Start Start Reisen Reisen
juleundjoerg.net
Nun konnten wir unser Quartier für die nächsten beiden Nächte beziehen. Wie bereits erwähnt wählten wir das Hotel Huis Vermeer direkt am Grote Kerkhof. Von dort aus konnten wir nun die Stadt Deventer in den nächsten 1 ½ Tagen ausgiebig erkunden. Mit der Wahl unserer Unterkunft waren wir zufrieden, auch wenn wir uns noch an das Glockengeläut der mächtigen St. Lebuinus- kirche gewöhnen mussten.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Die Lebuinuskirche (Grote of Lebuinuskerk) ist die protestantische Hauptkirche der niederländischen Stadt Deventer und war eine der bedeutendsten Kirchen im mittelalterlichen Bistum Utrecht. Von den ersten drei Kirchen aus den Jahren 770 (noch von Lebuinus gegründet), kurz nach 775 und ab 881 wurden keine archäologischen Spuren gefunden. Ab 1046 wurde eine flachdeckige große frühromanische Basilika, von der noch viele Bauteile in der heutigen spätgotischen Hallenkirche stecken. Insbesondere blieb die Krypta erhalten, in der es ein Loch mit Verbindung zur IJssel gibt. Die Wandmalereien in der Krypta sind allerdings erst aus dem 15. Jahrhundert. Im frühen 13. Jahrhundert wurden an der Basilika erhebliche Umbauten vorgenommen: Der Chor wurde vergrößert, und außer dem Mittelschiff des Langhauses wurden alle Teile des Kirchenraums mit sechsteiligen Rippengewölben eingewölbt. Wie groß die Schäden an dem Bauwerk durch den Stadtbrand von 1234 waren, ist nicht bekannt. Eine dunkle Stelle des Fußbodens wird auf einen damals in die Kirche gefallenen brennenden Balken zurückgeführt. Der Umbau zur Hallenkirche begann mit der Errichtung des heutigen südlichen Seitenschiffs 1450–1459 und wurde 1525 vollendet. Beim Umbau wurde für die tragenden Teile Backstein verwendet. Die Außenhaut besteht aus Tuffstein aus der Vulkaneifel, Portale, Fenstergewände, Fialen, Maßwerk und andere Verzierungen sind aus Sandstein. Der Eifeltuff stammt aus beim Umbau abgetragenen Bauteilen der Basilika. Der Turm wurde Ende des 16. Jahrhunderts errichtet und zu Beginn des 17. Jahrhunderts mit einer Laterne bekrönt.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Nach einem kurzen Besuch in der Lebuinskirche schlenderten wir weiter durch die schönen Gassen in Richtung Brink, dem Marktplatz von Deventer.
De Brink liegt zwischen dem ältesten Teil von Deventer und dem etwas später entwickelten Bergkwartier . Nach dem Bau der neuen Stadtmauer um 1350 verlagerte sich ein wichtiger Teil der Schifffahrt von der IJsselkade zum Hafen an der Mündung des Schipbeek . So wurde der Brink in der Nähe von Flusskai und Hafen zu einem wichtigen Handelszentrum. Händler aus nah und fern versammelten sich hier, um auf den fünf großen mehrtägigen Jahrmärkten in Deventer Handel zu treiben. 1392 wurde der Platz mit Kopfsteinpflaster gepflastert. In diesem Jahr kam der Brink auch unter die Herrschaft eines sogenannten Brinkgraaf . Seit 1528 befindet sich hier auch die Waag an der Stelle, an der ein Großteil des Handels stattfand.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Gestärkt durch ein fantastisches Frühstück wollten wir mehr von Deventer erkunden. Es war recht nebelig draussen und so schlenderten wir zunächst durch die Innenstadt, am Landshuis und dem neuen Gemeindeamt (welche direkt neben unserem Hotel lagen) vorbei in Richtung De Brink und Bergkirche. Mit der kleinen Ijsselfähre setzten wir schließlich auf die andere Flußseite über, von wo man einen tollen Panoramablick auf die Stadt geniessen kann.
Köln bis Deventer 2022 23. bis 30.September
Hotel Huis Vermeer
Landshuis und neues Gemeindeamt
Nach einer leckeren Pizza beim Italiener um die Ecke ruhten wir uns zunächst ein wenige im Hotel aus. Am Abend gingen wir dann noch einmal hinunter zur nahen Ijssel und schossen hier und auf dem Grote Kerkhof noch ein paar stimmungsvolle Fotos.
