© Jörg Freudenau - 2018 bis
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Heute führte uns unsere Route in den östlichsten Teil Islands. Zunächst folgten wir der Ringstraße 1 bis zur größten Stadt im Osten
Islands, Egilsstaðir. Von dort aus führte uns die Passstraße 93 zunächst nach Seyðisfjörður. Die Stadt am Ende des gleichnamigen
Fjordes hat einen der besten Naturhäfen ganz Islands. Sie ist der Anlaufhafen der Norröna, der einzigen Autofähre, die Island über die
Färöer und Dänemark mit dem europäischen Festland verbindet. Sie verkehrt unter der Flagge der Färöer.
Nach unserem Besuch in Seyðisfjörður machten wir einen Stopp am Gufufoss Wasserfall, der direkt neben der Straße 93 nach
Egilsstaðir liegt.
Die Fjarðará ist der Abfluss aus dem Heiðarvatn und fällt beim Gufufoss 27 Meter in die Tiefe. Im Verlauf des Flusses und der
Umgebung gibt es über zehn Wasserfälle. Vor Seyðisfjörður wird das Wasser im Kraftwerk Fjarðarselsvirkjun genutzt.
Wir fuhren die 93 zurück bis Egilsstaðir um sofort wieder in die 94 in Richtung Norden abzubiegen. Teile dieser Straße sollten laut
diverser Reisebrichte noch nicht asphaltiert sein. Insbesondere die Abstrecke in den Bergen, kurz vor Bakkagerði sollten somit sehr
anspruchsvoll werden.
Doch die isländischen Straßenbauer hatten in diesem Frühjahr ordentlich in die Hände gespuckt und zu unserer Überraschung und
Freude, war die 94 bis Bakkagerði durchgehend asphaltiert und sehr gut befahrbar.
Der Borgarfjörður eystri ist ein Fjord im Nordosten Islands, in einer der abgelegensten Gegenden der Insel. Er reicht nur 5 km weit
ins Land, bei einer Breite von 4 km.
Von Egilsstaðir an der Ringstraße verläuft der Borgarfjarðarvegur 94 in Richtung Norden vorbei an dem Bergmassiv der Dyrfjöll. Diese
ragen bis über 1200 m auf und in der Mitte hat sich bei einem enormen Flankenkollaps eine Einbuchtung gebildet, die Stórurð heißt.
Weiter führt die Straße über den Pass Vatnsskarð eystra. Die Straße ist 68 km lang.
Wenn man vom Pass in Richtung des Fjordes herunterkommt, muss man zunächst noch ein verwegenes Kap zwischen der Bucht
Njarðvík und dem Fjord auf einer ebenfalls nicht asphaltierten Straße umrunden. Oberhalb ist ein Erosionshang, der Njarðvíkurskriður
genannt wird. Heute ist die Stelle im Vergleich zu früheren Zeiten relativ ungefährlich, da die Straße breit genug ausgebaut ist. In
früheren Zeiten erschien die Reise hier wegen der Steinschlaggefahr als so gewagt, dass sich die Sage vom Ungeheuer Naddi
herausbildete, das hier darauf lauere, die Menschen in die Tiefe zu reißen. Ein Steinkreuz mit (lateinischem) Gebet am Wegesrand
erinnert an die Zeit.
Hat man dieses Kap umrundet, eröffnet sich der Blick auf den Ort Bakkagerði mit seinen knapp 10 Einwohnern.
Fáskrúðsfjörður war ein Zentrum für bis zu 5.000 französische und belgische Fischer, die etwa zwischen 1880 und 1935 vor allem aus
der Bretagne und den Gegenden an der Grenze zu Belgien immer in der Wintersaison zum Fischen herkamen. Nur wenige von ihnen
ließen sich allerdings im Ort nieder, die meisten gingen ihrer Arbeit als Fischer draußen auf See nach und
wurden dabei sehr ausgebeutet. Sie kamen nur manchmal zu Tauschgeschäften an Land oder wenn sie krank
oder verletzt waren.
Der französische Marineoffizier und Schriftsteller Pierre Loti beschrieb in seinem Roman Pècheur d`Islande
das Leben der Seeleute auf Island.
Für sie erbaute man 1903/04 das Franski spítalinn. Als das kleine Krankenhaus nicht mehr nötig war, errichtete
man das Gebäude in einer Siedlung am Fjordeingang. Die Siedlung wurde aufgegeben. Das Haus stand
jahrzehntelang leer. Im Jahre 2011 hat man das Wellblechgebäude wieder in den Ort zurückgeholt, renoviert
und nutzt es als Hotel mit Restaurant.
Am östlichen Ortseingang ist ein kleiner französischer Friedhof mit Gräbern und Namen von 49 hier verstorbenen französischen und
belgischen Fischern sehenswert.
…auf der 94 (Borgarfjarðarvegur) in Richtung Norden / Bakkagerði
Papageitaucher von Hafnarhólmi
Blábjörg Resort in
Bakkagerði
Der Ort Bakkagerði galt seit jeher als besonderer Sitz von Elfen. Dicht beim Ort befindet sich nach der Überlieferung eine der
Residenzen des Elfenkönigs und seines Hofstaates unter dem Felsen Álfaborg.
