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Schlossplatz / Schloss / Blick über die Weichsel zum Nationalstadion
Die Johanneskathedrale, auch Johannesdom, in der Altstadt der polnischen Hauptstadt Warschau ist seit 1798 Domkirche des
Erzbistums Warschau und zugleich älteste Warschauer Kirche. Das Gebäude selbst, das dem heiligen Johannes dem Täufer
geweiht ist, befindet sich südlich des Altstädter Markts und stellt einen gotischen Neubau von 1948 bis 1956 dar.
Bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts entstand an der Stelle der heutigen Kathedrale eine hölzerne Kirche, die 1339 zur
Stadtpfarrkirche von Warschau wurde. Außerdem kam sie auch als Grabstätte der Herzöge von Masowien zu Bedeutung.
Deshalb ließ Herzog Janusz die Holzkirche 1390 durch einen gotischen Steinbau ersetzen. Wenig später wurde sie 1406
Kollegiatkirche. Es folgten mehrere Umbauten und Erweiterungen, bei denen die Kirche unter anderem eine neue barocke
Fassade erhielt, während der gotische Kubus einer Hallenkirche weitgehend beibehalten wurde.
Nach einem Blick in die Johanneskathedrale erreichten wir den wunderschönen Marktplatz / Rynek.
Heilig-Geist-Kirche / Markt der Neustadt / Kasimirkirche
Ein ereignisreicher Tag mit vielen Sehenswürdigkeiten und vielen gelaufenen Kilometern neigte sich dem Ende entgegen. Im
Einkaufszentrum Zlote Tarasy, direkt am Kulturpalast, ließen wir den Tag mit einem Bummel durch die Geschäfte und einem leckeren
Abendessen ausklingen…
Der Łazienki-Palast, auch Palast auf dem Wasser oder Palast auf der Insel genannt, wurde im 17. Jahrhundert von Tylman van
Gameren für Stanislaus Lubomirski errichtet. Von 1772 bis 1793 baute Dominik Merlini das Schloss für Stanislaus August Poniatowski
um, der es zu seiner Residenz machte. Die Badeanstalt wurde im Inneren im chinesischen Stil gestaltet, der in der Epoche des
Klassizismus sehr beliebt war. Das Schloss befindet sich auf einer künstlichen Insel auf dem Łazienki-See, die durch zwei
Arkadenbrücken mit dem Festland verbunden ist.
Der Palast wurde nach dem Warschauer Aufstand 1944 von der deutschen Wehrmacht gebrandschatzt und nach dem Zweiten
Weltkrieg wiederaufgebaut.
Entlang der Krakowskie Przedmiescie
Durch den erhaltenen / restaurierten Teil der Stadtmauer / Barbakan gingen wir weiter, vorbei an der Heilig-Geist-Kirche und
erreichten den schönen Markt der Neustadt / Rynek Nowego Miasta mit der Kasimirkirche.
Der Warschauer Aufstand war die militärische Erhebung der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa, kurz AK) gegen die
deutsche Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg in Warschau vom 1. August bis zum 2. Oktober 1944. Von der polnischen
Exilregierung in London im Rahmen der landesweiten Aktion Burza befohlen, war er neben dem Slowakischen Nationalaufstand
die größte Erhebung gegen das nationalsozialistische Herrschaftssystem in Ostmitteleuropa. Die Widerständler kämpften 63
Tage gegen die Besatzungstruppen, bevor sie angesichts der aussichtslosen Situation kapitulierten. Die deutschen Truppen
begingen Massenmorde unter der Zivilbevölkerung, und die Stadt wurde nach dem Aufstand fast vollständig zerstört. Über die
Frage, weshalb die auf der anderen Seite der Weichsel stehende Rote Armee – bis auf die 1. Polnische Armee – nicht in die
Kämpfe eingriff, wird unter Historikern kontrovers diskutiert.
Das Denkmal des Warschauer Aufstandes erinnert an die Kämpfer des Warschauer Aufstandes von 1944. Es wurde auf dem
Krasiński-Platz vor dem Gebäude des Obersten Gerichts in Warschau nach Entwurf von Wincenty Kućma und Jacek Budyn
erbaut und am 1. August 1989 enthüllt.
An einem frühen Samstagmorgen
auf den Straßen von Warschau
Nach dem Frühstück waren wir auch heute wieder früh unterwegs. Es ging vom Kulturpalast diesmal in die, dem Schlossplatz
entgegengesetzte Richtung. Der Lizienki-Park war unser erstes Tagesziel.
Der Łazienki-Park ist mit 80 ha die größte Parkanlage in Warschau. Der Park liegt im Stadtteil Śródmieście an den Aleje Ujazdowskie,
dem südlichen Teil des Warschauer Königsweges, der vom Königsschloss nach Wilanów führt. Im Norden geht der Park in den
Ujazdowski-Park über, der sich auf der anderen Seite der Agrykola befindet.
