© Jörg Freudenau - 2018 bis
Start Start
juleundjoerg.net
Reisen Reisen Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Dom St. Peter und Paul, Sovana
Sorano
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken Toskana 2024 09. Mai bis 24.Mai 2024
Sovana liegt auf einer Anhöhe aus Tuffstein beim Zusammenfluss der Calesine und Folonia. Die Anlage des Ortes besteht aus drei in Längsrichtung verlaufenden Straßen, die Obere Straße, Untere Straße und Mittelstraße heißen. Bereits in der Etruskerzeit erlangte Sovana Bedeutung. Bis heute sind aus dieser Zeit wichtige Sehenswürdigkeiten erhalten geblieben. Im 11. Jahrhundert erlebte die Stadt eine weitere Blütezeit, während in den nachfolgenden Jahrhunderten ein Verfallprozess einsetzte. Dennoch verfügt Sovana auch heute noch über seinen ursprünglichen, mittelalterlichen Ortskern. Rund um den Platz „Piatta del Pretorio“ ist das vollständige mittelalterliche Stadtmodell erhalten. Die niedrigen zweistöckigen Häuser stehen auf Fundamenten aus dem 12. bis 15. Jahrhundert. Die Piazza del Pretorio ist der einzige Platz des Ortes und umgeben von den wichtigsten historischen Gebäuden Sovanas. Das Pflaster aus Backsteinen mit Fischgrätmuster ist zum Teil original, zum anderen Teil restauriert.
Das kleine Städtchen Sovana hat uns sehr gut gefallen, einen Besuch können wir sehr empfehlen. Als nächstes Zwischenziel gaben wir Pitigliano in unser Navigationssystem ein. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die rund 8 Kilometer entfernte Stadt. Die Stadt liegt im ursprünglich etruskischen Stammland und ist auf einen ca. 300 m hoch gelegenen Tuffsteinfelsen gebaut. Der Tuff ist auch das hier übliche Baumaterial, das in Ziegelform aus dem Fels geschnitten wird. Pitigliano ist von den tiefen Schluchten der Bäche Lente und Meleta umflossen, die sich im Lauf der Zeit in das Plateau geschnitten haben. Zusätzlich zu den natürlichen Canyons finden sich rund um die Stadt viele sogenannte „Vie Cave“, Wegsysteme der Etrusker, die in den Tuffstein gegraben wurden. Diese Etruskerstraßen sind zum Teil mit ausgeklügelten Entwässerungssystemen versehen. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1061.
Den heutigen Tag hatten wir bei unserer Reiseplanung für das Val d´Orcia und deren Hauptorte Monalcino und Montepulciano verplant. Da Pienza ziemlich mittig im Orciatal, abgeleitet vom Fluss Orcia, liegt, war dies ein idealer Ausgangspunkt zur Erkundung. Die auffällige Ästhetik der Landschaft mit ihren flachen Ebenen, aus denen sich fast schon kegelförmige Hügel erheben, inspirierte viele Künstler. In der Renaissance lieferte die Gegend insbesondere den Künstlern der Schule von Siena zahlreiche Motive für ihre Landschaftsbilder. Die der Landschaft des Val d´Orcia steht oft sinnbildlich für die Landschaft der gesamten Toskana.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Pitigliano
Von Sorano nach Pienza
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Hotel Piccolo La Valle, Pienza
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Wir erreichten unser Hotel in Pienza am frühen Abend. Nachdem wir unseren Fiat in der engen Garage unter dem Haus geparkt hatten, bezogen wir unser Zimmer. Da es bis in den Ort nur 5 Gehminuten waren und wir uns für den nächsten Tag ein strammes
* Val d´Orcia * Montalcino * Montepulciano
Capella della Madonna di Vitaleta
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Rund um den Piazza del Pretorio, Sovana
