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* Fahrt von Lucca nach Pisa * Zwischenstop in Vicopisano * Piazza dei Miracoli * Pisa
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Vicopisano
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Villa Tower Inn, Pisa
Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Hotel, die Villa Tower Inn in Pisa. Dieses Hotel hatten wir auch aufgrund seiner Nähe zum Piazzia dei Miracoli gewählt. Von hier waren es nur 5 Gehminuten bis zur Hauptsehenswürdigkeit Pisas. Natürlich führte uns gleich unser erster Weg genau dorthin.
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Hier am Dom trafen wir auch die musizierenden und fahnenwerfenden „Trachtengruppen“ wieder. Diese hatten sich hier zu einem gemeinsamen Gottesdienst getroffen und zogen anschließend über den Domplatz wieder durch die Stadt. Mittlerweile war es richtig warm geworden und wir beschlossen, den sonnenüberfluteten Domplatz zu verlassen und schlenderten weiter durch die wunderschöne Stadt.
Nach dem Frühstück…-…erstmal bei der Polizei vorsprechen…
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Piazza dei Miracoli
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken Toskana 2024 09. Mai bis 24.Mai 2024
Die Kathedrale San Martino stammt aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert (1196–1204) und liegt in direkter Nähe zur südlichen Stadtmauer am Domplatz. Die dreischiffige Kirche hat ein zweischiffiges Querhaus. Die Emporen des Langhauses sind nicht belichtet. Die Fassade von San Martino gehört zur ältesten Bauperiode (Baumeister: Guidetto da Como). Normalerweise werden die Kirchen eher von Osten nach Westen gebaut, und die Fassade wird zuletzt errichtet. Diese hingegen wurde bereits im beginnenden 13. Jahrhundert mit dieser gestuften Arkadenreihe geschaffen, die als Dekorationsschicht vor der eigentlichen Fassadenmauer steht (vergl. Dom zu Pisa). Es dürfte eine der ersten Formen dieser Idee nach dem Pisaner Vorbild sein. Die Fassade ist mit der Vorhalle, die 1233–57 mit plastischem Schmuck ausgestattet wurde, ein eigener Bauteil, der auch heute noch sichtbar von dem dahinter liegenden Kirchenbau getrennt ist. Lucca hat mit seinen Fassadengestaltungen eine ganz eigene Richtung genommen und diese Fassaden zu einer eigenen Schauwand werden lassen, die höher sein kann als der Kirchenraum dahinter. Besonderer Wert wurde dabei auf die absichtlich nicht einheitliche Gestaltung der Säulen gelegt. Die rechte Ecksäule des obersten Fassadengeschosses ist eine sogenannte Knotensäule. Eine derartige Säule hatte im Mittelalter apotropäische Bedeutung, sie sollte Unheil durch Zauberzeichen abwehren. Die Verknotung einer Doppelsäule in der Mitte galt als ein solches Zauberzeichen. Auch später wurde noch mit solchen Mitteln gearbeitet. Bei gotischen Kathedralen hatten beispielsweise die Wasserspeier häufig die Gestalt von Ungeheuern.
Duomo / San Martino di Lucca
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Piazza Napoleone
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Auf dem Piazza Napoleone (Piazza Grande) konnte man es wegen der vielen schat- tigen Bäume schon eher aushalten. Wir bestaunten das Teatro Comunale del Giglio, die Denkmäler von Maria Luisa di Borbone und Guiseppe Garibaldi sowie das alte Karussell auf dem wunder- vollen Platz.
Museum / Geburtshaus von Giacomo Puccini
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Ganz in der Nähe unseres Hotels steht das Geburtshaus und das Museum von Lucca´s berühmtesten Sohn - Giacomo Puccini. Giacomo Antonio Domenico Michele Secondo Maria Puccini wurde am 22. Dezember 1858 in Lucca geboren und starb am 29. November 1924 in Brüssel. Puccini stammte aus einer Musikerfamilie. Seine Eltern waren Albina Magi und Michele Puccini. Dieser war Leiter der Stadtkapelle von Lucca, Organist am Dom und Komponist von Opern und Messen, sein Großvater Domenico Puccini war ebenfalls ein Komponist von Orchesterwerken und Klavierstücken, und schon sein Ururgroßvater Giacomo Puccini war Komponist und Organist. Er besuchte in Pisa eine Aufführung der Oper Aida von Giuseppe Verdi, die ihn stark beeindruckte. Im Herbst 1880 ging er nach Mailand, wo er sich dank eines Stipendiums am dortigen Konservatorium einschreiben konnte. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Opern La Bohème, Madame Butterfly, Tosca und Turandot.
