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Das Kolosseum ist nicht nur eine architektonische Meisterleistung, sondern wird auch den logistischen Problemen eines derart riesigen Veranstaltungsareals gerecht. 80 Eingänge rund um die Arena ermöglichten den Zuschauern, auf direktem Weg zu ihren Plätzen zu gelangen. Vier von diesen Eingängen waren der obersten Schicht vorbehalten. Unter diesen befanden sich unter anderem der Kaiser, Senatoren, Vestalinnen und die männlichen Priester. Für diese bedeutenden Personen wurde ein eigens abgesichertes Podium am Rande der Arena errichtet. Equites und normale Bürger benutzten die verbleibenden 76 der als Bögen gestalteten Eingänge. Die umlaufenden Korridore und die zahlreichen Treppen, die meist aus Marmor angefertigt wurden, führten das Publikum bis zur Höhe des dritten Geschosses, von wo aus sie ihre Plätze auf den Sitzreihen erreichten. Auch heute noch bedient man sich beim Stadionbau dieses ausgeklügelten Systems, das es den Zuschauern möglich machte, die Arena in nur fünf Minuten zu räumen oder in 15 Minuten zu füllen. Dieser Weltrekord wurde erst im Jahr 2006 durch die Münchner Allianz Arena gebrochen… Die Hitze trieb die zahlreichen Besucher in die schattigen Säulengänge und wir waren froh mit ausreichend Trinkwasser und Kopfbedeckungen ausgestattet zu sein.
Das Forum Romanum (Römischer Marktplatz) in Rom ist das älteste römische Forum und war Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Es liegt in einer Senke zwischen den drei Stadthügeln Kapitol, Palatin und Esquilin und war der Ort vieler öffentlicher Gebäude und Denkmäler. Ursprünglich ein von einem Bach durchzogenes sumpfiges Tal wurde es laut der antiken Überlieferung, die nicht mit dem bis wohl ins 8. Jahrhundert v. Chr. zurückreichenden archäologischen Befund übereinstimmt, erst unter dem legendären etruskischen König Lucius Tarquinius Priscus zu Beginn des 6. Jahrhunderts v. Chr. in die Stadt einbezogen. Den Höhepunkt seines prachtvollen Ausbaus erlebte es in der Römischen Kaiserzeit. Es ist heute eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten des antiken Rom. An der Stelle des späteren Forum Romanum befand sich bis zum 7. Jahrhundert v. Chr. eine sumpfige Ebene, die sich zwischen Palatin und Kapitol erstreckte und von den frühen latinischen Siedlern als Begräbnisstätte verwendet wurde. Erst durch Anlage der Cloaca Maxima konnten dieser Sumpf und seine Verlängerung Richtung Tiber, das Velabrum, ausgetrocknet werden.
Wir empfehlen die von uns gebuchte Tour und diese jederzeit wieder buchen. Unser Tourguide Mira war spitze ! Langsam schlenderten wir bei fast 35°Celsius dem Ausgang des Forum Romanums entgegen. Zum Glück gab es an der U-Bahn-Station einen Trinkwasseraustomaten, denn wir waren schon wieder „leer gelaufen“. Mit der U-Bahn ging es dann wieder zurück in unsere Unterkunft.
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Nachdem wir die Sicherheits- und Passkontrolle (personalisierte Einlasskarten) passiert hatten, bekamen wir erste Eindrücke von der größe und der ausgeklügelten Konstruktion und Bauweise des Amphitheaters. Unsere Reiseleiterin Mira erklärte uns viele Details und beantwortete geduldig alle Fragen. Um 72, wenige Jahre nach Neros Sturz, gab sein Nachfolger Vespasian, der die Macht in einem blutigen Bürgerkrieg errungen hatte, das Gebiet demonstrativ der römischen Öffentlichkeit zurück. Dort ließ er binnen weniger Jahre ein neues steinernes Amphitheater errichten, das nicht nur Neros Vorgängerbau auf dem Marsfeld, sondern alle bisherigen Arenen übertreffen sollte, um den Ruhm der neuen Herrscherdynastie der Flavier zu mehren. Nach einer Rekonstruktion der Bauinschrift des Kolosseums wurde seine Errichtung insbesondere aus der Beute des Jüdischen Krieges finanziert.
