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Otjikotosee bei Tsumeb
Bevor wir unser Tagesziel, die Stadt Tsumeb ansteuerten, statteten wir zunächst noch dem nahe gelegenen Otjikotosee einen Besuch
ab. Der Otjikotosee ist ein Karstsee im Norden Namibias. Er ist einer von nur zwei ständig mit Wasser gefüllten Seen Namibias und
Zwillingssee des 15 Kilometer entfernten Guinassee. Der See wurde im Jahr 1851 von Charles John Andersson und Francis Galton
entdeckt und hat eine Größe von circa 100 × 150 Meter. Otjikoto bedeutet in der Hererosprache tiefes Loch; tatsächlich ist der See
eine rund 76 Meter tiefe mit Wasser gefüllte Doline, wobei er an ein zu großen Teilen noch unerforschtes unterirdisches Kanalsystem
Anschluss haben soll, welches bis zu verschiedenen Wasserstellen im Etosha-Nationalpark reichen soll.
Während des Ersten Weltkrieges versenkte die deutsche Schutztruppe Waffen und Munition in diesem See, um sie dem Gegner nicht
zu überlassen. Der Otjikotosee ist seit 1955 ein Nationales Denkmal in Namibia.
Anschließend ging es weiter nach Tsumeb. Die Gemeinde Tsumeb ist eine Bergbaustadt und liegt etwa 400 Kilometer nördlich der
Hauptstadt Windhoek im sogenannten Otavi-Dreieck.
Tsumeb verdankt seinen Namen dem „Grünen Hügel“ – einer hier ursprünglich an der Oberfläche anstehenden, tiefgründig oxidierten
und dann hauptsächlich aus Malachit bestehenden Kupfervererzung, die von einem hohen Tambutiwald umgeben war.
Das bekannteste und berühmteste Bergwerk in Tsumeb ist die nach dem Ort benannte „Tsumeb Mine“ (auch Tsumcorp Mine), die von
1907 bis 1996 betrieben wurde und in der insgesamt 296 anerkannte Minerale identifiziert wurden, wie unter anderem gediegen
Silber und dessen Sulfid Akanthit sowie Alamosit, Beudantit, Dioptas, Rhodochrosit, Tennantit, Zirkon und andere.
Nach einem leckeren Frühstück verließen wir Tsumeb, zunächst in Richtung Südosten, um dann bei Grootfontein in nördlicher
Richtung nach Rundu zu fahren.
Dort mussten wir dann einen unfreiwilligen Zwischenstopp, aufgrund der defekten Klimaanlage einlegen. Aber der Monteur in der
nicht gerade umweltfreundlichen Reparaturwerkstatt verstand sein Handwerk und so konnte es wohltemperiert weiter gehen…
Ehrlich gesagt, waren wir ein bisschen erleichtert, als wir unsere Lodge endlich erreicht hatten. Aber im Nachhinein sind das doch die
Reiseerlebnisse, die einem immer in Erinnerung bleiben und ein solches sollte in der Lodge direkt am Fluss folgen…
* Fahrt von der Nkwazi Lodge durch den Caprivi-
Streifen in Richtung Kasana / Botswana
* Zwischenstopp an den Popa Falls
* Namushasha Lodge
* Fahrt von Tsumeb nach Rundu
* Bootsfahrt auf dem Okavango zu unsere Unter-
kunft, der Nkwazi Lodge, direkt am Okavango
Aufgrund des hohen Wasserstandes des Okavangos war unser Tagesziel, die Nkwazi-Lodge nicht mit dem Auto zu erreichen. Der Fluss
hatte den Zufahrtsweg überschwemmt und so „tauschten“ wir dann unser Reisegefährt. Der Bulli blieb stehen und wir fuhren mit
einem abenteuerlichen Boot über den Okavango-Fluss zu unserer heutigen Unterkunft.
