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Palazzo dei Priori, Volterra
Volterra mit Acropoli Etrusca
und dem Teatro Romano
Die Erkundung Pisas war spannenden aber aufgrund der Wärme auch anstrengend. Zur Belohnung gönnten wir uns heute Pizza
zum Abendessen.
Nach Einbruch der Dunkelheit machten wir uns noch einmal auf den kurzen Weg zur Piazza dei Miracoli.
Piazza dei Miracoli
Von Pisa…
…trotzdem hieß es nun Abschied nehmen von unserem Hotel Villa Tower Inn und Pisa. Unsere heutige Tagestour führte uns rund
100 Kilometer weit in südlicher Richtung. Zunächst machten wir einen Zwischenstopp in Volterra, bevor es dann noch ein kurzes
Stück, bis San Gimignano ging. Dort hatten wir für die kommenden 2 Nächte eine Unterkunft gebucht.
Volterra
Auf der kurvenreichen Strecke konnten wir bereits aus der Ferne, die auf einem Felsen liegende Stadt Volterra erblicken.
Volterra liegt etwa 50 Kilometer südlich von Pisa und 30 Kilometer vom Mittelmeer entfernt. Die Stadt gilt mit ihrem spektakulären
landschaftlichen Umfeld als eine der schönsten in der Toskana.
Der Kern der heutigen Stadt liegt abgeschieden auf einem 550 m hohen Bergrücken über dem Tal der Cecina (Val di Cecina)
inmitten einer kargen, zerfurchten Hügellandschaft. Die Felsabbrüche und Geröllhalden sind das Produkt jahrhundertelanger
Erosion. Das Gebiet Le Balze im Nordwesten Volterras vermittelt einen beispielhaften Eindruck dieses Phänomens.
Die Stadt wird beherrscht von einer heute als Staatsgefängnis benutzten Festung der Medici, der Fortezza Medicea. Volterra ist ein
Zentrum der Alabasterverarbeitung.
Am Hauptplatz der Stadt, der Piazza dei Priori, steht der älteste erhaltene Kommunalpalast der Toskana, der Palazzo dei Priori.
Der Palast wurde von 1208 bis 1254 errichtet. Er war zum Zeitpunkt der Errichtung eine architektonische Neuheit italienischer
Kommunalpaläste. Bis dahin hatten öffentliche Gebäude zumeist über der offenen Markthalle des Untergeschosses lediglich ein
weiteres Geschoss für den Ratssaal, so beispielsweise in Bergamo, Mailand oder Como. Im ersten Stock befindet sich der Ratssaal,
sein Gewölbe allerdings wurde erst später, 1516, eingezogen. Die heute sichtbaren Ausmalungen entstanden erst nach dem
Erdbeben von 1846.
Nach der Besichtigung des historischen Ratssaals, in dem übrigens noch heute Ratssitzungen abgehalten werden, schlenderten wir
durch die engen und hügeligen Gassen Volterras, in denen es an jeder Ecke etwas zu entdecken gab.
Der Dom Santa Maria Assunta aus dem frühen 12. Jahrhundert mit einer Kassettendecke und mit Granit vortäuschender
Stuckverkleidung der liegt gleich neben dem Palazzo dei Priori.
Volterra kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im 4.
Jahrhundert v. Chr. entstand der Ort aus der Verbindung mehrerer kleiner
etruskischer Ansiedlungen, deren Bestand bis ins 7. Jahrhundert v. Chr.
zurückverfolgt werden kann. Zu dieser Zeit bauten die Etrusker eine sieben
Kilometer lange Ringmauer und nannten die nunmehr vereinigte Stadt
Velathri.
Außerhalb der mittelalterlichen Porta Fiorentina liegt das Teatro Romano,
erbaut zur Zeit des Kaisers Augustus. Von der Zuschauertribüne für etwa
2.000 Personen blickt man auf die teilweise rekonstruierte Bühnenwand.
Am Nachmittag verliessen wir die super schöne Stadt Volterra. Nach unserer Meinung ein absolutes Muß beim Besuch der Toskana.
Nun wartete aber schon das nächste Hightlight unserer Reise - San Gimignano. Von Volterra waren es nur gut 30 Kilometer oder
40 Minuten mit dem Auto.
San Gimignano
San Gimignano ist eines der Highlights und natürlich Hauptanlaufpunkt für viele Touristen in der Toskana. Das hatten wir schon bei
unserer Ankunft am gestrigen Tag bemerkt. Unzählige Busse standen auf den Parkplätzen, die man glücklicherweise ausserhalb der
Stadt angelegt hat. Diese liessen vermuten, wie viele Besucher gerade in der relativ kleinen Stadt unterwegs sind.