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Auf der Stadtmauer von Lucca
Nach einer kleinen Nachmittagspause im Hotel wollten wir zum Abschluss unseres Besuchs in Lucca noch einen Spaziergang auf der Stadtmauer unternehmen. Das womöglich beeindruckendste Bauwerk der Stadt ist die vollständig erhaltene Stadtmauer von Lucca, italienisch Mura di Lucca. Ihr Ursprung liegt im Mittelalter, als sie im 12./13. Jahrhundert die römische Mauer ablöste, um im Nordosten die Borghi San Frediano, San Pietro Somaldi und Santa Mari Forisportam mit einzuschließen. Der nächsten, eher marginalen Erweiterung folgte 1504 – 1648 der Ausbau zur Stadtmauer, wie sie sich heute darbietet: 4,2 km lang, mit 11 Bastionen und 12 Kurtinen. Das Kuriose: Die Mauer wurde nie wirklich zur Verteidigung gebraucht. Immerhin bewahrte sie ganz Lucca vor der Überschwemmung durch das Hochwasser 1812. Maria Luisa von Bourbon-Spanien, 1815 – 1824 Herzogin von Lucca, ließ auf der Mauer eine Promenade errichten und die Bastionen und Außenbereiche begrünen. Die baumbestandene Promenade auf einer ursprünglich mittelalterlichen Wallmauern-Struktur findet sich in Europa nur noch ein weiteres Mal bei der Stadt Soest. Sowohl der Spazierweg als auch die Grünflächen sind äußerst beliebte Areale für sportliche Aktivitäten und Veranstaltungen.
Heute ging es für uns weiter nach Pisa. Die Entfernung beträgt mal gerade knapp 20 Kilometer. Nach dem Frühstück hatten wir jedoch noch eine „unangenehme“ Pflicht zu erledigen. Bei unserer Ankunft in Lucca hatten wir doch tatsächlich ein Knöllchen für Falschparken erhalten. Da wir den Parkplatz unseres Hotels nicht gleich fanden, standen wir ca. 5 Minuten unerlaub auf einem
Anwohnerparkplatz. Das schlug mit 42,00 Euro in unsere Reisekasse bzw. da wir die Strafe nun innerhalb von 5 Tagen bezahlten, reduzierte sich die Summe auf 29,60 Euro. Im wahrsten Sinne erleichtert, konnten wir unsere Reise fortsetzen.
Da wir aufgrund der kurzen Fahrstrecke heute sehr viel Zeit hatten, planten wir auf unserer Fahrt nach Pisa noch einen Zwischenstop im Örtchen Vicopisano ein. Den Tipp, dass es sich um einen sehr schönen Ort handeln solle, hatten wir aus einem Instagram-Blog.
Vicopisano entstand am Zusammenfluss des Serchio in den Arno. Aufgrund der strategisch günstigen Lage und der Nähe zu Pisa entwickelte sich auch der Ort und dessen Wirtschaft. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort in einem Dokument des Bischofs von Pisa, Zanobi, nach der sich die Kirche Santa Maria e Giovanni in sita loco et finibus Vicho befindet. Nach der Niederlage Pisas, das seit 1230 einen starken Einfluss auf Vicopisano ausübte, gegen Florenz 1406 gelangte der Ort unter die Herrschaft von Florenz, wo er bis auf wenige Ausnahmen (1494–1498) und (1502–1503) und später im Herzogtum Toskana bis zur Einigung Italiens verblieb. 1434 wurde die Rocca di Vicopisano, auch Rocca del Brunelleschi oder Rocca Nuova genannt, von Filippo Brunelleschi (Erbauer der Domkuppel von Florenz) erbaut.