Auch wenn unser Reisegefährt nicht besonders vertrauenswürdig aussah, die einfache Konstruktion hielt und die Fahrt auf dem
kanpp 1.700 Kilometer langen Fluss, der als einziger Fluss der Erde nicht in einen anderen Fluss bzw. in den Ozean mündet, sondern
das Okavango-Delta speist, war ein Erlebnis.
Nachdem wir bei unserer Ankunft einen leckeren Begrüßungsdrink bekamen, wollten wir unseren Bungalow direkt am Fluss beziehen.
In diesem wimmelte es jedoch von Schlupfwespen !!! Kein Problem - eine Putzfrau kam, versprühte einen Insektenvernichter und
beseitigte das entstandene „Gemetzel“. Nach einer Stunde Wartezeit und ausgiebigem Auslüften konnten wir unser Chalet beziehen-
das ist Afrika.
Nach einem schönen Abend mit Kaminfeuer, Gesang und Tanz wurden wir von einem Angestellten durch die Dunkelheit zu unserem
Bungalow geführt und mit den Worten „..seid vorsichtig und verlasst die Hütte nicht - die Flusspferde grasen hier oft direkt am
Flussufer !“
Wir verkrochen uns unter unsere Moskitonetze (vielleicht hatte die ein oder andere Schlupfwespe doch überlebt) und lauschten jedem
Geräusch. Tatsächlich dauerte es nicht lange und wir hörten Geräusche von sich bewegenden Tieren und das direkt vor unserer Tür !!!
Beide haben wir in dieser Nacht kaum ein Auge zugetan.
Auf unsere Nachfrage am nächsten Morgen, was das denn wohl gewesen sei, sagte man uns, dass es wohl die frei laufenden Pferde der
Lodge waren - Illusion ist alles !!!
Nach dem Frühstück hieß es für uns Abschied nehmen von der Nkwazi Lodge und dem Okavango-Fluss. Wir reisten auf die selbe Weise
ab, wie wir gekommen waren - mit dem Boot…
Am Okavango
Der Caprivizipfel oder Caprivistreifen ist eine zipfelförmige Ausbuchtung im Nordosten des Staatsgebiets von Namibia. Grenzziehung
und Namensgebung nach Leo von Caprivi gehen auf die koloniale Vorgeschichte des Landes als Deutsch-Südwestafrika zurück.
Begrenzt wird das Gebiet von den Flüssen Okavango, Kwando und Sambesi. Es erstreckt sich vom Längengrad 21° Ost und bis über den
Längengrad 25° Ost hinaus und besitzt bei maximal 100 Kilometern Breite eine West-Ost-Ausdehnung von rund 500 Kilometern.
Die Entstehung des Territoriums geht auf den Vertrag zwischen Deutschland und England über die Kolonien und Helgoland vom 1. Juli
1890 („Helgoland-Sansibar-Vertrag“) zurück. Das Deutsche Reich verzichtete in diesem auf zukünftige Ansprüche auf Witu und
Sansibar. Dafür fiel die Insel Helgoland an Deutschland, und seine Kolonie Deutsch-Südwestafrika erhielt Zugang zum Sambesi.
Dahinter verbarg sich die Strategie, eine territoriale Verbindung der südwestafrikanischen Besitzungen mit Deutsch-Ostafrika zu
schaffen.
Einen Zwischenstopp machten wir an den Popafällen.
Die Popafälle (englisch Popa Falls) in Namibia sind Stromschnellen und liegen an der Grenze der Kavango-Ost- und Sambesi-Region bei
Bagani, einige Kilometer südlich der Brücke der Trans-Caprivi-Fernstraße über den Okavango. Die Popafälle haben eine Fallhöhe von
maximal vier Metern, die durch einen Felsriegel aus Quarzit verursacht wird, der hier den Okavango auf der gesamten Breite von über
einem Kilometer sperrt.
Auch hier wurde uns schnell wieder bewusst, dass wir in Afrika sind uns man seine Augen und Ohren immer offen halten muss… -
…wobei wir Touris die grüne Baumschlange, die sich über unseren Köpfen befand, wohl nicht entdeckt hätten.
Noch einmal überquerten wir den mächtigen Okavango