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Nach unserer Rückkehr ins Hotel herrschte auf einmal Aufregung unter den Mitreisenden. Ein Blick aus unserem Zimmerfenster ließ
uns erahnen, was Grund für die Aufregung war. Wir liefen ein Stockwerk höher und konnten von einem dortigen Zimmer den rund
100 Kilometer entfernten, schneebedeckten Fuji-san erblicken. Nicht viele Tokyo-Reisende haben das Glück diesen Anblick genießen
zu dürfen. Nach dem Frühstück fuhren wir dann in Richtung Nikko und konnten auch aus dem Bus weitere Fotos vom Fuji machen.
Nikkō liegt etwa 140 Kilometer nördlich von Tokio in den Bergen der Präfektur Tochigi. Nikkō ist ein beliebtes Ausflugsziel für Japaner
und ausländische Touristen, da sich hier viele historische Gebäude und Denkmäler befinden, beispielsweise das Mausoleum des
Shōgun Tokugawa Ieyasu (Nikkō Tōshō-gū) oder der Nikkō Futarasan-Schrein, ein Shintō-Schrein aus dem Jahr 767. Beide Gebäude
und der Rinnō-ji sind von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden.
An einem kleinen, eher unscheinbaren Gebäude – der Stall der heiligen Pferde des Nikkō Tōshōgū – befindet sich zudem als
Fassadenschnitzerei das Wahrzeichen Nikkōs, die drei Affen, die nichts (Böses) sehen, hören und sagen.
Die Geschichte von Nikkō beginnt bereits 766 mit der Errichtung des Rinnō-ji-Tempels. In der Edo-Zeit wurden der Nikkō Tōshō-gū (das
Tokugawa-Mausoleum) und die Nikkō-Landstraße (Nikkō Kaidō) in die Hauptstadt Edo eröffnet, Nikkō stand unter direkter Kontrolle
des Shōgunats und zog viele Besucher an. Auch in der Moderne bleiben Touristen aus der Hauptstadtregion wichtig für die Stadt.
Die Berge westlich der Stadt sind Bestandteil des Nikkō-Nationalparks, in dem sich die Kegon-Fälle, Onsen, der Chūzenji-See und
Wanderrouten befinden.
* Fahrt von Tokyo über Kamakura zum Hakone
Nationalpark
* Hase-dera Tempel in Kamakura
* Kotoku-in (Großer Buddha) in Kamakura
Fuji-san über Tokyo´s Skyline
Auf dem
Weg…
Von Tokyo nach Kamakura
Der Hase-dera, früher Kaikōzan Jishōin Hase-dera genannt, ist einer der großen buddhistischen Tempel in Kamakura.
Der Tempel ist an einem Berghang errichtet. Die Gebäude liegen auf zwei Ebenen am Hang. Von der oberen Ebene bietet sich
einem ein guter Blick über die Bucht von Kamakura.
In der untersten Ebene ist der Eingang, dessen Holztor (Sanmon) von einem riesigen Lampion geschmückt wird. Gleich hinter dem
Eingang ist ein Teich, hinter dem die Treppe zur zweiten Ebene startet. Rechts neben dem Teich liegt die Grotte Benten-kutsu und
der Benten-dō. Beide sind der Gottheit Benzaiten (Benten), der Göttin der See und einzige weibliche Gottheit im Kanon der Sieben
Glücksgötter aus der japanischen Mythologie, gewidmet. In der Grotte finden sich viele kleine Figuren der Benten als Opfergabe.
Auf dem Weg hinauf zur zweiten Ebene befindet sich ein Inari-Schrein. Hier findet man auch die Jizō-dō und hunderte kleine Jizō-
Statuen. In der Vergangenheit wurden sie von Eltern aufgestellt. Jizō ist die Schutzgottheit der Kinder. Er sollte über den
Nachwuchs wachen. Heutzutage stammen die Statuen von Eltern, die eine Fehlgeburt, Totgeburt oder Abtreibung erfahren haben.
Jizō soll über die Seelen der gestorbenen Kinder wachen. Die Statuen verbleiben für ein Jahr an ihrem Platz. Danach werden sie
begraben oder verbrannt, um neuen Statuen Platz zu machen. Seit dem Zweiten Weltkrieg wurden bereits über 50.000 Figuren
aufgestellt.
Nach diesem doch sehr bedrückenden Besuch des Hase-dera Tempels fuhren wir weiter zum Kotoku-in, der Hauptsehenswürdigkeit
Kamakuras.
Der Kōtoku-in Tempel beherbergt den Großen Buddha (jap.: daibutsu), eine der bedeutendsten Darstellungen des Buddha Amitabha.
