© Jörg Freudenau - 2018 bis
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Das Bild der Stadtmitte von Akureyri ist stark durch die Evangelisch-Lutherische Kirche oberhalb der Stadtmitte geprägt. Die Kirche
wird schlicht als Akureyrarkirkja („Akureyris Kirche“) bezeichnet. Sie wurde von dem isländischen Architekten Guðjón Samúelsson
entworfen und am 17. November 1940 eingeweiht.
Das Wetter spielte mit und wir genossen den Tag in der Stadt. Heute waren auch die Gäste des Hurtigrutenschiffs „Fridtjof Nansen“ in
Akureyri zu Besuch. Das Schiff, auf seiner Islandumrundung hatte im Hafen festgemacht und zahlreiche Passagiere, gut an ihren
einheitlichen roten Jacken zu erkennen, erkundeten wie wir das Städtchen.
Wir hatten uns dazu entschlossen, bei unserer heutigen Etappe von Akureyri nach Blönduós die Ringstraße zu verlassen und eine
nördliche Schleife über Dalvik, Siglufjörður, Hofsós und Varmahlið zu fahren. Nördlich von Akureyri verliessen wir die Ringstraße 1
und bogen rechts auf die 82 ab. Diese führt immer am Eyjafjörður und später als 76 an der Küste entlang. Dabei hat man fantastische
Ausblicke auf die Küstenlandschaft.
Bevor die neu in durch die Berge gesprengten Tunnel fertiggstellt wurden, waren Orte wie Siglufjörður nur über Passstraßen zu
erreichen. Im Winter konnten diese Orte nur per Schiff oder mit dem Flugzeug erreicht und versorgt werden.
Direkt vor Siglufjörður durchfuhren wir den Héðinsfjarðargöng, einen Doppeltunnel mit 7,1 und 3,9 Kilometer Länge.
Siglufjörður ist die nördlichste Stadt Islands und liegt auf der Halbinsel Tröllaskagi. Die aktuelle Einwohnerzahl liegt bei ca. 1.200.
In der Zeit des Heringsbooms hatte Siglufjörður über 3.000 Einwohner. Von der Glanzzeit zeugt noch das Heringsfangmuseum und ein
Heringsfest. Die Entfernung zum Polarkreis beträgt von hier ca. 40 Kilometer.
Bekannt ist Siglufjörður unter anderem wegen des Heringsfestivals (Síldarævintýrið), das jedes jahr im August stattfindet, und wegen
des Heringsmuseums (Síldarminjasafn) in dem 1907 erbauten Haus Roaldsbakki.
Siglufjörður war 2015 Hauptdrehort der Fernsehserie Trapped – Gefangen in Island, die allerdings in Seyðisfjörður spielte, wobei auch
in Seyðisfjörður viele Außenaufnahmen vorgenommen wurden.
Nachdem wir In Akureyri einen Elektroniksupermarkt aufgesucht hatten (Jörg musste tatsächlich Speicherkarten für die Fotokamera
nachkaufen), bezogen wir unser Hotel, welches nur gut 200mtr. von der Einkaufsstraße entfernt lag.
Sogleich erkundeten wir die Stadt.
Zwischen Akureyri und Dalvík
Zwischen Siglufjörður und Varmahlið
Die ältesten erhaltenen Gebäudeteile des Torfhofes stammen aus dem beginnenden 19. Jahrhundert. Mit seinen 6 weißen Giebeln
und 13 Räumen handelt es sich um einen recht großen Hof. Er war auch wie die meisten Kirch- und Pfarrhöfe sehr reich. Hier
übernachtete isländische Prominenz des 19. Jahrhunderts wie etwa der auf Tröllaskagi gebürtige Romantiker und Heine-Fan Jónas
Hallgrímsson.
Einige der Räume, wie z. B. Werkstätten, sind nur von außen zu erreichen. Die meisten anderen sind durch einen Gang untereinander
verbunden. Zum Museumsteil gehört auch noch ein zweistöckiges Wohnhaus, welches um 1870 gebaut wurde, in dem sich drei
komplett eingerichtete Zimmer aus dieser Zeit sowie ein Café befinden. Alte Haushaltsgegenstände sind auch in zwei weiteren
Räumen ausgestellt.
Unser heutiges Hotel war etwas ganz besonderes. Das Hotel Huni ist in einer ehemaligen (bis Anfang 2023) Schule untergebracht, in
der Zimmer für Schüler und Lehrer, die weiter entfernte Anfahrtswege hatten, zur Verfügung standen.
