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juleundjoerg.net
Polen 2018 10.Mai bis 29.Mai
* Kolberg
Vor Marienburg überquerten wir dann zum ersten Mal die Weichsel, den Fluss, der uns auf einigen Stationen unserer Reise immer wieder begegnen sollte. Erste Besichtigungsstopp war Elblag. Die Stadt liegt am Südwestrand der Elbinger Höhe in der Elbinger Niederung nahe der Mündung der Flüsse Elbląg (Elbing) und Nogat in das Frische Haff (Zalew Wiślany). Sie liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Frombork (Frauenburg) und 30 Kilometer nordöstlich von Malbork (Marienburg), sowie etwa 60 Kilometer südöstlich von Gdańsk (Danzig). Ab 1990 wurde die Altstadt unter Verwendung historistischer Bauformen wie spitze Giebel zur Straße sowie von Fachwerkimitationen wieder aufgebaut. Nach dem Jahr 2000 stehen wieder viele Gebäude nahe, aber nicht direkt an der Elbląger „Waterkant“. Die Stadt wurde 1992 zum Sitz des katholischen Bistums Elbląg erhoben, das zum neugeschaffenen Erzbistum Ermland gehört.
Wir hatten in Kolberg zwei Übernachtungen vorgesehen und so blieb uns der gesamte heutige Tag zur Erkundung der Stadt. Unser erster Weg führte uns zur Seebrücke. Von dort aus nahmen wir dann den Weg an der Promenade entlang zum Leuchtturm am Hafen von Kolberg.
In der Nähe des Badeortes Łeba befinden sich ausgedehnte Wanderdünen (Góry Białe), die in der Lontzkedüne, 9 Kilometer westlich von Leba auf einer schmalen Nehrung zwischen dem Lebasee und der Ostsee gelegen, eine Höhe von 42 m erreichen. Westlich vom Lebasee erheben sich die so genannten Kleinen Wollsäcke, mit bis zu 56 Metern Höhe die höchsten Dünen Hinterpommerns. Östlich vom Lebasee befinden sich die Großen Wollsäcke, bis zu 45 Meter hohe Dünen mit 23 Meter hoher Bake. Das Verhalten der pommerschen Wanderdünen war zwischen den beiden Weltkriegen von dem Greifswalder Geologen Wilhelm Hartnack untersucht worden.
Am späten Nachmittag erreichten wir Kolberg (poln. Kołobrzeg). Kołberg ist Sol- und Kurbad an der Ostsee. Wirtschaftlich prägend für die Stadt mit rund 50.000 Einwohnern sind vor allem der Tourismus und die Hafen- und Fischereiwirtschaft. Kolberg hatten wir uns als Tagesziel und Routenpunkt ausgesucht, da Jule´s Papa und seine Lebensgefährtin hier häufiger und in diesem Sommer zeitgleich mit uns hier ihren Kur-Urlaub verbringen. Wir statten den beiden also einen Urlaubsbesuch ab und waren neugierig auf die Stadt Kolberg, von der wir schon so viel aus Urlaubserzählungen gehört hatten.
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Kolberg
Nach einem leckeren Abendessen und Sundowner-Cocktails fielen wir müde und erschöpft, nach einem Tag voller toller Erlebnisse und Eindrücke ins Bett…
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Elblag
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Hotel Krasicki, Lidzbark Warminski
Der Oberländische Kanal verbindet mehrere Seen wie den Geserichsee und Städte in Ostpreußen von Iława (deutsch: Deutsch Eylau) über Ostróda (Osterode) bis Elbląg (Elbing) zum Frischen Haff. Die Länge des Kanals beträgt 129,8 km bis Iława, wobei der Abschnitt Elbląg–Ostróda, mit dem der Kanal zumeist identifiziert wird, 82 km lang ist. Als Besonderheit und heutige Touristenattraktion gelten die fünf Rollberge, auf denen die Schiffe zur Bewältigung des Höhenunterschieds von 99 Metern auf Schienenwagen über Land transportiert werden. Sie sind als Standseilbahnen ausgelegt, die von Wasserrädern angetrieben werden. Das Kanalsystem gilt als technisches Denkmal und steht unter Denkmalschutz.
Nach dem Bezug unseres Zimmers hatten wir noch ein wenig Zeit und machten einen kleinen Spaziergang durch den kleinen Ort.
