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Nun jagte ein „Highlight“ das nächste. Nach der beeindruckenden Galleria delle carte geografiche folgten die Stanzen des Raffael.
Die Fresken der Stanzen (italienisch stanza „Zimmer“) wurden von Julius II. ab 1508 für seine privaten Gemächer im zweiten Stock des
Vatikanspalastes in Auftrag gegeben. Sie wurden von Raffael und seinen Mitarbeitern unter dem Patronat Papst Leos X. (1513–1521)
bis 1524 ausgeführt. Die vier Räume werden heute nach ihren Hauptthemen bezeichnet.
Der Glanz der vollendeten Fresken dauerte nicht lange. Schon 1527, beim Sacco di Roma, wurden sie von protestantischen
Landsknechten schwer beschädigt: Gesichter, die die Söldner für die von Päpsten hielten, wurden ausgekratzt, Inschriften wurden in
die bemalten Wände geritzt. Diese Details traten bei der letzten Restaurierung 1999–2001 zutage, die nicht nur Schmutz und
Übermalungen beseitigte, sondern auch Schäden, die von alten Restaurierungen herrührten. Die Stanzen waren bald nach dem Sacco
di Roma von Malern, die für die Päpste arbeiteten (darunter Sebastiano del Piombo), notdürftig restauriert worden. Weil sich Teile
des Stucks von den Wänden zu lösen begannen, erfolgte 1754 eine größere Restaurierung, weitere in den Jahren ab 1856 und 1937.
Ein paar Zahlen der gewaltigen Basilika haben wir ja schon vorstehend erwähnt. Den Eindruck, den dies gewaltige Bauwerk auf uns
macht und hinterliess, können die Zahlen und Daten bestenfalls bekräftigen - unfassbar.
Leider war der Papstaltar unter dem Baldachin und direkt über dem mutmaßlichen Petrusgrab für das Heilige Jahr 2025 eingerüstet.
Er wurde im Jahr 1594 von Papst Clemens VIII. in Auftrag gegeben, damit nach der Fertigstellung der Kuppel und dem endgültigen
Abriss der Apsis von Alt-St. Peter an diesem Ort wieder die heilige Messe gefeiert werden konnte.
An diesem Altar darf nur der Papst die heilige Messe abhalten.
* Vor dem Frühstück im Petersdom
* Piazza del Popolo und Gärten der Villa Borghese
* Führung im Kolosseum
und dem Forum Romanum
Die Piazza del Popolo - Platz des Volkes - ist einer der berühmtesten und beliebtesten Plätze in Rom. Er war seit der Antike der Platz,
an dem der Besucher Rom betrat, wenn er von Norden über die Via Flaminia oder die Via Cassia in die Stadt reiste. Die Etymologie
des Namens Piazza del Popolo weist mehrere Ergebnisse auf. Zum einen soll der Name des Platzes daran erinnern, dass er mit dem
Geld der römischen Bevölkerung errichtet wurde. Einer anderen Überlieferung zufolge erinnert der Name an die Pappeln, die früher
hier standen. Von der Piazza del Popolo gehen seit dem 16. Jahrhundert die drei Hauptstraßen Via del Corso, Via del Babuino und Via
di Ripetta aus, die als Tridente (Dreizack) bekannt sind.
In der Mitte der Piazza steht der Obelisco Flaminio, der zweitälteste und mit 23,90 Meter Höhe (mit Basis und Kreuz 36,50 m) der
zweitgrößte ägyptische Obelisk in Rom. Im Norden steht das Tor, die Porta del Popolo, neben dem Tor die Kirche Santa Maria del
Popolo, in deren angrenzendem Augustinerkloster Martin Luther während seines Rom-Aufenthaltes wohnte.
Im Süden stehen die berühmten Zwillingskirchen, links Santa Maria in Monte Santo, die Carlo Rainaldi im 17. Jahrhundert im Auftrag
Papst Alexanders VII. erbaute. Die Laterne dieses Kirchengebäudes stammt von Bernini. Rechts des Corso folgte die Kirche Santa
Maria dei Miracoli, an deren Bau auch Carlo Fontana beteiligt war. Eine Schwierigkeit für Rainaldi bestand darin, dass die beiden
Bauplätze ungleich waren.
Er löste das Problem, indem er die linke Kuppel elliptisch, die rechte dagegen rund gestaltete.