In den Sommermonaten wurden einige Zimmer als Hotel genutzt. In der Gemeinde Blönduós wurde eine neu Schule errichtet und
nun steht das ehemalige Schulgebäude inkl. Sporthalle und Schwimmbad zum Verkauf. Ob der Hotelbetrieb in diesem einmaligen
Ambiente weitergeht ist offen…
Über die Ringstraße 1 aus Osten kommend führen 2 Wege nach Akureyri. Bleibt man auf der Ringstraße 1 so kürzt man die Strecke
durch einen mautpflichtigen Tunnel um gut 22 Kilometer ab. Wir entschieden uns für die landschaftlich schönere Route über die 84,
die kurz vor dem Tunnel rechts abzweigt. Anschließend fährt man auf der 83 den Fjord in Richtung Akureyri zurück und geniesst
schon einmal einen guten Ausblick auf die Stadt, die auf der gegenüberliegenden Fjordseite liegt.
Unseren nächsten Stopp machten wir beim Museumshof Glaumbæer ca. 8 Km vor der Ortschaft
Varmahlið, wo wir dann auf die Ringstraße 1 zurückkehren sollten.
Die Gründung des Gehöftes Glaumbær geht wahrscheinlich auf das isländische Entdeckerehepaar
Thorfinn Karlsefni und Guðríður Þorbjarnardóttir zurück, die sich nach ihrem Kolonisationsversuch im
neufundländischen „Vinland“ hier im 11. Jahrhundert niedergelassen haben. Laut der Grænlendinga
saga ist als Erbauer der Kirche der Sohn der beiden, Snorri Þorfinnsson, zu nennen, der bei der
Ankunft der Familie drei Jahre alt gewesen ist. Nach einer Pilgerfahrt aus Rom zurückkommend
verbrachte Guðríður ihr Lebensende als Eremitin hier.
Diese Kaufmannsfamilie muss durch den Grönlandhandel (Walrosselfenbein etc.) sehr wohlhabend
gewesen sein. Snorri wurde Vater der Tochter Hallfrid, Mutter des späteren Bischofs Þorlákur
Runólfsson. Sein Sohn Thorgeir wurde ebenfalls Großvater eines isländischen Bischofs, was auf
einen sehr großen Einfluss der Familie zur damaligen Zeit hindeutet, sowohl im religiösen als auch
im politischen Bereich.
* Fahrt von Akureyri nach Blönduós
* Santa´s Haus bei Akureyri
* Siglufjörður
* Glaumbær Museum
* Übernachtung in einer Schule
Nach Akureyri
Akureyri
Jólahúsið bei Akureyri
Hotel Laxá
Auf Island verbergen
sich hinter den
unscheinbarsten
Fassaden oft kleine
Schätze…-… Aðalbakari
Museumshof Glaumbær und Viðmýrarkirkja
Natürlich testeten wir den Hot Tub und das Schwimmbecken unserer Unterkunft ausgiebig. Zudem freuten wir uns auf ein leckeres,
von unserer Gastgeberin selbst gekochtes Abendessen. Zusammen mit ein paar anderen Gästen saßen wir am Abend in der
ehemaligen Hausmeisterwohnung und genossen gute Gespäche und ein ausgezeichnetes Essen !
Heute fiel es uns nicht schwer, unser Hotel in Akureyri nach dem Frühstück zu verlassen. Dieses Hotel war rückwirkend betrachtet,
dass schlechteste unserer Reise. Aber o.k. - es hatte eine zentrale Lage und sauber war es auch.
Also Koffer gepackt und weiter ging es. Zunächst in Richung Süden, denn wir hatten bei „Verrückt nach Meer“ einen Bericht gesehen…
… in dem Reiseleiter Bernd und ein paar Passagiere einen Weihnachtsladen besuchten. Dieser lag ca. 10 Kilometer südlich von
Akureyri. Keine Entfernung für uns und 15 Minuten später waren wir im Weihnachtsparadies Islands. Leider war es noch geschlossen.
Für ein paar Impressionen von außen reichte es dennoch.
Zwischen Dalvík und Siglufjörður
Siglufjörður
Leider hatte es angefangen zu regnen und unser Stadtrundgang machte bereits nach einigen Minuten keinen Spaß mehr.
Glücklicherweise entdeckten wir ein kleines Café, in dem wir uns aufwärmten und es uns gut gehen ließen.
Gestärkt verliessen wir Siglufjörður und fuhren nun wieder in südlicher Richtung, unserem Tagesziel Blönduós entgegen.
Hotel Huni, Blönduós (inkl. Nutzung der Sporthalle, des Schwimmbades und des Hot Tubs)
Das Hotel Huní und unser
wundervoller Aufenthalt dort, wird
uns immer in Erinnerung bleiben !
Selbst die Katze wollte den
aufziehenden Sturm nur von
innen betrachten.