Ijssel, Lebuinskirche, Hotel Vermeer und Grote Kerkhof
* Sightseeing Deventer
Das Landshuis (links neben dem ursprünglichen Rathaus) existierte bereits vor 1337. Nach dem Kauf durch die Stadt im Jahr 1364 diente das Gebäude als städtische Taverne. 1632 wurde das Wirtshaus komplett in ein Landshuis umgebaut. „Land“ ist ein alter Name für Region; daher dieser Name für die Eigenschaft. An den Altbau wurde eine reich verzierte Backsteinfassade im Renaissancestil angebaut. Im Landshuis befinden sich verschiedene Besprechungsräume, die von Beamten der Gemeinde Deventer genutzt werden. Das neue Gemeindeamt wurde von Michiel Riedijk von Neutelings Riedijk Architecten entworfen und 2016 fertiggestellt. Das Gebäude ist um zwei neu gestaltete Innenhöfe herum organisiert; ein offener Hof um das ehemalige Bürgermeisterhaus und ein überdachter Hof, die zentrale Halle, in der sich Bewohner, Besucher und Mitarbeiter der Gemeinde treffen können. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Loes ten Anscher wurde eine Reihe von Gittern für die Eichenrahmen entworfen: 2.264 einzigartige Fingerabdrücke von 2.264 Einwohnern von Deventer wurden in Aluminium gegossen. Über die Außen- und Innenfassade des Gebäudes verteilt, bilden sie zusammen ein großes Kunstwerk: Deventer Raamwerk. Die sichtbare Präsenz der Einwohner von Deventer in der Fassade macht das Rathausviertel zum „Haus der Bürger“.
Die Stadt Deventer, mit knappe 100.000 Einwohnern, liegt am Fluss IJssel. Bei Deventer überqueren die niederländische Autobahn A1 von Amsterdam nach Hengelo sowie die Eisenbahnlinie Amsterdam-Osnabrück-Berlin die IJssel. In Deventer gibt es einen kleinen Binnenhafen. Die Stadt Deventer, auf deren Grundgebiet schon vor Anfang des 4. Jahrhunderts Germanen lebten, wurde vor dem 8. Jahrhundert gegründet. Der angelsächsische Missionar Lebuin (= Liafwin – „lieber Freund“) gründete dort 768 oder 769 eine Kirche. Der Ort an einer kleinen Anhöhe am Fluss IJssel war damals schon ein wichtiger Handelsplatz. Als die Wikinger den Ort im Jahr 882 auf ihren Raubzügen in den Rheinlanden zerstörten, wurde Deventer bald wieder aufgebaut und mit Erdwällen befestigt. Im 9. und 10. Jahrhundert war Deventer vorübergehend Sitz des Utrechter Bischofs. Eine Münze von hier aus dem 11. Jahrhundert findet sich im Münzfund von Sandur auf den Färöern. Die Stadt entwickelte sich zu einem wichtigen Knotenpunkt von Handelswegen und schloss sich der deutschen Hanse an. Vor allem der Handel mit Stockfisch aus Skandinavien war bedeutend. Im 15. Jahrhundert fand in der Stadt fünfmal im Jahr ein Jahrmarkt statt. Als im 16. und 17. Jahrhundert die Seewege über Holland immer wichtiger wurden und der Wasserpegel in der IJssel sank, so dass große Schiffe den Fluss nicht länger benutzen konnten, verlor die Stadt vorübergehend stark an Bedeutung. Im 18. Jahrhundert wurde eine Eisengießerei gegründet, und zwischen 1850 und 1930 wuchs die Industrie stark, um nach 1970 wieder an Wichtigkeit einzubüßen. Jährlich findet am letzten Wochenende vor Heiligabend das viel besuchte (2005: 135.000 und 2006: 200.000 Zuschauer) Dickens- Festival (mit Weihnachtsmarkt) statt, wobei Szenen aus den Romanen des englischen Autors von Einwohnern des Bergviertels nachgespielt werden. An einem Wochenende Anfang Juli wird jedes Jahr ein internationales Stelzenläufer-Theaterfestival gehalten (Deventer op Stelten). Am ersten Sonntag im August ist das Ufer der IJssel Kulisse eines großen Büchermarkts. In Deventer findet Freitags und Samstags ein großer Markt statt. Der Markt am Samstag auf De Brink ist der am meisten besuchte und bietet die größte Auswahl.
Lebuinuskirche
Mit einem guten Frühstück geht es in den Tag…
Die kleine Solarfähre brachte uns sicher über die Ijssel. Wir hatten zwar Tickets für Hin- und Rückfahrt gekauft, entschlossen uns aber, aufgrund des mittlerweile guten Wetters, für einen kleinen Spaziergang. Von der Wilhelminabrücke hatten wir auf dem Rückweg dann einen tollen Blick auf die City von Deventer.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
…zur St.Nicholas Kirche (Bergkirche)
Ein letztes Frühstück und schon ging es wieder in Richtung Heimat. Eine Woche voller toller Erlebnisse und Eindrücke war schon wieder vorbei.
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Von der Lebuinuskirche zum Brink
De Brink (Panorama)
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Waag von 1528
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
…über die Ijssel I
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
…über die Ijssel II
* Rückfahrt von Deventer nach Hause
Tot ziens Nederland !!!