Die Galleria delle carte geografiche (Galerie der Landkarten) ist eine
beeindruckende 120 Meter lange, durch Fenster belichtete Prunkhalle.
Beidseitig ausgestattet ist sie mit groß dimensionierten topographischen
Fresken italienischer Städte, die 1580–1583 von Antonio Panti entworfen und
von Giorgio Vasari und Federico Zuccai ausgemalt wurden. Die
Ausgestaltung der Deckenmalereien und Ornamente erfolgten durch Maler
und Stuckateure, die hier unter der Leitung von Girolamo Muziano bis 1590
tätig waren. Bemerkenswert ist eine Reihe von Hermen mit wertvollen
antiken Büsten und Figurinen. Man kann in diesem Trakt auch flämische
Gobelins aus dem 15. und 16. Jahrhundert sehen. In den zwei kleinen
nebenliegenden Räumen befindet sich eine umfangreiche Sammlung
mittelalterlicher Keramik.
Braccio Nouvo
Galleria delle carte geografiche /
Galerie der Landkarten
Stanzen (Zimmer) des Raffael
Für den heutigen Morgen hatten wir uns tatsächlich den Wecker gestellt. Um 07.00 Uhr öffnen die Tore des Petersdoms und wir
erhofften uns, dass zu dieser frühen Stunde die Schlangen noch nicht allzu lang wären.
Um 06.53 Uhr standen wir auf dem Petersplatz - wir waren nicht die ersten !
Piazza del Popolo
So langsam taten uns die Füße weh und wir waren froh, dass sich nach der Sixtinischen Kapelle der Ausgangsbereich der Museen mit
der spektakulären Spiraltreppe anschloss.
Wir waren gut 3½ Stunden in den verschiedenen Abteilungen der Museen - um alles zu sehen, benötigt man wahrscheinlich 3½
Wochen.
Die 1932 von Guiseppe Momo entworfene Treppe ist eines der architektonischen Highlights im Vatikan. Durch ihre zwei ineinander
verschlungenen, spiralförmigen Rampen begegnen Besucher, die die Stufen hinaufsteigen, den Herabsteigenden nicht. Die
Spiraltreppe befindet sich am Ausgang der vatikanischen Museen und wurde nach dem Vorbild der berühmten Bramante-Treppe
erbaut, die sich ebenfalls im Museumskomplex befindet.
San Pietro in Vaticano / Petersom
Höher gelegen als die umgebende Stadtlandschaft, ist die Pincio-Terrasse nicht nur ein Aussichtspunkt, sondern auch ein kulturelles
Wahrzeichen. Mit Blick auf die Piazza del Popolo können Besucher das Zusammentreffen von Roms antiker und Renaissance-Zeit
beobachten.
Hier oben fanden gerade die World Skate Games 2024 statt und Sportlerinnen und Sportler aus aller Herren Länder traten in 12
Disziplinen an. Auf der Terrazza del Pincio wurde Vert (vertical) Skatboarding in der Halfpipe durchgeführt.
Borghese Gärten und Casina Valadier
Viele Besucher der Vatikanischen Museen haben nur das eine, nächste Ziel unseres Rundgangs - die Sixtinische Kapelle. Der Zugang
für Besucher ist ausschließlich durch die Vatikanischen Museen möglich.
Die Sixtinische Kapelle ist eine der Kapellen des Apostolischen Palastes. Sie ist der Ort, an dem das Konklave abgehalten wird, und
beherbergt einige der berühmtesten Gemälde der Welt. Das Konklave, in dem die wahlberechtigten Kardinäle in einer Versammlung
den neuen Papst wählen hat die Besonderheit, dass das Wahlgremium eingeschlossen wird, bis es zu einer gültigen Wahl gekommen
ist.
Der Name der Kappel bezieht sich auf Papst Sixtus IV., unter dem sie zwischen 1475 und 1483 erbaut wurde. Am 15. August 1483
wurde die Kapelle geweiht.
Da in der Kapelle nicht fotografiert werden darf, ist nur eine der nachstehend aufgeführten Fotos „heimlich“ von uns aufgenommen
worden.
Deckenmalerei in der Sixtinischen Kapelle
Spiraltreppe
im Ausgangsbereich
der Vatikanischen Museen
Petersplatz und Eingang zum Petersdom
Nach gut 20 Minuten hatten wir die Schlange vor der Sicherheitsüberprüfung hinter uns gelassen und bestaunten von den Treppen-
stufen des Petersdoms den Sonnenaufgang.
