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Beim Blick aus dem Hotelfenster am nächsten Morgen schien es so, als wenn über Nacht fleißige Arbeiter den Fuji-san mit frischer weißer Farbe überzogen hätten. Wir frühstückten und fuhren dann mit dem Bus zum Bahnhof von Odawara. Dort bestiegen wir den Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen in Richtung Kyoto.
Die Tōkaidō-Shinkansen, benannt nach der historischen Fernstraße Tōkaidō, ist eine 515,4 Kilometer lange, normalspurige japanische Eisenbahn-Schnellfahrstrecke der Bahngesellschaft JR Central zwischen den Bahnhöfen Tōkyō (Tōkyō) und Shin-Osaka (Osaka). Mit mehr als 400.000 Reisenden pro Werktag gilt sie als die am stärksten belastete Hochgeschwindigkeitsstrecke der Welt. Der Shinkansen zeichnet sich weniger durch die absolute Höchstgeschwindigkeit der Triebwagen (443km/h im Testlauf) als vielmehr durch seine durchgängig hohe Reisegeschwindigkeit auf einem vom Nah- und Güterverkehr baulich komplett getrennten Hochgeschwindigkeitsnetz aus. So erzielt der »Nozomi-Superexpress« zwischen Tokio und Nagoya inkl. Bahnhofsaufenthalten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 206km/h. Der Shinkansen gilt als außerordentlich sicheres Verkehrsmittel, die japanischen Hochgeschwindigkeitszüge sind die sichersten weltweit. Seit der Inbetriebnahme der ersten Strecke im Jahre 1964 bis heute ist es zu keinem Unfall mit Todesfolgen gekommen. Selbst bei einem Erdbeben der Stärke 6,4 am 23. Oktober 2004, als zum ersten Mal ein Zug entgleiste, kam es nicht zu Personen- schäden.
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* Fahrt vom Palace Hotel mit dem öffentlichen Bus zum Bahnhof von Odawara * Fahrt mit dem Shinkansen von Odawara nach Kyoto * Fahrt nach Nara und Besichtigung diverser Tempelanlagen
Auf dem Weg…
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Nachdem wir mit der Bahn zurück nach Kyoto gefahren waren und unser Gepäck im Bahnhof abgeholt hatten, brachte uns unser Bus ins Hotel, wo wir mit einem Empfang zum Valentinstag, der auch in Japan eine große Bedeutung hat, überrascht wurden. Bei einem gemeinsamen Abendessen ließen wir den heutigen Tag ausklingen.
Start Start Reisen Reisen Japan 2005 09.Februar bis 18.Februar
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Im Shinkansen von Odawara nach Kyoto
In Kyoto angekommen, schlossen wir unser Reisegepäck in den Schließfächern des Bahnhofs ein und fuhren mit dem Regionalzug ca. 45 Minuten in Südlicher Richtung nach Nara. Nara war in der Nara-Zeit von 710 bis 784 unter dem Namen Heijō-kyō die Hauptstadt Japans. Aus dieser Zeit stammen die meisten der großen Tempelanlagen. Wegen dieserr vielen alten und gut erhaltenen Tempel gehört Nara mit zu den bedeutendsten touristischen Zielen in Japan. Mehrere Tempel, Schreine und Ruinen in und um Nara sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, darunter Tōdai-ji, Hokke-dō, Kōfuku-ji, Kasuga-Schrein, Gangō-ji, Yakushi- ji, Tōshōdai-ji und die Überreste des Heijō-Palastes. Ein weiterer bekannter Tempel ist der Ryōsen-ji. Bekannt ist auch der Nara-Park mit seinen Sikahirschen.
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Impressionen aus Nara
Der Todai-ji bildet den Höhepunkt eines jeden Besuchs in Nara. Die Haupthalle ist mit einer Breite von 57,01 Metern, einer Tiefe von 50,48 Metern und einer Höhe von 48,74 Metern das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt. Sie beherbergt die größte buddhistische Bronzestatue. Die Statue des Großen Buddha stellt Buddha Vairocana dar. Sie befindet sich in der größten Halle des Tōdai-ji, Daibutsuden, welche 1708 neu aufgebaut wurde, ursprünglich aber noch um ein Drittel größer gewesen sein soll. Die aus Bronze gegossene Figur ist alleine 15 m hoch, 452 t schwer und mit Sockel ca. 18 m hoch. In der Tempelanlage befindet sich auch ein Schrein der Shintō-Gottheit Hachiman, der in der Nara-Zeit (710–794) zum Schutzgott des Großen Buddha erklärt wurde. Bemerkenswert ist auch das Eingangstor (Nandaimon) aus dem Jahr 1199 mit den beiden rund 8,5 m hohen Wächterstatuen (Niô). Die Anlage des Tōdai-ji zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Rechts neben dem Eingang zur Haupthalle befindet sich eine verwitterte Holzstatue des Arhat Pindola-Bhāradvāja aus dem 18. Jahrhundert. Pindola war einer der 16 Arhats, soll sich mit Zauberei befasst haben und muss daher außen vor dem Tempel bleiben. Wenn man einen Körperteil der Statue berührt und danach den entsprechenden eigenen Körperteil reibt, sollen Krankheiten in diesem Körperteil geheilt werden.