Der Anblick der Stadt über dem Tal ist atemberaubend. Zu Recht ist die Gemeinde ist Mitglied der Vereinigung „I borghi più belli d’Italia“ (Die schönsten Orte Italiens). Wir bummelten durch die Gassen der Altstadt und freuten uns über den Schatten in den engen Gassen, da die Temperaturen gegen Mittag bei knapp 30Grad Celsius lagen. Die Kathedrale „Santi Pietro e Paolo“ geht auf das Mittelalter zurück. Im 16. Jahrhundert und danach wurde sie stark verändert und hat heute eine spätbarocke Fassade. Enthält zwei Werke von Pietro Aldi. Der Campanile, im Kern ein zum Kirchturm umgebauter mittelalterlicher Geschlechterturm, überragt weithin sichtbar die Stadt. Die Kirche San Rocco ist die älteste Kirche der Stadt und wurde schon 1274 urkundlich erwähnt. An der äußeren Nordwand befindet sich ein Steinrelief aus dem 12. Jahrhundert. Der Palazzo Orsini wurde am einzigen natürlichen Zugang zur Stadt als Verteidigungsanlage errichtet und wurde über mehrere Jahrhunderte immer wieder erweitert. In der Burg befindet sich heute der Bischofssitz, ein Museum religiöser Kunst sowie das städtische archäologische Museum. Der beeindruckende Aquädukt wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts begonnen, aber erst im 17. Jahrhundert unter den Medici vollendet.
Wir verliessen Sorano und damit die südliche Toskana. Unser Tagesziel Pienza lag noch 75 Kilometer entfernt. Die Landschaften, die wir unterwegs erleben durften waren schon atemberaubend und brachten einen Vorgeschmack auf das, was uns morgen in der Region Val d´Orcia, rund um Pienza erleben sollten.
1996 erklärte die UNESCO das historische Zentrum Pienzas zum Weltkulturerbe; 2004 wurde zudem das ganze Orcia-Tal in die Liste aufgenommen. Bevor der Ort in Pienza umbenannt wurde, hieß er Corsignano. Im 9. Jahrhundert wurde er erstmals urkundlich erwähnt. Um 1300 gelangten Teile des Ortes in den Besitz der Familie Piccolomini, nachdem Enghelberto d’Ugo Piccolomini von Kaiser Friedrich II. 1220 mit dem Gut Montertari im Orcia-Tal belehnt worden war. Im 13. Jahrhundert ließen sich Franziskaner in Corsignano nieder. Der Dom von Pienza wurde von Rossellino zwischen 1459 und 1462 als dreischiffige Hallenkirche mit Umgangschor errichtet. Trotz seiner Renaissance-Fassade ist das Gotteshaus an typischen Bauten der nordalpinen Gotik orientiert, was den zahlreichen Reisen des späteren Papstes Pius II. unter anderem auch in deutsche Länder zu danken ist. Im dreischiffigen Inneren belegen Bündelsäulen und toskanische Kapitelle, wie die Übersetzung eines gotischen Raumkonzepts in die Formensprache der Frührenaissance gelungen ist.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Pienza
Zur Vergrößerung mit der Maus auf die Karte gehen
Sorano ist eine kleine mittelalterliche Stadt mit 3097 Einwohnern. Die Stadt liegt in der südlichen Toskana, im äußersten Osten der Hochmaremma, am Hang eines Tuffsteinhügels über dem Fluss Lente, der hier von den kleineren Wasserläufen Cercone und Castelsereno gespeist wird. Wie Pitigliano und Castell’Azzara ist sie eine der „Tuffsteinstädte“. Das Felsplateau von Sorano war vermutlich seit der Bronzezeit besiedelt. Zur Zeit der Etrusker war das Gebiet sicher besiedelt, der etruskische Name der Siedlung ist allerdings nicht überliefert. Der heutige Ortsname leitet sich vermutlich von dem lateinischen Namen einer etruskischen Gottheit, Pater Soranus her. Sorano wurde in der Römerzeit durch das Municipium von Sovana verwaltet.
