© Jörg Freudenau - 2018 bis
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Wir haben im Jahr 2023 lange überlegt, wohin unsere Urlaubsreise 2024 denn führen solle. Zunächst hatten wir die U.S.A. auf dem
Zettel, dies aber auch schnell wieder verworfen. Auch eine erneute Safari-Reise nach Afrika hatten wir nicht ausgeschlossen.
Jedoch sollte es uns im Jahr 2024 in den Süden Europas verschlagen, nach Italien. Nach einem interessanten Fernsehbericht stand
das Ziel fest und wir planten eine 14-tägige Autorundreise durch die Toskana.
Am Donnerstag, 09.Mai starteten wir abends von Düsseldorf mit dem Flieger nach Bologna. Bologna liegt ausserhalb der Toskana, in
der Region Emilia-Romagna, bot für uns die beste Flugverbindung und war daher ein optimaler Ausgangs-
und Endpunkt
unserer Rundreise. Zudem ist Bologna eine wunderschöne Stadt und für sich schon eine Reise wert.
Unsere geplante Reiseroute:
1.Tag Anreise Düsseldorf - Bologna
9.Tag Pienza und Val d´Orcia
2.Tag Bologna
10.Tag von Pienza nach Siena
3.Tag von Bologna bis Lucca
11.Tag Siena
4.Tag von Lucca bis Pisa
12.Tag von Siena nach Florenz
5.Tag von Pisa bis San Gimignano
13.Tag Florenz
6.Tag San Gimignano
14.Tag Florenz
7.Tag von San Gimignano bis Scansano
15.Tag Rückreise Florenz - Bologna - Deutschland
8.Tag von Scansano bis Pienza
* Anreise Düsseldorf - Bologna
Auf zum Flughafen nach Düsseldorf
Düsseldorf - Bologna
Unser Eurowings-Flug sollte um 17.40 Uhr an diesem Feiertag starten. Gegen 13.20 Uhr verliessen wir unser Zuhause in Richtung
Flughafen Düsseldorf. Auf den Autobahnen war es angenehm leer und die zahlreichen Baustellen im Ruhrgebiet hatten kaum
Auswirkungen auf unsere errechnete Fahrzeit.
So erreichten wir den Düsseldorfer Flughafen gegen 15.00 Uhr und hatten noch ausreichend Zeit bis zum Abflug.
Boarding und Abflug fanden planmäßig statt und das Flugwetter war hervorragend. Ohne Turbolenzen mit großartiger Sicht ging es
über Frankfurt/Main, Karlsruhe, Zürich, über die Alpen nach Bologna. Nach gut 80 Minuten landeten wir auf dem dortigen Flughafen
„Guglielmo Marconi“.
Nachdem wir unseren reservierten Mietwagen abgeholt hatten, fuhren wir die knapp 10 Kilometer bis zu unserem Hotel im
Stadtzentrum von Bologna. Danach wollten wir uns noch schnell etwas zu essen holen und den heutigen Reisetag ausklingen lassen.
Schließlich hatten wir den ganzen morgigen Tag zur Erkundung Bolognas eingeplant.
Hotel Royal Carlton, Bologna
Wir übernachteten im
Hotel Ryal Carlton
unweit des Stadt-
zentrums.
Das Hotel mit insgesamt
236 Zimmern hatten wir
aufgrund der Lage und
wegen der zugehörigen
Tiefgarage, in der unsere
kleine „Francesca“ die
nächsten beiden Nächte
einen sicheren Stellplatz
fand, ausgewählt.
* Sightseeing Bologna
Bologna ist eine italienische Universitätsstadt und die Hauptstadt der Metropolitanstadt Bologna sowie der Region Emilia-Romagna.
Die Großstadt ist mit 387.842 Einwohnern ist siebtgrößte italienische Stadt und ein bedeutender nationaler Verkehrsknotenpunkt.
Bologna liegt am südlichen Rand der Po-Ebene am Fuße des Apennin, zwischen den Flüssen Reno und Savena in Norditalien. Die
Flussläufe und Kanäle in der Stadt wurden im Verlaufe der Stadtentwicklung aus sanitären Gründen fast vollständig überbaut. Das
Adriatische Meer befindet sich ca. 60 Kilometer östlich der Stadt.
Die Geschichte der Stadt beginnt als etruskische Gründung mit dem Namen Felsina vermutlich im 6. Jahrhundert v. Chr., Spuren
älterer dörflicher Siedlungen der Villanovakultur in der Gegend reichen bis ins 11./10. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die etruskische
Stadt wuchs um ein Heiligtum auf einem Hügel und war von einer Nekropole umgeben.
