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Wir hatten uns ein wenig aufgewärmt und der leckere Appeltaart gab uns neue Kräfte für die Erkundung der Stadt. An der
markanten Christoffelkathedral gingen wir hinunter zur Maas. Ein kurzer Abstecher durch das Outletcenter (wir sind hier nicht
fündig geworden) und schließlich zum Roer
Die 40 Hotelzimmer sind in drei verschiedene Kategorien unterteilt: 24 sogenannte Komfortzimmer, 12 Delux-Räume und vier Suiten.
Drei ehemalige Zellen bilden heute ein Hotelzimmer mit Schlaf-, Wohn- und Badbereich. Die Wände blieben bestehen; raumhohe
Durchbrüche sorgen für einen fließenden Übergang zwischen den Zonen.
Die Komfortzimmer einschließlich der Bäder sind schlicht in Grau, Schwarz und Weiß gestaltet. Im Bad wurde eine zentrale
Wandscheibe errichtet, an deren Vorderseite sich ein Doppelwaschtisch befindet und deren Rückseite mit Dusche und WC
ausgestattet ist. Der strenge, rechteckige Waschtisch mit länglichem, eingelassenen Becken ist aus hellgrauem Mineralwerkstoff
gefertigt und steht auf einem Metallgestell. Zwei schlichte Unterputz-Wandarmaturen ergänzen die minimalistische Ausstattung. Über
dem Waschtisch befindet sich ein langer Spiegel mit integrierter Beleuchtung.
Nach einer fantastischen Nacht in einem einmaligen Ambiente stand nun heute leider schon wieder unsere „Entlassung“ an.
Das Frühstück war einfach ebenso unbeschreiblich gut und rundete den tollen Aufenthalt im Het Arresthuis ab.
Zugegeben, eine Übernachtung in Roermond gibt es auch für kleineres Geld, aber dieses Hotel und der Service waren spitzenklasse !
Die Stadt war schon im 11. Jahrhundert von Bedeutung (unter anderem Münzprägung); sie war eine
Handelskonkurrentin von Deventer, das nur 15 Kilometer ijsselabwärts liegt. 1190 verlieh Graf Otto von
Geldern und Zutphen der Stadt Zutphen das Stadtrecht. Zutphen war seit dem 13. Jahrhundert Mitglied der
Hanse. Seine Kaufleute betrieben Handel mit England, Flandern, Dänemark, den Ostseestädten und dem
Baltikum.
Die Innenstadt der Hansestadt Zutphen, deren Silhouette von vielen Türmen geprägt wird, besitzt viele historische und sehenswerte
Gebäude. Knapp 48.000 Einwohner leben heute in der niederländischen „Stadt der Türme“.
Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter auf unserer Besichtigungtour. An dem kleinen Flüsschen Berkel konnten wir das Berkeltor
(Berkelpoort) von ca. 1320 bewundern.
Das Tor ist Teil der Stadtmauer, die Zutphen vor Angreifern geschützt hat. Die Stadtmauer ist in kleinen Abschnitten noch
erhalten/restauriert.
Christoffelkathedral - Altstadt - Roer
Berkelpoort
Stadtmauer an der Armenhage und Houtmarkt
Die Walburgiskerk ist die Hauptkirche der Stadt. Der älteste Teil der Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert. Der heutige Bau stammt
größtenteils aus dem 13. Jahrhundert; seit dem 16. Jahrhundert hat die Kirche ihr heutiges Aussehen. Bis 1261 war die Walburgiskerk
die einzige Pfarrkirche von Zutphen. Seit der Eroberung Zutphens durch Moritz von Oranien 1591 ist sie in protestantischen Händen.
Bei der Kirche befindet sich eine Bibliothek von 1561, eine der wenigen erhaltenen Kettenbibliotheken in Europa.
Der Umbau der 105 ehemaligen Gefängniszellen in 36 Hotelzimmer und vier Suiten sowie die Neugestaltung des gesamten Areals
erfolgte durch das ortsansässige Büro Engelman Architekten. Der Eingang zum Hotel befindet sich im zweigeschossigen Haupthaus
(mit ausgebautem Dachgeschoss) im Süden der Anlage. Rückwärtig schließt ein dreigeschossiges, langgestrecktes Gebäude an,
dessen Mittelgang die Achse des Haupthauses fortführt. Ein Teil der Haftanstalt wurde abgerissen, um einen begrünten Innenhof zu
schaffen.
Nach Betreten des Hotels im Erdgeschoss erreichen Gäste rechterhand die Rezeption. Im ehemaligen Haupthaus des Gefängnisses
befindet sich außerdem ein Restaurant, das von Gästen des Hotels und auch externen Besuchern genutzt wird. Die Küche ist von
außen und vom Restaurant aus einsehbar. Eine zweiflügelige Glastür führt in das anschließende Gebäude mit den Gästezimmern.
Deren Erschließung erfolgt – wie im Gefängnisbau üblich – zentral über umlaufende Stege und Treppen in einem imposanten
Luftraum, der sich über alle drei Etagen erstreckt.
Walburgiskerk und Zutphens Innenstadt
* Fahrt von Roermond via Zutphen nach Deventer
* Sightseeing Zutphen
* Erste Eindrücke in Deventer
Von einem solchen Frühstück hätte jeder …
Unser Weg führte uns an einem Teil der Stadtmauer vorbei wieder an vielen schönen Stadthäusern vorbei in die Stadtmitte.
Mittlerweile hatte sich die Sonne durch die Wolken gekämpft und so konnten wir die Stadt bei herrlichstem Wetter erleben.