Burg Nijo in Kyoto
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken Todai-ji Tempel
Kyōto ist eine der geschichtlich und kulturell bedeutendsten Städte Japans. Sie liegt im Südwesten der japanischen Hauptinsel Honshū im Ballungsgebiet Kansai. Kyōto war von 794 bis 1868 Sitz des kaiserlichen Hofes von Japan und ist heute der Verwaltungssitz der Präfektur Kyōto. 14 Tempel und Shintō-Schreine wurden zusammen mit drei anderen in den benachbarten Städten Uji und Ōtsu 1994 zum UNESCO- Welterbe Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu) erklärt. Erste Ziel an diesem Tag in Kyoto war die Burg Nijo, direkt im Zentrum der 1,5 Million Metropole. Die Burg Nijō ist eine japanische Burganlage und ehemaliger Sitz des Shōguns in Kyōto, der ehemaligen Hauptstadt Japans. Die Burg erhielt den Namen, weil sie an den „Zweiten Ostwest-Boulevard“ (Nijō ōji) angrenzte. Die Anlage wurde 1601 von Shōgun Tokugawa Ieyasu angelegt. Sie diente als Residenz der Shogune während ihres Aufenthaltes in der Kaiserstadt und wurde entsprechend groß befestigt. Sie wurde jedoch kaum benutzt, da der eigentliche Amtssitz der Shogune in Edo lag, und war damit vor allem ein Machtsymbol des Shōguns in der Kaiserstadt. Um einen rechteckigen, von Wasser umgebenen Kernbereich (Honmaru) wurde ein zweites Rechteck angelegt, das Ninomaru mit seiner großen Residenz.
* Kyoto - Besichtigung der Burg Nijo * Altstadt von Kyoto und Kiyomizo-dera Tempel * Kyoto Innenstadt * Kinkaku-ji (Goldener Pavillion) * Ryoan-ji
Nach dem Besuch der Burg Nijo machten wir einen Bummel durch die berühmte Altstadt von Kyoto, die mittlerweile auch als Kulisse für zahlreiche Spielfilme oder Werbespots dient. Ziel war der auf einem Hügel gelegene Kiyomizu-dera. Kiyomizu-dera bezeichnet mehrere buddhistische Tempel, aber meistens ist damit der Otowasan Kiyomizudera in Ost-Kyōto gemeint, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Tempel wurde 1994 zusammen mit anderen Stätten zum UNESCO-Weltkulturerbe Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu) ernannt. Der Kiyomizu-dera ist der sechzehnte Tempel des Saigoku-Pilgerweges. Die Geschichte des Tempels reicht bis ins Jahr 798 zurück, die heutigen Gebäude wurden allerdings im Jahr 1633 errichtet. Der Tempel erhielt seinen Namen vom Wasserfall innerhalb des Tempelkomplexes, der von den nahen Hügeln herunterkommt – kiyoi mizu bedeutet wörtlich reines Wasser. Die Haupthalle des Kiyomizu-dera ist für ihre weite Terrasse bekannt, die zusammen mit der Haupthalle auf einer hölzernen Balkenkonstruktion an einem steilen Berghang errichtet wurde. Die Terrasse bietet eine beeindruckende Sicht auf die Stadt. Der Tempel hat die umliegenden Grundstücke aufgekauft, um so die Errichtung von Hochhäusern zu verhindern.
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Altstadt und Kiyomizu-dera in Kyoto
In Kyoto´s Neustadt erlebten wir dann etwas von der modernen japanischen Kultur. Nach einer kleinen Stärkung gegen Mittag fuhren wir dann noch vom Stadtzentrum zum Ryoan-ji und Kinkakuji, die beide im nördlichen Teils Kyotos gelegen sind.
Ryōan-ji‚ Tempel des zur Ruhe gekommenen Drachen ist ein 1499 gegründeter Zen-Tempel im Nordwesten der japanischen Stadt Kyōto. Hauptattraktion des Tempels ist der hier befindliche und wohl berühmteste Zen-Garten Japans, der Hojo-Teien im Kare-san-sui-Stil aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Garten besteht aus einer Fläche (25 mal 10 Meter) aus fein gerechtem Kies mit 15 scheinbar zufällig platzierten Steinen in 5 bemoosten Gruppen. Aus keinem Blickwinkel sind alle 15 Steine sichtbar.
Kinkaku-ji („Goldener-Pavillon-Tempel“), eigentlich Rokuon-ji, ist ein buddhistischer Tempel. Bekannt ist die Tempelanlage für die Shariden, deren obere Stockwerke vollständig mit Blattgold überzogen sind und die daher als Kinkaku, „Goldener Pavillon“, bezeichnet wird. Wegen der Bekanntheit des Pavillons wird heutzutage für die gesamte Anlage der Name Kinkaku-ji verwendet.
Ryoan-ji + Kinkaku-ji
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