© Jörg Freudenau - 2018 bis
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Aufgrund des schlechten Wetters haben wir die ewige Dusche, die ein Ingenieur des Kraftwerks aus einer ehemaligen Probebohrung
gebaut hat, dann aber doch nicht ausprobiert.
Stattdessen fuhren wir weiter am Geothermalgebiet Myvatn vorbei und kamen schließlich zu einem Aussichtpunkt, von wo aus wir
einen ersten Blick auf den Blue Lake und den Myvatn werfen konnten.
Endlich liess der Regen nach, aber uns wehte ein teils stürmischer Wind um Nase und Ohren.
Unseren nächsten Fotostopp machten wir am Aussichtspunkt Skútustaðiram Lake Myvatn. Der See hat seinen Namen von den im
Sommer teilweise sehr großen Mückenschwärmen, die jedoch Grundlage für den beachtlichen Fischreichtum und die vielfältige
Entenpopulation sind. Es handelt sich dabei überwiegend um harmlose Zuckmücken, die nicht stechen, aber auch stechende
Kriebelmücken kommen vor. Es gibt im Sommer zwei Perioden von je etwa zwei Wochen, in denen die Zuckmücken regelrechte
schwarze Säulen am Ufer des Sees bilden.
Der See liegt etwa 50 Kilometer südlich des Küstenortes Húsavík und weist eine Fläche von 37 km² auf. Er ist damit der viertgrößte
See der Insel. Mit einer maximalen Tiefe von 4,2 m ist er relativ flach, im Mittel sind es sogar nur 2,3 m. Der Abfluss des Mývatn ist der
Fluss Laxá í Aðaldal.
Als Ziel für Touristen bietet er sich vor allem wegen der äußerst vielseitigen Lavaformationen und dem recht aktiven Vulkanismus an.
Dieser geht von dem etwa 40 Kilometer langen Vulkansystem des Zentralvulkans Krafla aus. Die letzten Ausbrüche in der Gegend
fanden von 1975 bis 1984 statt.
Die am See brütenden 15 Entenarten machen ihn zu einem Forschungsgegenstand für Ornithologen.
Hier finden
sich beispielsweise Pfeif-, Berg- und Eisenten. Das europäisches Brutgebiet der Kragen- und der
Spatelente ist
allein auf Island beschränkt. Das Gebiet um den Mývatn wird von BirdLife International als
Important Bird
Area (IS044) ausgewiesen.
Unser heutiges Hotel das Hotel Laxá lag „mitten im nirgendwo“, erfüllte jedoch unsere Wünsche zu 100%. Ein ruhiges, sehr sauberes
Zimmer mit einem tollen Ausblick und ein leckeres Abendessen im Hotelrestaurant, damit ging der heutige Reisetag zu Ende.
!!! Ach nee, etwas Sport haben wir nach dem Essen auch noch gemacht - eine Partie Tischtennis und ein paar Dartpfeile werfen
Auf dem weiteren Weg zum Myvatn setzte plötzlich Schneefall ein und die Sichtweite war beängstigend kurz. Schließlich blieb der
Schnee sogar in der Landschaft und auf der Straße liegen und wir erlebten wirklich einen isländischen Wintertag (jedenfalls einen
kleinen).
Wo der Schneeschieber mitten im Nirgendwo plötzlich herkam - wir wissen es nicht - jedenfalls fanden wir uns auf einem in einer
Karavane hinter diesem Schneeschieber wieder.
Leider ließ das Wetter nur bedingt Fotoaufnahmen der Landschaft zu und unser Ziel Dettifoss Wasserfall, mussten wir für den
heutigen Tag von unserer Liste streichen.
Kurz vor dem Myvatn schauten wir uns wenigstens „Die ewige Dusche“ im Geothermalgebiet Krafla aus der Nähe an.
Myvatn
Auf dem Weg zum Dettifoss
Die Mühen und die zusätzlichen Kilometer haben sich wirklich gelohnt. Diesen mächtigen Wasserfall muss man gesehen haben, wenn
man Island umrundet.
Wir fuhren nun wieder in westlicher Richtung, kamen wieder am Blauen See, dem Geothermalgebiet und dem Lake Myvatn vorbei -
diesmal bei Sonnenschein (was so ein paar Sonnenstrahlen auf Fotos ausmachen). Unser nächstens Ziel war wieder ein Wasserfall,
diesmal der Goðafoss, vielleicht der schönste Wasserfall Islands.
Als nächstes schauten wir uns die Höhlen Grjótagjá an. Sie liegt südöstlich von Reykjahlíð in der Nähe des Sees Mývatn an der
Landstraße Nr. 860, direkt auf der hier sogar an der Oberfläche sichtbaren geologischen Verwerfungszone zwischen den
Kontinentalplatten von Amerika und Europa. Die geothermale Aktivität bewirkt eine Erwärmung des unterirdischen Sees.
Schon im 18. Jahrhundert soll die Grjotagjá dem Gesetzlosen Jón Markússon als Wohn- und Badehöhle gedient haben.1938 wurde sie
von englischen Studenten als Badehöhle wiederentdeckt. Besonders populär war das Baden in der Höhle zwischen 1950 und 1977,
sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen.
