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Heute verließen wir Kyoto wieder in unserem Reisebus. Tagesziel und Endpunkt unserer Japan-Rundreise war die rund 400 Kilometer
südwestliche gelegene Stadt Hiroshima. Auf unserem Weg machten wir am Vormittag einen ersten Zwischenstopp in Himeji.
Hauptsehenswürdigkeit und Touristenmagnet der Stadt ist das Himeji Castle.
Auf der Rückreise von Hiroshima nach Tokyo kamen wir dann noch unverhofft in den „Genuss“ mit
der zweitgrößten japanischen Airline, der JAL (Japan Airlines) fliegen zu dürfen. Die Maschine der
ANA war defekt und so sprang die JAL ein. Mit dem Rückflug von Tokyo nach Frankfurt ging diese einmalige Reise zu Ende !
Sayonara Nihon
* Fahrt von Kyoto nach Hiroshima
* Shogun-Burg Himeji
* Zwischenstopp in Kurashiki
* Hiroshima
Gegen Mittag erreichten wir dann die Stadt Kurashiki. Die etwa 450.000 Einwohner zählende Stadt ist eine Händlerstadt aus der
Edo-Zeit. Der Name bedeutet so viel wie „Dorf aus Lagerhäusern“. Es sind noch Dutzende von Bauten erhalten, die aufgrund ihrer
typischen Fassaden ein Wahrzeichen der Stadt darstellen. In der wirklich sehr schönen Stadt machten wir unsere Mittagspause.
Anschließend waren es noch ca. 2,5 Stunden Fahrzeit bis zu unserem Ziel Hiroshima.
Am späten Nachmittag trafen wir dann in unserem Hotel in Hiroshima in. Der Blick aus unserem Hotelzimmer auf den Friedenspark
und das Friedensdenkmal, der sogenannten Atombombenkuppel war faszinierend und erschütternd zugleich.
Man denkt beim Betrachten der Szenerie unweigerlich an das unsägliche Leid der Opfer des Atombombenabwurfs vom 06.August 1945.
Hotel Sunroute in Hiroshima
* Peace Park und Peace Museum
* Fahrt nach Miyajima
* Hiroshima
Natürlich führte uns unser erster Weg in Hiroshima zum Friedensdenkmal, auch Atombombenkuppel (oft fälschlicherweise mit
Atombombendom wiedergegeben). Es ist eine Gedenkstätte für den ersten kriegerischen Einsatz einer Atombombe.
Das Gebäude wurde am 6. August 1945 um 8:16 Uhr Ortszeit durch die vom US-Bomber Enola Gay abgeworfene US-amerikanische
Atombombe „Little Boy“ zerstört und brannte völlig aus. Alle zu diesem Zeitpunkt darin arbeitenden Menschen kamen um.
Trotz des geringen Abstands von 140 m vom Bodennullpunkt (Ground Zero) blieben viele Gebäudestrukturen erhalten, u. a. die
charakteristische Stützkonstruktion des Kuppeldachs, der das Denkmal seinen heutigen Namen verdankt. Die Überreste werden seit
dem Abwurf in ihrem damaligen Zustand konserviert.
Im Dezember 1996 erklärte sie die UNESCO zum Weltkulturerbe mit der Begründung, dass es „nicht nur ein starkes Symbol der
zerstörerischsten Kraft sei, die je von der Menschheit geschaffen wurde; es drücke zudem die Hoffnung auf Weltfrieden und der
endgültigen Beseitigung aller Kernwaffen aus“.
Reisefazit + Tipps
Unsere Reise nach Japan im Jahre 2005 war schon etwas ganz besonderes. Zum einen ist Japan ja für den Deutschen Urlauber nicht
gerade das favorisierte Urlaubsziel, zum anderen ist die Entfernung zum Land der aufgehenden Sonne nicht gerade gering.
Auf jeden Fall ist Japan eines der spannendsten Länder, die wir beide bereist haben. Traditionell und Stolz auf die Kultur einerseits
und absolut fortschrittlich auf der anderen Seite machen das Land und dessen Einwohner für den Europäer so spannend.
Wenn den Reisenden die lange Flugdauer von 10 Stunden nicht schreckt, ist das ferne Japan täglich von München, Frankfurt und
sogar Düsseldorf per Flieger zu erreichen.
Vieles was wir vor Ort angetroffen haben war uns zunächst fremd oder
wirkte gar befremdlich auf uns. Angefangen mit dem super modernen
Toiletten mit Reinigungsfunktion, den Getränkeautomaten, die gefühlt alle
200 Meter auf den Straßen jederzeit gekühlte Getränke liefern und
Unmengen an Strom verbrauchen oder den Plastikimitationen der Speisen in
den Schaukästen der Restaurants.
