Start Start Reisen Reisen
juleundjoerg.net
Polen 2018 10.Mai bis 29.Mai
* Fahrt von Lidzbark Warminski nach Warschau * Biebrza Nationalpark * Erster Stadtbummel in Warschau
Masuren´s Landschaften und die wundervolle Natur wird in allen Reiseführern ausführlich berichtet. Wir können es bestätigen, es ist wirklich so wunderschön, wie es beschrieben wird. Im Sommer hat Masuren eine der größten Storchenpopulationen in ganz Europa und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Das kleine Dorf Zywkowo ca. 10km von der russischen Grenze gilt als das Storchendorf in Masuren. Auf nahezu jedem Gebäude des kleinen Ortes ist zumindest ein Nest zu sehen. Zur Brutzeit leben im Ort mehr Störche als Einwohner…
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Swieta Lipka / Heilige Linde
Anschließend erfolgte das totale Kontrastprogramm - wir fuhren in den Nähe der Stadt Ketrzyn (deutsch: Rastenburg) und schauten uns die Wolfsschanze an. Wolfsschanze war der Tarnname für ein militärisches Lagezentrum des Führungsstabes der deutschen Wehrmacht und eines der Führerhauptquartiere während des Zweiten Weltkrieges. Den Decknamen gab Adolf Hitler der Anlage selbst, angelehnt an das von ihm verwendete Pseudonym „Wolf“, das auf die Bedeutung seines Vornamens Adolf zurückzuführen ist und das er hauptsächlich in seiner privaten Korrespondenz der 1920er Jahre verwendet hatte. Die Wolfsschanze wurde ab 1940 durch die Organisation Todt oberirdisch errichtet. Zum Schutz gegen Luftaufklärung lag sie in einem dichten Wald unter nichtbrennbaren Tarnnetzen und war mit einem tarnenden Mörtel versehen. Zahlreiche Flakstellungen sicherten gegen Luftangriffe. Insgesamt wurden auf dem Gebiet zwischen 1940 und 1944 ca. 100 verschiedene Objekte und Gebäude errichtet. Die Baustelle hatte den Tarnnamen „Chemische Werke Askania“. Seit 1941, mit Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa), war die Wolfsschanze der Hauptaufenthaltsort von Hitler. Im Führerhauptquartier hielten sich insgesamt über 2100 Offiziere, Soldaten und Zivilpersonen dauerhaft auf. Die Sicherung jedoch war nicht streng genug, um das Sprengstoffattentat am 20. Juli 1944 auf Hitler zu verhindern, das Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf dem Gelände der Wolfsschanze während einer Lagebesprechung verübte. Als am 24. Januar 1945 die Rote Armee anrückte, wurden alle Objekte von der zurückweichenden Wehrmacht gesprengt. Es wird angenommen, dass für die Sprengung einzelner Bunker bis zu 8 Tonnen Sprengstoff verwendet wurden. Von 1945 bis 1955 wurden hier ca. 54.000 Minen entschärft.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Biebrza Nationalpark
Nachdem wir den Park wieder verlassen hatten, fuhren wir in Richtung Bialystok, um von dort auf die S8 nach Warschau zu fahren. Mangels Beschilderung und Unkenntnis der nächsten Auffahrt auf die Schnellstraße (vergleichbar mit unseren Autobahnen) entwickelte sich dies jedoch zum Abenteuer. Erst nachdem uns hilfsbereite Handwerker Rastanlage den Weg beschreiben konnten (wobei sie sogar anboten, uns zur Auffahrt zu geleiten), fanden wir den rechten Weg. Man muss dazu erklären, dass es in Polen, nicht wie in Deutschland alle 10-15 Kilometer eine Auf-und Abfahrt an Schnellstraßen gibt, diese können schon einmal 50 Kilometer von einander entfernt sein… Auf der S8, die in weiten Teile jedoch noch einer riesigen Baustelle gleich und auf der es gar nicht so schnell vorwärts ging, wie erhofft, rollten wir dann bis wir am frühen Abend erreichten.
Weiter ging es durch den Saski Park (Sächsischer Park), vorbei am Grablmal des unbekannten Soldaten, auf den großen Platz Marszalka Jozefa Pilsudskie, auf dem schon Papst Johannes Paul II eine Messe zelebrierte und auf dem jetzt auch das Denkmal des Flugzeugabsturzes von Smolensk im Jahr 2010 steht. Dort starben u.a. Polens Staatspräsident Lech Kaczynski, seine Frau, zahlreiche Abgeordnete, hochrangige Offiziere und Mitglieder der Regierung. Insgesamt verloren 96 Menschen Katastrophe ihr Leben.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Zywkowo
Naturparadies Masuren
Wir verließen heute Masuren in Richtung Südwesten. Die polnische Hauptstadt Warschau war unser nächstes Reiseziel. Da wir den ganzen Tag für die gut 450 km lange Strecke Zeit hatten, machten wir einen Schlenker durch den Biebrza Nationalpark. Eine große Niederung, das Biebrza-Tal, mit einer Länge von über 100 Kilometern bildet den Hauptteil des Nationalparks. Dieses Tal ist von einer mehrere Meter dicken Torfschicht ausgefüllt. Mit einer Fläche ca. 90 km² ist es das größte und ursprünglichste Torfmoor-Gebiet in Mitteleuropa. Der Fluss Biebrza mit 152,5 Kilometer Länge innerhalb des Parks ist das zentrale Element des Nationalparks. Die Biebrza ist geprägt von typischem Flachlandcharakter und schlängelt frei durch den Nationalpark.