Der bekannte Maler Jóhannes Sveinsson Kjarval wuchs in diesem Ort auf und schuf 1914 sein Hauptwerk, eine recht ungewöhnliche
Version der Bergpredigt als Altargemälde der 1900–1901 erbauten, 1901 geweihten und 2001 renovierten Holzkirche
Bakkagerðiskirkja.
In der Mitte des Dorfes, in dem noch viele Menschen in mit Gras gedeckten Holzhäusern wohnen, steht das renovierte Torfgebäude
Lindarbakki, das ursprünglich 1899 erbaut wurde und aus einem Zimmer und einer Küche besteht.
Auf der Halbinsel Hafnarhólmi befindet sich eine Kolonie von Papageitauchern mit bis zu 10.000 Brutpaaren,
die aus
nächster Nähe beobachtet werden können.
Wir waren total überrascht von unserer tollen Unterkunft und das Highlight es Tages war unser Besuch in den Hot Tubs des Hotels.
Ein Indoor Tub und zwei Außentubs mit Blick auf die Berge und den Fjord - unvergesslich !
Am Abend genossen wir dann auch noch ein super leckeres Abendessen im Hotel, zudem auch eine eigene Brauerei (Bier und Gin)
gehört…
* Fahrt von Fáskrúðsfjöður nach Borgarfjörður
* Seyðsfjörður und Gufufoss
* Bakkagerði und die Papageitaucher
* Hot Tub mit Fjordblick
Fáskruðsfjörður
Seyðisfjörður, im Osten Islands in der Region Austurland gelegen hat rund 660 Einwohner. Seyðisfjörður ist Haupthandlungsort des
Buches „Brandstifter“ von Jon Hallur Stefánsson. Auch die im Jahr 2015 produzierte isländische Fernsehserie „Trapped – Gefangen in
Island“ spielt in dem Ort. Gedreht wurde allerdings hauptsächlich in Siglufjörður.
Die 1920 erbaute Seyðisfjarðarkirkja, in der im Sommer Konzerte stattfinden, ist unter dem Namen Bláa Kirkja (Blaue Kirche)
bekannt. 2006 trat die Band Sigur Rós vor dieser Kirche auf, was in ihrem Film Heima gezeigt wird.
Wir hatten sehr gut geschlafen und nach einem sehr leckeren Frühstück machten wir ein paar Fotos vom Fjord und dem Hotel.
Dabei machten wir Bekanntschaft mit dem Geruch der benachbarten Fischfabrik - der intensive Geruch ist definitiv nicht jedermanns
Sache. Fischfang und Fischverarbeitung war und ist, neben dem Tourismus, der wichtigste Wirtschaftszweig des Ortes.
Auf dem Weg von Fáskruðsfjörður über Egilsstaðir nach Seyðisfjörður
Gufufoss
Island im Sommer - das geht nicht ohne Papageitaucher ! Wir hatten die Übernachtung in Bakkagerði extra für die Beobachtung der
niedlichen Vögel geplant.
Der Papageitaucher – auch Papageientaucher oder Puffin genannt – ist eine Vogelart aus der Familie der Alkenvögel. Die Art brütet in
Erdhöhlen an und auf Klippen oder an deren Fuß im nördlichen Atlantik sowie im westlichen Nordpolarmeer. Aufgrund der
gebietsweise stark schrumpfenden Populationen stuft die IUCN den Papageitaucher seit 2015 als Vulnerable (gefährdet) ein.
In Europa brütet die Art auf Island, Jan Mayen, Spitzbergen, der Bäreninsel und Nowaja Semlja, entlang der Murmanküste bis Süd-
Norwegen, auf den Färöer-Inseln, in Großbritannien und Irland sowie lokal an der Küste Schwedens und der Bretagne.
Außerhalb der Brutzeit, also von Ende August bis Anfang April, leben Papageitaucher ausschließlich pelagisch auf dem offenen Meer.
Der Tourismus des Ortes Bakkagerði lebt hauptsächlich von den Besuchern, die wegen der Papageitaucher herkommen. Wir hatten
Glück mit dem freundichen Wetter, lediglich der extrem starke Wind machte uns bei der Beobachtung und beim Fotografieren zu
schaffen.
Glücklich und zufrieden mit unserer Fotoausbeute genehmigten wir uns am Hafen erst einmal einen Kaffee mit Ausblick, bevor wir
unser Hotel, das traumhafte Blábjörg Resort bezogen.
Abendessen im
* Fahrt von Borgarfjörður an den Myvatn
* Schneesturm auf der Ringstraße
* Grjótagjá
* Myvatn
Leider hieß an diesem Morgen schon wieder Abschied nehmen vom Hotel Blábjörg Resort und Bakkagerði. Hier hätten wir es noch
länger ausgehalten ! Aber wir hatten einen strammen Zeitplan, bis zu unserem nächsten Hotel am Lake Myvatn waren es rund 220
Kilometer. Nach einer sehr stürmischen Nacht ahnten wir nicht, was uns wettertechnisch heute noch erwarten würde…
Blábjörg Resort