Aber wir haben uns darauf eingelassen und das ein oder andere war sehr
hilfreich für uns. Zwar ist Englisch mittlerweile sehr verbreitet, doch gerade die Verständigung mit der ältere Bevölkerung ging nur
mit „Hand und Fuß“.
Was hat uns besonders gut gefallen ?
* Tokyo ist eine Supermetropole und eine unheimlich spannende Stadt. Die Größe der Stadt/Metropolregion ist für uns Europäer
nicht zu fassen. Tokyo ist das wirtschaftliche Zentrum Japans. Hier werden Trends gesetzt und deshalb ist diese Stadt so aufregend.
Ob Architektur, Mode, Techniktrends oder Lifestyle - Tokyo setzt Maßstäbe für die ganze Welt.
* Fuji-san
Der Fuji-san oder Fujiyama (wie wir ihn weitläufig nennen) ist ein Nationalsymbol Japans. Wir hatten das Glück, den schnee-
bedeckten Gipfel, der rund 100km von Tokyo entfernt ist, über eben der Skyline der Megacity bewundern zu dürfen.
* Tempelanlagen von Nikko, Kamakura, Kyoto, Nara und Miyajima
Wer nach Asien reißt, der besichtigt Tempel. manch einem Touristen hängen die scheinbar immer gleich aussehenden Anlagen bald
zum Hals heraus. Wir empfanden die Tempel anders als z.B. in Thailand. Die Atmosphäre ist hier insgesamt ruhiger, weil auch der
Japaner ein ruhiges und zurückhaltendes Temperament hat. Gerade die Holzbauten aus vergangenen Jahrhunderten sind
sehenswert.
Die Gartenanlagen und die Gartenbaukunst haben uns ebenfalls sehr beeindruckt.
* Hiroshima hat uns ebenfalls beeindruckt. Die Stadt mit der so dunklen Vergangenheit, die sehr anschaulich und für uns bedrückend
im Peace Museum wiedergegeben wird, macht heute einen jugendlich-modernen Eindruck auf den Besucher.
* Zu guter Letzt, die Japaner als Menschen. Wir sind beide auf der Welt schon ein wenig herum gekommen, aber in keinem anderen
Land ist uns die heimische Bevölkerung so freundlich, hilfsbereit und wissbegierig begegnet.
Die japanische Ordnung und die Organisation des Alltags sind legendär. Besonders ist uns dies bei der Fahrt mit dem
Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen aufgefallen.
Die Burg ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke aus dem Japan des 17. Jahrhunderts. Die Burganlage, die aus
83 einzelnen Gebäuden besteht, gilt als schönstes Beispiel des japanischen Burgenbaus und hat den Beinamen
Shirasagijō („Weißer-Reiher-Burg“), eine Anspielung auf ihre weißen Außenmauern und Dächer. Trotz ihrer
architektonischen Schönheit, wie z. B. ihr spiralförmiger Grundriss, sind ihre Wehranlagen hoch entwickelt, so
dass die Burg als praktisch uneinnehmbar galt.
Die Burg von Himeji gehört zu den nationalen Kulturschätzen Japans, wurde 1956 zur Besonderen
historischen Stätte erklärt und 1993 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
Die ersten Gebäude der Burg wurden zu Beginn der Muromachi-Zeit im Jahr 1346 erbaut. Als Architekt gilt Akamatsu Sadanori, der
zuvor den Shomyoji-Tempel am Fuße des Berges Himeji gebaut hatte, an dessen Stelle nun die Burganlage entstand.
Die größte Erweiterung, die oft auch als eigentlicher Baubeginn Himeji-jōs bezeichnet wird, fand 1580 statt, als Toyotomi Hideyoshi
die Burg übernahm und dreistöckige Burgtürme erbauen ließ.
Himeji-jō diente bereits mehrfach als Filmkulisse für international bekannte Produktionen: Im Film James Bond 007 – Man lebt nur
zweimal (1967) wurde es als Hauptquartier der Japanischen Geheimpolizei gezeigt, im Jahr 1980 diente das Schloss in der nach James
Clavells Roman Shogun gedrehten gleichnamigen Fernsehserie als Ersatz für Burg Ōsaka. Ein beträchtlicher Teil des Films Ran (1985)
des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa spielt dort, und auch Szenen des Samurai-Epos Last Samurai (2003) wurden dort gedreht.
