunter geht, muss man (will man die Rolltreppe nicht wieder hochfahren) mühsam wieder über Treppen hinauf- steigen. Wir meisterten die gefühlt 1.000 Treppenstufen und kamen an der Basilica Cateriniana die San Domenico, unweit unseres Hotels an. Jetzt nur noch die Treppenstufen im Hotel und dann war dieser anstrengende, aber wunderschöne Tag geschafft.
S i e n a
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