Eingangsbereich Kolosseum
Kolosseum
Kolosseum und Eingang zum Forum Romanum mit dem Konstantinsbogen
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Titusbogen - Via Sacra und Palatinhügel
So kamen wir an der Via dei Fori Imerpiali raus, die am Forum Romanum und dem Kolosseum vorbeiführt. Wir bogen vor dem Monument links ab und erklommen den Capitolhügel. Ursprünglich wurden auf dem Kapitolhügel verschiedene öffentliche Gebäude und Tempel errichtet. Die meisten davon wurden im Laufe des Mittelalters und der Renaissance zerstört oder überbaut, ganz im Sinne des von den Päpsten ausgerufenen neuen Stadtplans. Der Platz wird heute bestimmt von: Dem Senatorenpalast - zwischen 1200 und 1300 erbaut, trohnt der Palast über dem Tabularium, einem Gebäude, in dem einst die Archive des Römischen Reiches untergebracht waren. Heute ist das Gebäude die Hauptgeschäftsstelle der Stadtverwaltung von Rom. Die doppelte Freitreppe an der Vorderseite wurde von Michelangelo entworfen. Den Palazzo dei Conservatori und Palazzo Nouvo - die beiden Gebäude liegen sich gegenüber und haben eine fast identische Bauweise. Sie beherbergen die Kapitolinischen Museen. Der Statue von Kaiser Marcus Aurelius - bekannt als kaiserlicher Philosoph, war Marcus Aurelius während seines Lebens eigentlich gezwungen, siegreiche Kriegszüge zu führen, hauptsächlich gegen die Gallier.
* Monumento a Vittorio Emanuele II * Garten im Palazzo Venezia * Bummel über die Via del Corso
Rom 2024 07. bis 12.September
Im Kolosseum konnten nach heutigen Berechnungen ca. 50.000 Zuschauer Platz finden. Das podium, die erste Reihe der Sitzplätze, war den römischen Senatoren vorbehalten. Auch die kaiserliche Loge befand sich hier. Der unterste Sektor diente den wohlhabenden Bürgern, während der oberste Sektor den ärmsten Bewohnern Roms vorbehalten war. Schlechter waren nur noch die Frauen der untersten Schichten untergebracht. Für sie gab es Stehplätze auf einer Holzkonstruktion auf dem obersten Geschoss, das Titus hatte anbauen lassen. Das Kolosseum ist ellipsenförmig gebaut. Seine Breite beträgt 156 Meter, die Länge 188 Meter, der Umfang 527 Meter, die Höhe 48 Meter. Auch der Boden der Arena war elliptisch mit einer Breite von 54 Metern und einer Länge von 86 Metern. Die runde Form sollte verhindern, dass Gladiatoren, zum Tode Verurteilte oder gejagte Tiere in einer Ecke Schutz suchen konnten. Den Boden der Arena bildeten Holzbohlen, die sich nach Bedarf entfernen ließen. Darunter befanden sich die Kellerräume und das 7 Meter dicke Fundament. Am Außenrand des Obergeschosses wurden 240 senkrecht stehende Masten befestigt, an denen ein riesiges Velarium aufgezogen werden konnte, um den Innenraum zu beschatten. Dazu wurden Seesoldaten der bei Misenum (am Golf von Neapel) stationierten römischen Flotteneinheiten herangezogen.
Der Palatin ist einer der sieben Hügel Roms und gilt als ältester bewohnter Teil der Stadt. Bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. befanden sich auf dem Palatin menschliche Ansiedlungen. Nach der Gründungslegende Roms führten die Brüder Romulus und Remus zur Entscheidung, wer über Rom herrschen sollte, eine Vogelschau durch, Romulus auf dem Palatin, Remus auf dem Aventin. Da Romulus als Sieger ausgerufen wurde, gilt der Palatin zugleich auch als legendärer Gründungsort der Stadt. Im antiken Rom stand auf dem Palatin noch als heiliger Ort inmitten der prachtvollen Villen die Casa Romuli genannte ärmliche Hütte, in der Romulus angeblich gewohnt hatte. Von Terrazza Belvedere del Palatino hatten wir einen schönen Ausblick auf die gesamte Anlage des Forum Romanums. Anschließend erkundeten wir noch das Haus des Tiberius bevor die tolle Tour nach 3½ aufregenden Stunden langsam zu Ende ging.
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Forum Romanum - Blich von der Terrazza Belvedere del Palatino - Haus des Tiberius
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Abendessen
Am Abend gönnten wir uns dann im Restaurant „L'Isola della Pizza“, gleich um die Ecke unserer Unterkunft ein leckers Abendessen. Ein toller Tag mit unvergesslichen Eindrücken ging zu Ende.