Da mit den Bussen meist Rundereise-Tagestouristen und/oder Kreuzfahrer „einfallen“ beschlossen wir heute Morgen früh in der Stadt
zu sein, um dem größten Trubel aus dem Weg zu gehen. Vom Kreuzfahrtterminal in Livorno sind die Busse gut 1 ½ bis 2 Stunden
unterwegs.
Nach dem Frühstück fuhren wir die knapp 5 Kilometer von unserem Hotel bis zum ausgesuchten Parkplatz und waren tatsächlich
schon um 9.30 Uhr an der Porta Giovanni, einem der Stadttore von San Gimignano.
* Fahrt von Pisa nach San Gimignano
* Volterra
* Room with a view
Ein toller Tag in Pisa mit tollen Bildern und fantastischen Eindrücken ging zu Ende.
Am nächsten Morgen wurden wir beim Frühstück mit dem besten Cappuccino der gesamten Reise überrascht. Nicht nur das das
Personal in unserem Hotel super nett war, hier war auch eine echte Künstlerin am Werk…
… nach Volterra
Nachdem wir Pisa hinter uns gelassen hatten änderte sich die Landschaft. Sanfte Hügel und immer wieder Zypressenalleen, die
zu Herrschaftshäusern oder Weingütern führten, so hatten wir uns die Toskana vorgestellt.
Volterra
Kurz vor San Gimignano
San Gimignano wird auch „Mittel-
alterliches Manhattan“ oder die „Stadt
der Türme“ genannt.
Weshalb dies so ist, konnten wir bereits
auf der Anfahrt von Volterra aus be-
staunen.
Majestätisch baute sich die „Skyline“
der auf einem Hügel liegenden Stadt
vor uns auf.
Natürlich nutzten wir die Aussicht für
einen Fotostop.
Hotel Pescille (Turmzimmer), San Gimignano
Als wir unser Hotel Pescille nahe San Gimignano erreichten, wusste zumindest Jörg um die Vorzüge des gebuchten Zimmers mit
zusätzlichem Turmzimmer. Nachdem wir unsere Koffer über enge Treppen 2 Etagen nach oben getragen hatten, erkundeten wir
unser Domizil. Der Ausblick vom Turm auf San Gimignano war noch schöner und atemberaubender als im Internet angekündigt.
* Sightseeing San Gimignano
Der historische Stadtkern ist seit dem Jahr 1990 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. San Gimignano besitzt noch einige der
mittelalterlichen Geschlechtertürme, die in anderen Städten nur als Stümpfe erhalten blieben. Im Mittelalter versuchten die
Patrizierfamilien, sich in der Höhe ihres Geschlechterturmes zu übertreffen, obwohl ein luxuriöses Leben darin nicht möglich war.
Von den einst 72 Geschlechtertürmen existieren in San Gimignano heute noch 15. Die beiden höchsten, der Torre Grossa aus dem Jahr
1311 und der Torre della Rognosa, weisen eine Höhe von 54 bzw. 51 Metern auf. Die Zisterne auf der Piazza della Cisterna entstand
1287 und wurde 1346 durch den Podestà Guccio Malavolti erweitert.
San Gimignano soll bereits um 300 bis 200 v. Chr. von den Etruskern besiedelt worden sein. Erstmals dokumentiert wurde der Ort 929.
Den Namen erhielt die Stadt von dem heiligen Bischof von Modena, San Gimignano. Es heißt, er habe das Dorf vor den barbarischen
Horden des Totila geschützt.
Diese Stadt verdankt ihre Existenz der Via Francigena (Frankenstraße). Auf diesem Hauptverkehrsweg des mittelalterlichen Italiens
zogen Händler und Pilger vom Norden nach Rom. Der Ort bildete sich als Marktstätte zwischen dem frühmittelalterlichen Castello
und der Pieve, dem Vorgängerbau der Collegiata. Ein erster Stadtmauerring wurde im 10. Jahrhundert angelegt. Dessen Verlauf
markieren zwei noch erhaltene Stadttore, im Norden der Arco della Cancelleria und im Süden der Arco dei Becci.
Collegiata Santa Maria Assunta, San Gimignano
Wir besichtigten, die kurz nach Öffnung noch fast menschenleere Collegiata Santa Maria Assunta,
den ehemaligen Dom aus dem 12. Jahrhundert. 1148 wurde die Kirche geweiht und 1466 durch
Giuliano da Maiano erweitert. Die zum Teil original erhaltenen und teilweise restaurierten
Fresken stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Für uns neben dem Dom von Siena eines der
schönsten Kircheninneren in der Toskana.