Über den Houtmarkt mit seinen schönen Kaufmannshäusern ging es weiter, am Weinhausturm vorbei in Richtung Ijssel.
Die IJssel (deutsch Ijssel oder Issel geschrieben) ist der nördlichste Mündungsarm des Rheins in die Nordsee. Sie zweigt bei
Westervoort in der Nähe von Arnheim vom Nederrijn ab und mündet bei Kampen in das IJsselmeer, den größten See der Niederlande
(vormals die Zuiderzee, eine Bucht der Nordsee).
Die IJssel gab es schon, bevor der Rhein zur IJssel/Issel durchbrach und aus ihr einen Mündungsarm des Rheins machte. Ihre Quelle
liegt bei Raesfeld im südwestlichen Münsterland. Der Abschnitt von der Quelle bis zur Einmündung des Zuflusses aus dem Rhein bei
Doesburg wird im Deutschen Issel und im Niederländischen Oude IJssel (“Alte Eissel/Issel”) genannt.
Am Weinhausturm / Groenmarkt
Heute wären wieder einige Kilometer auf unseren Schrittzählern zusammengekommen… - wir beschlossen uns aus dem Supermarkt
etwas zum Abendessen mitzunehmen und bezogen dann, mit einem Gläschen Sekt, unsere „Zelle“ im Hotel Het Arresthuis.
Die Umnutzung eines erhaltenswerten historischen Gebäudes in ein Hotel ist heute keine Seltenheit mehr – das Hotel Het Arresthuis
ist jedoch ein besonderer Fall. Denn hier handelt es sich um ein Gefängnis, das in ein Vier-Sterne-Gästehaus umgewandelt wurde.
Die ehemalige Haftanstalt im historischen Zentrum von Roermond, einer Stadt in der niederländischen Provinz Limburg nahe der
deutschen Grenze, beinhaltet nun 40 luxuriöse Zimmer und Suiten. Bis 2002 diente das Gebäude aus dem Jahr 1863 als Haftanstalt,
anschließend wurde es bis zu seinem Umbau als Notfall-Einrichtung genutzt. Viele Elemente des früheren Gefängnisses blieben im
Originalzustand erhalten, sie geben dem Haus seinen speziellen Charakter und stehen im Kontrast zur modernen und hochwertigen
Ausstattung.
Hotel Het Arresthuis
… frühere Insasse nicht einmal zu träumen gewagt !
Das heutige Tagesziel hieß Deventer, ca. 160 Autokilometer nördlich unseres Startpunktes Roermond entfernt. Zwischenstop wollten
wir in Zutphen, ca. 10 Kilometer südlich von Deventer machen. Am frühen Nachmittag erreichten wir nach knapp 2 Stunden Fahrt die
Gemeinde Zutphen in der Provinz Gelderland.
Hotel Het Arresthuis
Die Stadt Zutphen existierte
schon in der Römerzeit. Es war
eine fränkische Siedlung, und es
wurde ein Verwaltungszentrum
einer hamaländischen
Grafschaft in der Karolingerzeit.
Kurz nach 882, als die damalige
Siedlung während der Raubzüge
der Wikinger in den
Rheinlanden ausgeraubt wurde,
legte man eine 10 Hektar große
Ringwallburg an. Mitte des 11.
Jahrhunderts wurde im Auftrag
Kaiser Heinrichs III. am
Grafenhof eine 54 Meter lange
Königspfalz gebaut, und der seit
1046 amtierende Herrscher der
Stadt, Reichsbischof Bernold
von Utrecht, gründete und
baute eine neue Kapitelkirche,
die heutige St.-Walburgis-Kirche.
Kaffeestopp - immer eine gute Idee !
Kurz vor Zwolle wendet sich die IJssel nach Nordwesten und mündet dann bei Kampen in das Ketelmeer, eine Bucht des größten
Süßwassersees der Niederlande, des IJsselmeers. In Zwolle zweigt rechts der Zwolle-IJsselkanaal zum Zwarte Water ab. Ebenfalls in das
Ketelmeer mündet die im Münsterland entspringende Vechte, die nach der Einmündung in das Zwarte Water dessen Namen
weiterführt. Die eigentliche Mündung des IJsselwassers in das offene Meer erfolgt durch die Tidesperrwerke von Den Oever
(Stevinsluizen) und Kornwerderzand (Lorentzsluizen).
Die IJssel nimmt nach 19
Flusskilometern bei Doesburg
als ersten größeren Nebenfluss
die von rechts (Osten)
kommende Issel auf, ihren
einstigen Oberlauf, der in den
Niederlanden als Oude IJssel
bezeichnet wird. Alle weiteren
größeren Nebenflüsse münden
ebenfalls von rechts wie bei
Zutphen die Berkel und bei
Deventer der Schipbeek. Links
begleitet den Fluss das
saaleeiszeitliche
Moränenhügelland der Veluwe
mit bis zu 90 Meter hohen
Waldhängen.
Zutphen - an der Ijssel
Nun war es Zeit unser Tagesziel, Deventer, anzusteuern. Nach knapp 15 Kilometern erreichten wir unseren Zielort. Unser gebuchtes
Hotel lag direkt am Grote Markt gegenüber der Lebuiniskirche.
Nachdem wir unsere 7 Sachen aus dem Auto entladen hatten, stellten wir unser Auto in einer privaten Tiefgarage, wo das Hotel einige
Stellplätze besitzt, einige Straßen weiter sicher ab.
Deventers Zentrum ist gut zu Fuß zu erkunden, so dass wir unseren fahrbaren Untersatz die nächsten beiden Tage nicht benötigen.