Bologna - Via dell`Indipendenza bis
zum Palazzo Re Enzo an der Via Rizzoli mit Blick
zum Torre Asinelli
Wir hatten gut geschlafen und
nach dem Frühstück gingen
wir die Haupteinkaufstraße ,
die Via dell´Indipendenza in
Richtung Piazza Magiore
entlang.
Bereits hier bekamen wir
einen kleinen Eindruck von
den Arkaden von Bologna. Die
insgesamt ca. 40 Kilometer (!)
langen Säulengänge der Stadt
sind UNESCO-Weltkulturerbe.
Als Zentrum der Stadt gilt die
Piazza Maggiore mit dem
Neptunbrunnen und der
Basilika San Petronio.
Bologna wird auch la grassa („die Fette“) genannt wegen des gehaltvollen Essens, für das die Stadt berühmt ist. Weitere Beinamen
sind la rossa („die Rote“) wegen der roten Ziegel der Häuser und der vorherrschenden politischen Richtung, sowie, wegen der
berühmten Universität, la dotta („die Gelehrte“). Ferner wird Bologna auch la turrita genannt, nach den vielen Geschlechtertürmen,
von denen die meisten erst Ende des 19. Jahrhunderts zerstört wurden.
Die mächtige gotische Kirche ist die fünftgrößte der Welt; das Mittelschiff ist 40 m hoch und 20 m breit. Ursprünglich als größte
Kirche der Christenheit geplant, wurde der Bau, begonnen im Jahr 1390, aufgrund finanzieller Probleme bis heute nicht vollendet.
Basilika San Petronio
und Piazza Maggiore
Dem hl. Petronius, Bischof von Bologna im 5. Jahrhundert und Schutzpatron der Stadt, gewidmet, geht die Basilika auf das Jahr
1390 zurück, als die Stadt Bologna Antonio di Vincenzo mit dem Bau einer riesigen Kirche im gotischen Stil beauftragte.
Durch Erweiterungspläne von Arduino degli Arriguzzi aus dem Jahr 1514 hätte sie größer als der (alte) Petersdom in Rom werden
sollen. Der Überlieferung nach soll diese Absicht auf Anordnung von Papst Pius IV. – Bologna gehörte zum Kirchenstaat – jedoch
aufgegeben worden sein. Sie trägt den Titel einer Basilica minor.
Die Basilika genoss von Anfang an Berühmtheit, so dass sie von Karl V. für seine Kaiserkrönung durch Papst Clemens VII. im Jahre
1530 gewählt wurde.
Die Basilika San Petronio ist, mit einem umbauten Raum von etwa 258.000 m³ die größte Backsteinkirche der Welt.
Die Piazza Maggiore ist der Hauptplatz von Bologna. Er ist von den bedeutendsten Gebäuden der mittelalterlichen Innenstadt
umgeben. Das älteste ist der aus dem 13. Jahrhundert stammende Palazzo del Podestà, der den Platz zur nördlichen Seite schließt.
Er wird vom Torre dell’Arengo überragt, zu dem der Palazzo Re Enzo hinzugebaut wurde.
Der Platz entstand im 13. Jahrhundert als Marktplatz, dazu wurden einige Gebäude von der Gemeinde erworben und abgerissen.
Erst im 15. Jahrhundert erhielt die Piazza den heutigen Grundriss, während im 16. Jahrhundert die gesamte Zone auf Anordnung
des Papstes durch Kardinal Karl Borromäus umgestaltet wurde: Die angrenzende Piazza Nettuno wurde mit dem Neptunbrunnen
vom Giambologna und dem Palazzo dell’Archiginnasio bereichert.
Palazzo dell´Archiginnasio
Der Palazzo dell’Archiginnasio ist ein palastartiges Gebäude in der italienischen Stadt Bologna. Er wurde nach seiner Fertigstellung
im Jahre 1563 zum ersten festen Sitz der bereits seit dem 11. Jahrhundert bestehenden Universität Bologna und beherbergt jetzt
die Biblioteca Comunale dell'Archiginnasio, die Stadtbibliothek Bolognas. Das Gebäude befindet sich im Zentrum an der Piazza
Galvani.
Die Universität Bologna ist eine staatliche italienische Universität in Bologna und gilt als älteste Universität in Europa. Die
Universität Bologna ist darüber hinaus nach der Sapienza-Universität von Rom und der Universität Neapel Federico II die
drittgrößte Universität in Italien.
Der ungefähre Gründungszeitraum der Universität von Bologna liegt am Ende des 11. Jahrhunderts, als es nachweislich eine Art
Schule des Rechts in Bologna gab. Die Ungenauigkeit der exakten Gründungsdatierung ist auf einen schrittweisen
Gründungsprozess zurückzuführen. Im 19. Jahrhundert datierte eine Kommission von Historikern unter der Leitung von Giosuè
Carducci die Entstehung der Universität auf 1088. Dies wurde vor allem an Pepo, einem berühmten Bologneser Rechtsgelehrten,
festgemacht.