Die Piazza dei Miracoli, wie die Piazza del Duomo im Volksmund auch genannt wird, ist der Domplatz der toskanischen Stadt Pisa. Der Name stammt vom italienischen Dichter und Schriftsteller Gabriele D’Annunzio. Er beschrieb in seinem Buch Forse che sì forse che no den Platz als Wiese der Wunder. Die Piazza dei Miracoli ist eine Grünfläche nahe der Stadtbefestigung im nordwestlichen Teil der Altstadt. Die dezentrale Lage am Rande des Historischen Stadtkerns ist ungewöhnlich. Auf dem Platz steht das berühmte Ensemble, bestehend aus dem Baptisterium als größte Taufkirche der Welt, dem Friedhof Camposanto Monumentale und dem kreuzförmigen Dom Santa Maria Assunta mit seinem Campanile, dem Schiefen Turm. Sie gehören zu den Meisterwerken der mittelalterlichen Architektur und hatten einen großen Einfluss auf die monumentale Kunst in Italien vom 11. bis zum 14. Jahrhundert. Seit 1987 gehört der Platz zum UNESCO-Welterbe. Der Schiefe Turm von Pisa ist das wohl bekannteste geneigte Gebäude der Welt und Wahrzeichen der Stadt Pisa in Italien. Der Turm war als freistehender Glockenturm (Campanile) für den Dom in Pisa geplant. 12 Jahre nach der Grundsteinlegung am 9. August 1173, im Jahr 1185, als der Bau bei der dritten Etage angelangt war, begann sich der Turmstumpf in Richtung Südosten zu neigen. Daraufhin ruhte der Bau rund 100 Jahre. Die nächsten vier Stockwerke wurden dann mit einem geringeren Neigungswinkel auf den bereits bestehenden Stockwerken gebaut, um die Schieflage auszugleichen. Danach musste der Bau nochmals unterbrochen werden, bis 1372 auch das Glockengeschoss vollendet war. Der Grund für seine Schieflage liegt in dem Untergrund aus lehmigem Morast und Sand, der sich unter dem Gewicht verformt. Neuesten Ausgrabungen zufolge steht der Turm am Rande einer ehemaligen Insel direkt neben einem antiken, zur Bauzeit bereits versandeten Hafenbecken. Die Schieflage des Turms beträgt nach dem Ende der Sanierungsarbeiten rund vier Grad, entsprechend einer Auslenkung an der Spitze von 3,9 m (bei rund 55,8 m Höhe). Im Inneren des Turmes hängt ein Lot, das oben in der Mitte befestigt ist und durch die Schieflage unten beinahe die Seitenwand berührt. Der Legende nach hat der aus Pisa stammende Galileo Galilei bei Fallversuchen vom Turm die Fallgesetze entdeckt.
Pisa
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Via Santa Maria - Chiesa de San Sisto - Piazza dei Cavalieri - Arno - Chiesa di Santa Maria della Spina
Chiesa de Santo Stefanon Sisto - Ulisse Dini - Palazzo dell´Orologio - Galileo Galilei
Viele sagen, dass Pisa keine sonderlich schöne Stadt sei und es aus der Piazza di Miracoli nichts zu sehen gibt, aber das können wir so nicht stehen lassen. Zwar ist das Stadtzentrum und alle Sehenswürdigkeiten auf einen kleinen Raum begrenzt, aber das was wir dort gesehen haben, hat uns sehr gefallen. Zudem ist das Ambiente und das Ensamble an altern Häusern am Arno toll. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war Pisa als Republik Pisa ein Stadtstaat und eine der Seerepubliken und ist heute mit rund 90.000 Einwohnern Hauptstadt der Provinz Pisa. Wahrzeichen ist der als Schiefer Turm von Pisa bekannte Campanile des Doms auf der Piazza dei Miracoli im Norden des Stadtzentrums. Mittelpunkt der historischen Viertel San Martino, Santa Maria, San Francesco und Sant’Antonio ist die zentrale Arno- Brücke, die Ponte di Mezzo. Im Mittelalter war Pisa eine der vier Seefahrerrepubliken Italiens (neben Genua, Amalfi und Venedig). Zudem stand die Stadt in Konkurrenz mit den toskanischen Nachbarrepubliken Lucca, Florenz und Siena. Schließlich verlor die Republik Pisa 1406 ihre Unabhängigkeit an Florenz. Berühmte Söhne der Stadt waren Galileo Galilei, nach dem der Flughafen von Pisa benannt ist, und Leonardo Fibonacci (Leonardo von Pisa), einer der bedeutendsten Mathematiker des Mittelalters.
Piazza dei Cavalieri