Aber wir waren ja nicht deswegen gekommen und nachdem wir schnell noch ein Selfie gemacht hatten, betraten wir den gewaltigen
Petersdom.
Petersdom
Obwohl bereits ein paar Minuten nach Öffnung des Doms mehrere Hundert
Besucher in der Kirche waren, hatten wir fast das Gefühl alleine in der
gewaltigen Kirche zu sein.
Nach etwas mehr als 1 Stunde hatten wir eine Menge gesehen und der
Hunger meldete sich, schließlich waren wir ja ohne Frühstück zur
Dombesichtigung aufgebrochen.
Also machten wir uns auf den Rückweg und frühstückten in aller Ruhe im
Café Mozart.
Unseren nächsten Termin hatten wir heute erst um 13.00 Uhr. Für diese
Uhrzeit hatten wir eine 3stündige Führung durch das Kolosseum und das
Forum Romanum gebucht.
Da ab heute die U-Bahn wieder an „unserer“ Station Ottaviano fuhr (die Station war natürlich aufgrund von Renovierungsarbeiten ein
paar Tage geschlossen gewesen) beschlossen wir, von dort bis zur Station Flaminio zu fahren. Die Station liegt in unmittelbarer Nähe
des Piazza del Popolo.
Terrazza del Pincio
Der Park „Villa Borghese“ ist heute einer der größten Stadtparks von Rom, ebenso wie die Parks „Villa Doria Pamphilj“ und „Villa Ada
Savoia“. Unmittelbar benachbart liegt die Villa Medici auf dem Pincio-Hügel, auf den die Spanische Treppe führt und wo sich in der
Antike die Gärten des Lucullus befanden.
Ursprünglich gehörten zu dem als Renaissancegarten angelegten Park Weinberge, Gärten, Ställe und Remisen sowie ein Tiergarten
mit seltenen Tieren und Pflanzen, ein Volierenpavillon des Architekten Girolamo Rainaldi und Wasserspiele.
Wir fuhren nach einem kleinen Spaziergang durch die Parkanlage und an der, wegen Renovierungsarbeiten (was sonst) geschlos-
senen U-Bahn-Station Barberini vorbei, von der Station Repubblica bis zur Station Colosseo.
Wir hatten bereits Zuhause recherchiert, da das Angebot an Führungen schier unendlich und kaum überblick-
bar ist. Eine Besichtigung ohne Führung ist im Kolosseum nicht möglich.
Entschieden hatten wir uns für eine 3stündige Tour durch das Kolloseum und anschließend durch das Forum
Romanum bei der . Der Kontakt per Mail lief problemlos und war sehr freundlich.
Die Tour in einer kleinen Gruppe sollte, nachdem man sich an einem vereinbarten Treff-
punkt eingefunden hatte um 13.00 Uhr starten.
Bis dain hatten wir noch ein wenig Zeit und da sich Jule bei Intagram über die schönsten Fotospots informiert
hatte, legten wir noch einen Stopp im Giardinetto del Monte Oppio ein.
Kolosseumblick vom Giardinetto del Monte Oppio
Nachdem wir unsere Wasserreserven im nahen Parce del Colle Oppio aufgefüllt hatten (es waren in der Mittagszeit bereits wieder
über 30° Celsius) gingen wir zum vereinbarten Treffpunkt und Startpunkt der Führung.
Ludus Magnus - Ruinen einer alten Gladiatorenschule
Das Kolosseum ist das größte der im antiken Rom erbauten Amphitheater, der größte geschlossene Bau der römischen Antike und
weiterhin das größte je gebaute Amphitheater der Welt. Zwischen 72 und 80 n. Chr. errichtet, diente das Kolosseum als
Austragungsort zumeist höchst grausamer und brutaler Veranstaltungen, die von Mitgliedern des Kaiserhauses zur Unterhaltung und
Belustigung der freien Bewohner Roms und des römischen Reichs bei kostenlosem Eintritt ausgerichtet wurden.
Heute ist die Ruine des Bauwerks eines der Wahrzeichen der Stadt und zugleich ein Zeugnis für die hochstehende Baukunst der
Römer in der Antike.