Die Pflanzenwelt des Nationalparks besitzt einen äußerst großen Artenreichtum. Zudem zeichnet sie sich durch einen hohen Grad an Ursprünglichkeit und durch das Vorkommen vieler seltener Arten aus. Insbesondere Pflanzen nördlichen Ursprungs sowie Glazialflora finden dort ideale Bedingungen. Bisher wurden im Biebrza-Tal über 920 Arten von Gefäßpflanzen nachgewiesen. Auch die Tierwelt bietet eine außergewöhnliche Artenvielfalt. Insbesondere Wasser- und Sumpfvögel haben dort ein in Europa einzigartiges Domizil. Bisher konnten 271 Vogelarten, darunter 181, die dort brüten, beobachtet werden. Von den 56 in Polen als aussterbend oder vom Aussterben bedroht erklärten Arten nisten 17 im Nationalpark Biebrza, wie beispielsweise die Doppelschnepfe, der Seggenrohrsänger, die Trauerseeschwalbe, die Zwergseeschwalbe und der Schelladler. Außerdem konnten im Parkgebiet 48 Säugetierarten, darunter 10 Fledermausarten, 12 Amphibienarten, 5 Reptilienarten und 37 Fischarten nachgewiesen werden. Ein charakteristischer Vogel des Nationalparks ist der Kampfläufer, der auch im Wappen des Parks abgebildet ist. Die Population der dort lebenden Elche überlebte selbst die Kämpfe im Zweiten Weltkrieg im Parkgebiet.
Fahrt nach Warschau und Hampton Inn Warschau
Warschau ist seit 1596 die Hauptstadt Polens und die flächenmäßig größte sowie mit über 1,75 Mio. Einwohnern bevölkerungsreichste Stadt des Landes. Als eines der wichtigsten Verkehrs-, Wirtschafts- und Handelszentren Mittel- und Osteuropas genießt Warschau große politische und kulturelle Bedeutung. In der Stadt befinden sich zahlreiche Institutionen, Universitäten, Theater, Museen und Baudenkmäler. Beidseitig am Strom der Weichsel gelegen, stellt sie das Zentrum der zweitgrößten Agglomeration Polens mit rund 3,5 Mio. Einwohnern dar. Ihr Stadtgebiet gliedert sich in 18 Stadtbezirke, unter denen Śródmieście (Stadtmitte) die Innenstadt ausmacht und das UNESCO-Welterbe der wiederaufgebauten Warschauer Altstadt beherbergt.
Sächsischer Garten / Saski Park
Wir erreichten schließlich die Krakowskie Przedmiescie, die Prachtstraße Warschau, die am Präsidentenpalast vorbei zum Schloss führt. Die Straße beginnt am Schlossplatz, wo sich das im 19. Jahrhundert abgebrochene Krakauer Tor befand. Sie verläuft südwärts parallel zur Weichsel, oberhalb einer steilen Böschung. Längs der breiten Straße befinden sich die schönsten Kirchen und Paläste Warschaus sowie das alte Universitätsgelände und die Kunstakademie. Quer zur Krakauer Vorstadt verläuft die Sächsische Achse.
Die nächste Station auf unserer heutigen Masuren-Tour war die Wallfahrtskirche Swieta Lipka im gleichnamigen Dorf. Święta Lipka ist einer der bekanntesten polnischen Marienwallfahrtsorte und wird von Pilgern und Touristen gleichermaßen gerne besucht. In dem bis 1945 ostpreußischen Dorf wurde von Jesuiten die barocke Wallfahrtskirche Heiligelinde gebaut. Die Basilika mit Kreuzgang und Kloster gehört zu den bedeutendsten Denkmälern des Barock in Nordpolen. Der Papst erhob sie 1983 in den Rang einer Basilica minor. Die Ursprünge des Kults von Unserer Lieben Frau von Heilige Linde (polnisch Święta Lipka) gehen zurück auf eine Sage aus dem 14. Jahrhundert. Sie berichtet von einem in Rastenburg Verurteilten, der auf Intervention von „Unserer Lieben Frau“ eine aus Holz geschnitzte Figur ihres Kindes anfertigte. Nachdem er wegen dieser Skulptur freigelassen wurde, hängte er die Figur an eine Linde auf dem Weg von Rastenburg nach Rößel. Viele Wunder sollen sich in der Folge um die Statue des Marienkindes ereignet haben. Jedoch weist der Begriff „Heilige Linde“ weiter zurück in die Vergangenheit: nämlich auf einen heidnischen Kultplatz der Prußen. Die Linde war das Symbol des Gottes Puschkait, eines Erdgottes.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Wolfsschanze bei Ketrzyn
* Kulturpalast * Krakowskie Przedmiescie * Schlossplatz * Denkmal des Warschauer Aufstands * Zlote Tarasy
Unseren ersten Sightseeing-Rundgang durch Warschau starteten wir am Kulturpalast, der nur knapp 5 Minuten von unserem Hotel entfernt lag. Der Kultur- und Wissenschaftspalast ist ein zwischen 1952 und 1955 auf Anordnung Josef Stalins im Baustil des Sozialistischen Klassizismus errichteter 237 Meter hoher Wolkenkratzer im Zentrum von Warschau. In den ersten Jahren seiner Fertigstellung war das damals „Stalinpalast“ genannte 187,68 Meter hohe Gebäude, nach dem Hauptgebäude der Lomonossow-Universität in Moskau mit 240 Metern, das zweithöchste Gebäude Europas und ist heute, nachdem die Antenne 1994 angebracht wurde, mit 237 Metern das höchste in Polen.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Rund um den Kultur- und Wissenschaftspalast
Hotel Victoria (Sofitel)
Denkmal des Flugzeugabsturzes von Smolensk 2010
Grabmal des unbekannten Soldaten
Präsidentenpalast