Von 1975 bis 1984 nahm die geothermale Aktivität in der Region stark zu (sog. Krafla-Feuer), so dass die Wassertemperatur bis auf 60 °C
anstieg und das Baden nicht mehr möglich war.
Die Höhle wurde in der 2013 erschienenen dritten Staffel der Fernsehserie Game of Thrones als Drehort für die Liebesszene zwischen
Jon Schnee und Ygritte verwendet.
Unsere Strecke führte uns zunächst auf der 94 zurück nach Egilsstaðir, wo wir auf die Ringstraße 1 zurückkehrten. Zunächst zeigte
sich der Himmel noch in einem mehr oder weniger freundlichen grau-blau. Dies änderte sich jedoch spätestens am Rjúkandafoss
Wasserfall. Aus Nieselregen wurde starker Regen und das war längst noch nicht alles…
Der Dettifoss (isl. „stürzender Wasserfall“) im Nordosten Islands ist einer der größten Wasserfälle Europas.
Der Fluss Jökulsá á Fjöllum stürzt im Norden Islands, etwa 30 Kilometer vor der Mündung in den Arktischen Ozean, in die bis über 100
Meter tiefe Schlucht Jökulsárgljúfur. Die Wasserführung des Gletscherflusses beträgt im Jahresdurchschnitt 193 m³/s, schwankt
allerdings jahreszeitlich. Der Fluss entwässert den Nordteil des Gletschers Vatnajökull. Beim subglazialen Vulkan Kverkfjöll verlässt
die Jökulsá á Fjöllum den Gletscher durch Eishöhlen. Einen Kilometer nach der etwa zehn Meter hohen Stufe des Selfoss folgt der
Dettifoss. Über eine Breite von etwa 100 Metern ergießen sich hier die grau-braunen Wassermassen über 44 Meter in die Tiefe und
strömen dann circa zwei Kilometer weiter dem 27 Meter hohen Hafragilsfoss zu. Durchschnittlich setzen die Wassermassen am
Dettifoss eine Leistung von etwa 85 Megawatt um.
* Fahrt von Myvatn nach Akureyri
* Zurück zum Dettifoss
* Godafoss
* Akureyri
Der Goðafoss ist einer der bekanntesten Wasserfälle Islands. Das Wasser des Skjálfandafljót stürzt über einer Breite von 158 m, die
von drei Felsen unterbrochen wird, etwa 11 m in einem weiten Bogen in die Tiefe.
Der Sage nach soll der Gode und Gesetzessprecher Þorgeir Ljósvetningagoði Þorkelsson um das Jahr 1000 n. Chr., nach der
beschlossenen Übernahme des Christentums als Staatsreligion, die letzten heidnischen Götterbilder in den Goðafoss geworfen
haben. Daher der Name (= Götterwasserfall).
Torfhúsin I Hjaðarhaga und Rjúkandafoss
Winterwetter auf dem Weg zu Myvatn
Geothermalgebiet
und
Blue Lake
Myvatn
Grjotagjá
Hotel Laxá
Mit traumhaftem Ausblick
aufgewacht und lecker
gefrühstückt…
Der Blick aus dem Fenster erfreute uns. Nicht nur die Aussicht war so schön wie gestern, nein auch das Wetter hatte sich gebessert
und so beschlossen wir, den gestern verpassten Besuch beim Dettifoss nachzuholen. Dies bedeutete zwar 180 zusätzlich Fahr-
kilometer, angesichts der heute aber recht kurzen Fahrstrecke, hatten wir ausreichend Zeit. Also lecker frühstücken und los ging es.
Dettifoss
Vom Dettifoss - vorbei am Myvatn - zum Goðafoss
Nun ging es weiter nach Akureyri, der mit knapp 20.000 Einwohnern viertgrößten Stadt Islands. Die Hafenstadt stellt das größte
Bevölkerungszentrum außerhalb des Hauptstadtbezirks und das größte Dienstleistungszentrum im Norden des Landes dar und wird
von den Einheimischen auch Hauptstadt des Nordens geannnt.
Akureyri liegt am Ufer des weit ins Land hineinreichenden Fjords Eyjafjörður und des Flusses Glerá. Westlich liegt die gebirgige
Halbinsel Tröllaskagi mit dem Öxnadalur. Nordwestlich von Akureyri liegt der nächste größere Ort, Dalvík und die Gemeinde
Hörgársveit.
Akureyris Hausberg Súlur befindet sich südsüdwestlich der Stadt. Südlich liegt die Gemeinde Eyjafjarðarsveit mit dem Ort Hrafnagil
und der Fluss Eyjafjarðará. Nordöstlich von Akureyri liegt der Ort Svalbarðseyri in der Gemeinde Svalbarðsströnd. Östlich von Akureyri
liegt die Gemeinde Þingeyjarsveit.
Akureyri liegt nur rund 50 Kilometer südlich des Nördlichen Polarkreises, der über die von dort aus mit Flugzeug und Fähre
erreichbare Insel Grímsey verläuft.