Die Universität Bologna war von Anfang an für Rechtswissenschaften berühmt. Im frühen Mittelalter waren die spätantiken
Wissenschaften und das römische Recht fast in Vergessenheit geraten, und es wurde nur noch die kirchliche Rechtslehre
weitergegeben.
Im 14. Jahrhundert wurde neben der rechtswissenschaftlichen Schule ein weiterer Lehrbereich eingeführt: die Artes. Nach antikem
Vorbild wurden Musik, Mathematik, Astronomie, Rhetorik, Grammatik und Dialektik gelehrt. Philosophie und Medizin gehörten
auch dazu.
Geschlechtertürme Asinelli und Garisenda
Die mittelalterlichen Geschlechtertürme sind ein Wahrzeichen der
Stadt Bologna. Eine Besonderheit sind dabei die nebeneinander
stehenden schiefen Türme Garisenda und Asinelli.
Die Namen Torre Asinelli (der höhere Turm) und Torre Garisenda
(der kleinere, schiefere Turm) stammen von den Familien, welche
deren Bau 1109–1116 bzw. 1110 in Auftrag gegeben hatten. Beide
Türme waren ursprünglich etwa gleich hoch und durch eine
überdachte Brücke miteinander verbunden (1399 in einem
Großbrand zerstört), zudem verfügten sie über begehbare
Holzumrundungen auf verschiedenen Ebenen.
Es wird angenommen, dass der Turm Asinelli ursprünglich ungefähr
60 Meter hoch war und erst später auf die heutigen 97,20 m erhöht
wurde (mit einem Überhang von 2,20 m durch die Neigung).
Der kleinere Turm Garisenda ist auffällig schief. Er hat heute eine
Höhe von 48 m und einen Überhang von 3,20 m. Nach dem
Bauende war er ungefähr 60 m hoch. Wegen eines Grundbruches,
der ihn gefährlich schief machte, wurde er im 14. Jahrhundert
zurückgebaut.
Stadtbesichtigungen machen hungrig, insbesondere wenn man in Bolognas Stadtviertel Quadrilatero unterwegs ist.
Die kleinen Gassen unweit des Piazza Maggiore beherben die Markthalle, viele kleine und noch kleinere Lebensmittelgeschäfte
und unzählige Restaurants.
Wir schauten uns zunächst um und entschieden uns dann in der Markthalle, dem Mercato de Mezzo, eine kleine Mittagsstärkung
zu uns zu nehmen.
Bologna ist die Heimat der Tortellini – mit Hackfleisch gefüllte, kleine ringförmige Teigwaren, die in einer Hühnerbrühe (brodo)
oder mit Sahnesoße serviert werden. Einer Legende nach sollen die Tortellini den Nabel der römischen Liebesgöttin Venus
nachbilden.
Eine weitere klassische Pasta aus Bologna sind Tagliatelle, mit Ei hergestellte Bandnudeln, die traditionell mit Ragù alla bolognese,
einer Soße mit Hackfleisch und Tomaten, serviert werden. Von den bolognesischen Tagliatelle al ragù wurden die Spaghetti
bolognese inspiriert, die aber nicht zur Küche Bolognas gehören, sondern vermutlich aus Nordamerika stammen.
Nach dieser Stärkung ging unsere Erkundungstour durch Bologna weiter. Nächste Station: die Basilika Santo Stefano
Quadrilatero
Piazza und Basilika Santo Stefano
Die Basilika Santo Stefano in Bologna ist ein aus mehreren Kirchen bestehender romanischer Komplex am Piazza Santo Stefano in
Bologna. Der Komplex geht auf die Kirche SS. Vitale ed Agricola, in die kurz nach 393 die Reliquien der Heiligen Vitalis und Agricola
überführt wurden und sie dadurch ihr neues Patrozinium erhielt. Im 5. Jahrhundert erweiterte, restaurierte oder vergrößerte der
Heilige Petronius die Anlage, dessen Grab sich in der Kirche S. Sepulcro im Komplex befindet. Die Anlage erhielten ihre wesentliche
heutige Form im 12. Jahrhundert. Dabei wurde sich symbolisch und architektonisch auf die Grabeskirche bezogen, weshalb der
Komplex auch als „Bologneser Jerusalem“ bezeichnet wurde.
So langsam neigte sich unser Tag in Bologna zu Ende, nachdem wir uns in der Cremeria la Vecchia Stalla ein leckeres Eis genehmigt
hatten, machten wir auf dem Rückweg ins Hotel noch ein paar Schnappschüsse…
Via Piella - das Fenster zu den „geheimen“ Kanälen von Bologna