Der St. Peter und Paul geweihte Dom befindet sich am westlichen Ende von Sovana. Der Dom stellt das bedeutendste Monument des Mittelalters in Sovana dar. Es handelt sich um ein seltenes Exemplar einer Kathedrale im romanisch-gotischen Stil von hohem künstlerischem Wert. Verziert ist der Dom durch dekorative Steinmetzarbeiten. Der Innenraum ist durch einzigartige, jedoch harmonische architektonische Formen geprägt. Eine erste Bauphase setzte vermutlich bereits im 9. Jahrhundert ein. Im 11. Jahrhundert stand die Kirche bereits, wie eine päpstliche Bulle von Nikolaus II. zeigt. Im Laufe des 12. bis 14. Jahrhunderts wurde der Dom in seinem Aussehen verändert.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Pitigliano
Programm rund um Pienza vorge- nommen hatten, beschlossen wir „unseren Heimatort“ für die kommenden 2 Nächte noch am Abend zu erkunden.
Mit diesen fantastischen Bildern beendet wir den Tag. Nach einer Stärkung im Hotel ging es dann „in die Falle“ um für den nächsten Tag ausgeschlafen zu sein.
Nicht weit von Pienza liegt ein Foto-Hotspot der Toskana. Das Hinweisschild an der Hauptstraße lotste uns über eine staubige Piste (und so sah unsere kleine „Francesca“ nachher überhaupt nicht mehr stubenrein aus) bis zu einem kleinen Wendepunkt, an dem ein Schild signalisierte „bis hierhin und nicht weiter“. Also gingen wir zu Fuß weiter, mussten aber nach rund 800 Metern feststellen, dass 1. die Wegstrecke zu weit und 2. es schon viel zu warm für eine solche Wanderung war. Aus der Ferne und mit entsprechendem Teleobjektiv machten wir dann ein paar Fotos von der Capella delle Madonna di Vitaleta.
Die Cappella della Madonna di Vitaleta liegt im Hügelland der Val d’Orcia an der Straße, die von San Quirico d´Orcia nach Pienza führt, und ist einer der zauberhaftesten Orte in dieser wundervollen Gegend, die in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde. Die kleine Kapelle, die zwei Reihen von Zypressen rahmen, ist sehr alt und wurde nach dem Volksglauben an der Stelle erbaut, an der die Madonna einer kleinen Hirtin erschienen war. 1553 stellte man hier die Statue der Heiligen Jungfrau von Andrea della Robbia auf, die sich heute in der Kirche Madonna di Vitaleta im Zentrum von San Quirico befindet.
Auf dem Weg von Pienza nach Montalcino
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Die Gemeinde Montalcino hat ca. 5.700 Einwohner und liegt etwa 25 Kilometer westlich unseres Ausgangsortes Pienza. Der Ortsname bedeutet ins deutsche übersetzt etwa „Steineichenberg“ von der Steineiche, die auch im Wappen der Gemeinde verankert ist. Von den Etruskern schon besiedelt, wurde das Gebiet am 29. Dezember 814 von Ludwig dem Frommen an die Mönche der Abtei Sant’Antimo vergeben. Ab 1198 versuchte Siena den Ort unter Kontrolle zu bringen, was 1202 nach dem Friedensvertrag von Fonterutoli (heute Ortsteil von Castellina in Chianti) mit Florenz im Jahr 1201 dann auch geschah. Hierbei wurden die bis dahin vorhandene Stadtmauer und Befestigungen zerstört. Böden, Lage und Klima der Gegend begünstigen den Weinbau. Durch ihn ist der Ort weltberühmt geworden. Das Topprodukt ist der Brunello di Montalcino, der unbestritten einer der teuersten Spitzenweine Italiens ist. Die Kellereien in und um Montalcino sind daher ein Besuchermagnet. Ebenfalls sehr bekannt ist der Wein Rosso di Montalcino.