Nach einem leckeren Frühstück waren wir schon wieder auf dem Weg zu U-Bahn Station. Ziel war das Monumento Vittorio Emanuele II, von dem man einen tollen Überblick über Rom haben sollte. Jedoch hatten wir uns wohl nicht agnz so gut vorbereitet. Wir fuhren bis zur gleichnamigen Station, mussten jedoch feststellen, dass die Piazza und nicht das Monument Namensgeber der U-Bahn Station ist. Egal, wir gingen die knapp 1,5 Kilometer zu Fuß zum Monument. Im Park konnten wir dann noch einen jungen Halsbandsittich ablichten. Die Sittiche, die es mittlerweile auch in Duetschland (Köln + Düsseldorf) gibt, sieht und hört man in den Parks Roms zahlreich.
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Piazza Vittorio Emanuele II
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Kapitolhügel
Das Nationaldenkmal Viktor Emanuels II. ist ein Nationaldenkmal in Rom, das zu Ehren Viktor Emanuels II., des ersten Königs des vereinigten Italien, errichtet wurde. Das 1885 von Giuseppe Sacconi entworfene Monument wurde 1911 eingeweiht und erst 1927 fertiggestellt. Sacconi bezieht sich mit seiner Architektur auf antike Monumente wie den Pergamonaltar und das Heiligtum der Fortuna Primigenia in Palestrina. Entsprechend ist das Denkmal als ein großes neoklassizistisches Forum angelegt. Seine über mehrere Ebenen verteilten Terrassen und die Präsenz einer an klassischen Versatzstücken reichen Architektur stellen inmitten der Ruinen des antiken Rom einen symbolischen Bezugsrahmen für das noch junge Italien her. An der Rückseite führt ein gläserner Fahrstuhl hinauf auf das Dach des Denkmals - der Ausblick lohnt das zu entrichtende Eintrittsgeld.
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Blick vom Monument Vittorio Emanuele II über Rom
Rom hat viele kleine Ruheoasen. Ob in Parks oder versteckten Hinterhöfen, an vielen Orten kann man dem Trubel für ein paar Minuten entgehen. Wir entdeckten den wunderschönen Garten im Palazzo Venezia, direkt gegenüber des Monuments Vittorio Emanuele II. Hier verweilten wir ein wenig und bummelten an diesem, unserem letzten Tag in Rom die Einkaufsstraße Via del Corso entlang. Am Abend genossen wir dann noch einmal die leckere italienische Küche.
Palazzo Venezia - Bummel über die Via del Corso
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* Mit dem SIT-Bus von Rom zum Flughafen Fiumicino * Rückflug nach Dortmund
Der heutige Rückreisetag begann für uns zeitig. Um 07.30 Uhr wollten wir den SIT-Flughafenbus an der Station Vaticano nehmen. Die Fahrt würde gut 45 Minuten dauern und so hätten wir mehr als ausreichend Zeit bis zum Abflug um 11.45 Uhr. So verliessen wir unsere Unterkunft um kurz nach 07.00 Uhr und erreichten pünktlich die Bushaltestelle Via Crescenzio. Auch der Bus war, mit nur gut 5 Minuten Verspätung recht pünktlich und so sassen wir um kurz nach halb acht im Bus zum Flughafen.
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Bustransfer zum Flughafen Fiumicino
Unser Rückflug startete mit etwas Verspätung und auf der Startbahn endstand kurzzeitig ein regelrechter Stau. Konnten wir beim Hinflug, bei fast wolkenlosem Himmel, die Landschaft unter uns fast während des kompletten Flugs bestaunen, so verschloss kurz nach dem Start in Rom eine dichte Wolkendecke die Sicht. Dies änderte sich bis kurz vor der Landung in Dortmund leider nicht.
Rückflug von Rom nach Dortmund
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Fazit
Rom ist eine tolle Stadt und hat uns gleich „gefangen“. Trotz der vielen Touristen und zum Teil wirklich überlaufenden Sehenswürdigkeiten, empfanden wir Rom nicht als anstregend. Man muss sich nur etwas Zeit lassen und nicht glauben, in dieser Stadt kann man alles oder die wichtigsten Punkte an 1 bis 2 Tagen „abarbeiten“. Dafür gibt es viel zu viel zu sehen und vorallem zu erleben. Man muss sich auf Rom einlassen und mit ein wenig italienischer Gelassenheit ist Rom sicherlich eine der schönsten Städte der Welt.
Rom ist nicht günstig, was natürlich auch an den enormen Besucherströmen aus aller Welt liegt. Im Vatikanischen „Giubileo 2025“ werden knapp 35 Millionen Besucher erwartet. Dies lässt insbesondere die Übernachtungspreise explodieren. Uns haben die vielen Baustellen und eingerüsteten Bauten für die Renovierungsarbeiten im Herbst 2024 nicht groß gestört. Und das was wir deswegen nicht so geniessen konnten, holen wir beim nächsten Rombesuch nach.