Die Gartenanlage wurde im 17. Jahrhundert von Tylman van Gameren im Stil des Barocks für den Eigentümer von Ujazdów Stanisław
Lubomirski errichtet. Namensgebend für den Park war ein Badepavillon, der damals errichtet wurde. Im Jahr seiner Wahl zum
polnischen König 1764 erwarb Stanisław August Poniatowski den Schlossgarten. Die Anlage des neuen klassizistischen Gartens wurde
zum Lebenswerk von Stanisław II. August. Die Parkanlage schufen Dominik Merlini, Johann Christian Kamsetzer sowie der
Gartenarchitekt Johann Christian Schuch. Die wichtigsten Gebäude sind um den Łazienki-See und -Fluss konzipiert, wie der Palast auf
dem Wasser, das Theater auf der Insel sowie das Sobieski-Denkmal.
Die meisten Gebäude wurden nach dem Warschauer Aufstand 1944 von der deutschen Wehrmacht niedergebrannt. Die Bausubstanz
blieb aber im Vergleich zur Altstadt dennoch relativ gut erhalten, so dass der Wiederaufbau in den ersten Nachkriegsjahren vollendet
werden konnte.
Entlang der breiten al Ujazdowskie, an der auch zahlreiche Botschaften liegen, gingen wir vom Liezinki-Park wieder in nördlicher
Richtung und erreichten schließlich die Kirche es heiligen Alexander Kirche und den Platz Charles de Gaulle. Hier sah es durch die
gepflanzten Palmen (künstlich) ein wenig nach Südfrankreich aus und nicht nach Warschau…
Der Schlossplatz, zu dem wir nun am Ende der Krakowskie Przedmiescie kamen, befindet sich zwischen dem Warschauer
Königsschloss und der Altstadt. Von der Südseite war er durch die Stadtmauer und das Krakauer Tor begrenzt.
Seit 1644 bildet die Sigismundssäule die Dominante des Platzes. Das Krakauer Tor und ein Teil der Stadtmauer wurden 1818
abgebrochen, aber die am Krakauer Tor beginnende Straße – die Krakowskie Przedmieście behielt ihren Namen.
Vor der Zerstörung Warschaus 1944 war der Schlossplatz einer der verkehrsreichsten Plätzen von Warschau; vom Platz führte eine
steile Straße hinunter durch den Felix-Pancer-Viadukt zur Kierbedź-Brücke und weiter zum Stadtteil Praga auf dem rechten
Weichselufer.
Johanneskathedrale und Rynek
Das Denkmal für Fryderyk Chopin wurde zu Ehren des in der Nähe Warschaus in Żelazowa Wola geborenen Komponisten und
Pianisten 1908 von Wacław Szymanowski geschaffen. Das monumentale Jugendstildenkmal wurde jedoch erst 1926 aufgestellt.
Es stellt Chopin unter einer vom Wind gebeugten masowischen Weide dar. Das Denkmal wurde bereits zu Beginn der deutschen
Besatzung im Zweiten Weltkrieg zerstört und eingeschmolzen. 1958 wurde es wieder rekonstruiert. Heute finden unter dem Denkmal
um den Chopin-See sonntags häufig Klavierkonzerte statt, die für alle Besucher das Łazienki-Parks zugänglich sind.
Lazienki-Park und Fryderyk Copin-Denkmal
Barbakan / Stadtmauer
Denkmal des Warschauer Aufstandes
Zlote Tarasy
* Chopin
* Lazienki Park
* Lazienki-Palast
* Rondo Charles´a de Gaulle´a
* Warschauer Ghetto
Lazienki-Palast
Entlang der Ujazdowskie bis zum Kulturpalast
Nach einer leckeren Eispause (die hatten wir uns nach dem Laufpensum verdient), hatten wir schließlich einen letzten
Besichtigungspunkt auf unserer „Warschau-Liste“.
Wir machten uns auf zum Gedenkstein, der an den Standort und die Gesichte des Warschauer Ghettos erinnert.
Das Warschauer Ghetto, von den deutschen Behörden „Jüdischer Wohnbezirk in Warschau“ genannt, wurde im Zweiten Weltkrieg
von den Nationalsozialisten für polnische und deutsche Juden errichtet und war das bei weitem größte Sammellager dieser Art. Es
wurde Mitte 1940 im Stadtzentrum Warschaus, westlich der Altstadt im Stadtteil Wola zwischen Danziger Bahnhof und dem alten
Hauptbahnhof Warszawa Główna und dem Jüdischen Friedhof errichtet. Hierher wurden vor allem Juden aus ganz Warschau, aus
anderen unter deutscher Kontrolle stehenden polnischen Regionen sowie aus dem deutschen Reichsgebiet und anderen besetzten
Ländern deportiert. Es diente schließlich hauptsächlich als Sammellager für die Deportationen in das Vernichtungslager Treblinka
der SS und war als solches Teil der organisierten Massenvernichtung, der sogenannten „Endlösung der Judenfrage“ (der Shoah). Das
Warschauer Ghetto war 1943 der Ort der größten jüdischen Widerstandsaktion gegen den Völkermord, des jüdischen Aufstands im
Warschauer Ghetto, der vom 19. April bis mindestens zum 16. Mai 1943 dauerte.
Gedenkmauer im ehemaligen Warschauer Ghetto