Himeji Castle
Kurashiki
Blick aus unserem Zimmer auf den
Friedenspark und der „Atombombenkuppel“
Hiroshima (dt. „weiträumige Insel“) ist eine Hafenstadt im Südwesten der japanischen Hauptinsel Honshū und der Verwaltungssitz der
gleichnamigen Präfektur Hiroshima.
Weltweite Bekanntheit erlangte Hiroshima als Ziel des ersten kriegerischen Kernwaffeneinsatzes am 6. August 1945.
Auf die Metropole wurde am Morgen des 6. August 1945 aus dem B-29 Bomber Enola Gay der USAAF die Atombombe Little Boy
abgeworfen. Die Explosion in ca. 600 Meter Höhe zerstörte um 8:16 Uhr Ortszeit ungefähr 90 % der bis dahin unbeschädigten Stadt.
Insgesamt wurden 70.000 der 76.000 Häuser zerstört oder schwer beschädigt. Bei diesem ersten Einsatz einer Kernwaffe in einem Krieg
wurden etwa 70.000 Personen sofort getötet.[5] Insgesamt starben bis Ende 1945 schätzungsweise 140.000 Menschen. Die noch
lebenden Opfer des Angriffs werden in Japan als „Hibakusha“ bezeichnet und leiden an den Folgen der Verstrahlung bis heute.
Nach dem Frühstück führte uns unser erste Weg zu Fuß über die Straße
zum Peace Museum von Hiroshima.
Das Friedensmuseum Hiroshima ist ein Museum zum Gedenken und zur
Dokumentation des Atombombenabwurfs auf Hiroshima.
Es wurde im Jahr 1955 eröffnet und befindet sich im Friedenspark unweit des ehemaligen Gebäudes der Industrie- und Handels-
kammer, welches das Hypozentrum der Atombombenexplosion darstellte.
Das Hauptgebäude wurde vom Architekten Kenzō Tange entworfen. Viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und
Friedensnobelpreisträger aus aller Welt besuchten dieses Museum; darunter Papst Johannes Paul II., Jimmy Carter, Mutter Teresa,
Andrei Sacharow, Michail Gorbatschow, Juan Antonio Samaranch, der Dalai Lama, Václav Havel, Helmut Schmidt, Richard von
Weizsäcker, Elie Wiesel, Frederik Willem de Klerk, Shimon Peres und Fidel Castro.
Hiroshima Peace Museum
Dieser emotionale Besuch bewegte wirklich jeden aus unserer Reisegruppe zutiefst. Die Ausstellungsstücke uns die unfassbaren Daten
und Zahlen machen es unbegreiflich, warum es noch immer Atomwaffen auf der Erde gibt.
Nach einem kleinen Stadtbummel bestiegen wir die Straßenbahn und fuhren zum Fähranleger, von dem wir
die kleine Insel Miyajima ansteuerten.
Hiroshima
Der Besuch der, Hiroshima vorgelagerten Insel Miyajima, bildete den Abschluss unserer Japan-Rundreise.
Miyajima ist eine Insel in Japan und gehört laut dem konfuzianischen Gelehrten Hayashi Razan zusammen mit Amanohashidate und
Matsushima zu den drei schönsten Landschaften Japans.
Die 30,33 km² große Insel liegt etwa zwanzig Kilometer südwestlich von Hiroshima, unmittelbar vor der Küste von Honshū in der Seto-
Inlandsee. Sie kann mit Passagierbooten direkt von Hiroshima aus erreicht werden.
Die Hauptgebäude des Itsukushima-Schreins ruhen direkt vor der Insel auf erhöhten Plattformen, deren Pfeiler bei Flut im Wasser
stehen, so dass die ganze Anlage zu schwimmen scheint. Sie sind mit einem 280 Meter langen überdachten Korridor miteinander
verbunden.
Weltberühmt ist das hölzerne Torii aus dem Jahr 1875, das etwa 160 Meter vor dem Schrein steht. Bei Ebbe kann es zu Fuß erreicht
werden, bei Flut steht es vollständig im Wasser. Es ist eines der meistfotografierten Wahrzeichen Japans.
Der Schrein und das Torii wurden 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Miyajima und Itsukushima-Schrein
* Rückflug von Hirsohima via Tokyo nach
Frankfurt am Main
Am Abend gab es dann noch ein gemeinsames Abschiedsessen. Es gab leckeres Okonomiyaki, welches traditionell auf einer heißen
Edelstahlplatte mithilfe eines Spatels gebraten wird. Auch das japanische Bier hat uns gut geschmeckt.