Der Daibutsu ist 13,35 Meter hoch und besteht aus mehreren getrennt gegossenen und kunstvoll zusammengefügten Teilen. Er hat
ein Gewicht von 121 Tonnen. Die Skulptur kann über einen Eingang auf der Rückseite des Sockels gegen Entgelt betreten und von
innen besichtigt werden. In ihrem Rücken können zwei 1736 gestiftete, große Aussichtsfenster geöffnet werden.
An der Stelle der heutigen Figur befand sich im Kōtoku-in ursprünglich eine aus Holz geschnitzte Buddhafigur in einem hölzernen
Schrein. Die ersten Pläne zur Errichtung einer bronzenen Buddhastatue lassen sich bis ins Jahr 1236 zum Priester Toe no Joko
zurückverfolgen, in die Zeit des Kamakura-Shogunats unter der Herrschaft von Hojo Yasutoki.
Im Jahr 1252 begannen die Künstler Ōno-Gorōemon und Tanji-Hisatomo mit der Errichtung einer durch Spenden bezahlten
Bronzeskulptur des Shaka-Nyorai-Buddha.
Wie zumeist, wird Buddha Amitabha auch hier in sitzender Meditationshaltung gezeigt. Seine Hände ruhen in seinem Schoß, dabei
sind in dieser besonderen Form die Zeigefinger aufgerichtet und bilden durch die Berührung der Daumen zwei Dreiecke.
Gegen Mittag konnten wir Kamakura „auf eigene Faust“ erkunden und Jörg nutzte die
Gelegenheit zu
einem Mittagssnack.
Im Allgemeinen versteht man unter Onsen ein Thermalbad, oder Ort mit Hotels, die über ein von natürlichen heißen Quellen
gespeistes Bad – heutzutage meist für Männer und Frauen getrennt – verfügen. Das Bad und damit auch das Onsen spielt in der
japanischen Kultur eine wichtige Rolle, vornehmlich zum Entspannen nach der Arbeit. Wie auch beim Sento wäscht man sich vor dem
Eintauchen in ein Onsen-Becken gründlich.
…nach
Nikko
Nikko-san´naj mit Futarasan-Schrein
Im Anschluss an die Tempelbesichtigung fuhren wir noch zu den teilweise gefrorenen Kegon-Wasserfällen und dem, in Gehweite
gelegenen, Chuzenji-See. Wie man auf den Fotos erkennen kann, war „ein wenig“ Schnee gefallen und der eisige Wind hielt uns
von einem längeren Besuch ab. Am Nachmittag fuhren wir dann zurück nach Tokyo, wo wir am Abend noch einen Stadtbummel
machten. Am nächsten Tag ging es dann für uns in südwestlicher Richtung weiter in Richtung Kamakura.
Kegon-Fälle und
Chuzenji-See
Hafenanlagen von Yokohama
Unser heutiges Tagesziel war der Hakone Nationalpark. Zuvor machten wir jedoch Halt in Kamakura, wo wir zunächst den Hase-
dera Tempel und den großen Buddha (Kotoku-in) besichtigten. Anschließend fuhren wir noch in die kleine Stadt, wo wir uns zum
Mittag stärkten. Kamakura ist eine ca. 50 km südwestlich von Tokio an der Sagami-Bucht gelegene Stadt, die im Norden, Osten
und Westen von fünf Bergen umgeben ist. Sie war von 1185 bis 1333 der Regierungssitz Japans. Hauptanziehungspunkte für viele
in- und ausländische Touristen sind die zahlreichen gut erhaltenen Tempel und Schreine aus jener Epoche.
Hase-dera Tempel in Kamakura
Daibutsu (großer Buddha) im Kotoku-in Tempel
Kamakura
Anschließend ging es weiter in den Hakone Nationalpark, wo wir auch, im Palace Hotel, übernachteten.
Der Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark ist ein Nationalpark in den Präfekturen Yamanashi, Shizuoka, Kanagawa und Tokio in Japan. Der
Park hat eine Fläche von 1.218,5 km² und wurde am 1. Februar 1936 gegründet.
Er besteht aus dem Vulkangipfel des Fujisan, den Fünf Fuji-Seen, Hakone, der Izu-Halbinsel mit dem Vulkan Amagi und den Izu-Inseln.
In der Nähe befinden sich die Städte Odawara, Fuji und Numazu.
Erste Ziel im Park war der Ashi-See (goldener See), auf dem wir eine Bootsfahrt bei eisigen Temperaturen machten. Die heißen
Quellen der Vulkanlandschaft rund um den Fuji-san, der sich ab und zu mal zwischen den Wolken zeigte, folgten als Station, bevor wir
schließlich in unserem Hotel das angeschlossene Onsen nutzen konnten.
Fuji-Hakone-Izo-Nationalpark