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Sanddünen von Leba / Lontzkedüne
Die Lontzkedüne ist die größte Wanderdüne an der pommerschen Ostseeküste. Sie hat die Form einer Sichel oder eines Halbmondes und ist Teil des Dünengebiets das eine Fläche von ungefähr 500 Hektar umfasst. Die naturbelassene Düne liegt auf der 17 km langen Nehrung zwischen dem Lebasee und der Ostsee. Sie ist zwischen 30 und 42 Meter hoch, etwa 1300 Meter lang und 500 Meter breit und bewegt sich durch die vorherrschenden westlichen Winde etwa 12 Meter im Jahr nach Osten. Dabei begräbt sie die ursprüngliche Landschaft, Wald und Moor unter sich. In der Vergangenheit wurde auch der Ort Łączka von der Düne begraben. Auf der dem Wind zugeneigten Westseite hat die Düne eine geringe Steigung, während auf der dem Wind ab geneigten Seite der Hang sehr steil ist. Ab einer Windgeschwindigkeit von 18 km/h beginnen die Sandkörner die flache Seite hinauf zu rollen, bis sie an der oberen Kante auf der windgeschützten Seite hinab fallen. Während im Frühling und Sommer, bei eher schwachen Winden die Düne in die Höhe wächst, verflacht sie sich bei stärkeren Winden im Herbst und Winter und erreicht dann eine höhere Wandergeschwindigkeit. Auf der Rückseite der Wanderdüne treten Stubbenfelder ehemaliger Wälder ans Tageslicht. Die Düne ist auf einem ungefähr acht Kilometer langen Fuß- beziehungsweise Radweg durch Kiefernwälder vom Ort Łeba (Leba) von der Ostseite zu erreichen. Vom Parkplatz fahren auch Elektrotaxen bis zur Düne. Der Besuch ist von dieser Seite kostenpflichtig. Von der Westseite ist die Düne nur durch einen ungefähr 16 Kilometer weiten Fußmarsch am Strand erreichbar. Da die Dünenlandschaft unter Naturschutz steht, ist das Betreten nur in den frei gegebenen Bereichen gestattet.
Auf dem Weg von Leba zu unserem Tagesziel Kolberg
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Seebrücke - Strand - Leuchtturm und Hafen von Kolberg
Am Abend hatten wir uns dann noch einmal zum gemeinsamen Abendessen im Hotel mit Jule´s Papa und Else verabredet. Die Mittags- und Nachmittagszeit nutzten wir zu einem Stadtbummel, ein paar Einkäufen und einer leckeren Mittagspause…
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Kolberg
* Fahrt von Kolberg über Elblag nach Lidzbark Warminski * Elblag * Oberländischer Kanal / Kanal Elbing-Osterode
Karte kann leider nicht vergrößert werden !
Heute fuhren wir eine der längsten Etappen auf unserer Reiseroute. Sie führte uns von Kolberg an der Ostsee, an Danzig und Marienburg vorbei, über Elblag zu unserem Tagesziel nach Lidzbark Warminski in Masuren. Knapp 400 km sind auf deutschen Autobahnen ja ein „Katzensprung“, 400 km auf polnischen Straßen dauern im Regelfall jedoch etwas länger…
Oberländischer Kanal bei Elblag
Lidzbark Warminski (deutsch Heilsberg) wurde 1240 vom Deutschen Orden an der Stelle der prußischen Burg Leckbard gegründet, die sich am Ort der Einmündung der Simser in die Alle befand (die Namensteile lekes und bart bedeuten wörtlich übersetzt Haferspreu bzw. aufwallen, fließen oder strömen). Leckbard wurde 1241 von den Ordensrittern eingenommen, im zweiten Prußenaufstand von 1260/74 allerdings von den Preußen zurückerobert. Heilsberg wurde im Jahr 1306 Sitz des Fürstbistums Ermland, eines der vier 1243 im preußischen Ordensstaat eingerichteten Bistümer. Es erhielt 1308 von Bischof Eberhard von Neiße die Stadtrechte und blieb 500 Jahre lang im Territorialbesitz des Fürstbistums Ermland. Um 1350 begann der Ausbau des Bischofsdomizils. Auf quadratischem Grundriss entstand im nächsten halben Jahrhundert der Palast der Bischöfe von Ermland. In Abwesenheit des Bischofs brannte das Schloss 1442 bis auf die Gemäuer ab, so dass Dach und Giebel einstürzten und erneuert werden mussten. Im Winter 1703/1704 residierte der schwedische König Karl XII. während seines Feldzugs gegen Polen und Russland im Großen Nordischen Krieg in der Heilsberger Burg, auch als Schloss bezeichnet. Wir hatten uns für die kommenden 2 Tage und Nächte im Hotel Krasicki, welches in den historischen Mauern des Klosterschlosses untergebracht ist, eingebucht. Das Hotel und auch die Mahlzeiten waren Spitze - wir kommen bestimmt noch einmal wieder ! Lidzbark Warminski diente uns als idealer Ausgangsort für unsere Besichtigungstouren in Masuren.
Lidzbark Warminski
* Rundfahrt durch Masuren * Storchendorf Zywkowo * Swieta Lipka / Heilige Linde * Wolfsschanze
Masuren ist eine Region in der im Norden Polens gelegenen Woiwodschaft Ermland-Masuren und im Süden der früheren preußischen Provinz Ostpreußen. Geografisch ist die Region nicht eindeutig festgelegt. Grob beschrieben liegt sie im Sechseck Ełk (Lyck), Pisz (Johannisburg/Johannisburger Heide), Mrągowo
Sensburg), Kętrzyn (Rastenburg), Węgorzewo (Angerburg), Olecko (Marggrabowa, ab 1928 Treuburg) mit Giżycko (Lötzen) und Mikołajki (Nikolaiken) an der Masurischen Seenplatte. Der inoffizielle Name Masuren kam seit dem 18. Jahrhundert in Gebrauch, da sich viele evangelische Zuwanderer aus dem südlicher gelegenen Masowien in Ostpreußen angesiedelt hatten.