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Der Grassmarket war in früheren Zeiten ein mittelalterlicher Marktplatz an dem heutzutage in den historischen Gebäuden viele kleine Läden und Pubs liegen. Der Grassmarket, unterhalb des Edinburgh Castle gelegen, diente in der Zeit von 1477 bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts als Marktplatz für den Vieh- und Pferdehandel und gilt als Mittelpunkt der Altstadt. 1681 gab es am Anschluss des Grassmarket zum West Bow den ersten Brunnen mit fließendem Trinkwasser in Edinburgh. Hier befand sich die öffentliche Hinrichtungsstätte, der „Galgen von Edinburgh“. Ein Kreuz an der Ostseite des Platzes erinnert an die über 100 Covenant-Anhänger, die hier ihren Tod fanden. Am 4. Februar 1784 wurde mit James Andrews der letzte Mensch öffentlich auf dem Marktplatz hingerichtet. Einige Pubs tragen noch heute Namen, die an diese blutige Geschichte erinnern, so beispielsweise The Last Drop, dessen Aushängeschild von einem Galgen geziert wird und Maggie Dickson’s, an dessen Hauswand die Geschichte ihrer Hinrichtung beschrieben wird.
Stets gut besucht und immer ein gutes Fotomotiv…
Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken Grassmarket und Victoria Street
* Edinburgh Castle * Spurensuche auf Greyfriars Kirkyard * Holyrood Palace * Holyrood Park
Start Start Edinburgh 2019 29.September bis 03.Oktober
…das „the elephant house“, in dem J.K.Rowling Teile Ihrer Harry Potter Geschichten schrieb !
Wir bogen in die George IV Street ab und sahen schon von weitem die große Menschenmenge vor einem kleinen Cafe - im the elephant house wurde Weltliteratur geschrieben… Dann erreichten wir Greyfriars Bobby und den zugehörigen Friedhof.
Greyfriars Bobby (1855-1872) war ein Skye Terrier, der durch eine sagenhafte Treue zu seinem Herrn bekannt wurde. Bobby gehörte dem Polizisten John Gray und soll nach dessen Tod im Jahr 1858 die übrigen 14 Jahre seines eigenen Lebens an Grays Grab auf dem Kirchhof der Greyfriars Kirk in der Altstadt von Edinburgh verbracht haben. Er verließ seinen Platz nur zu den Mahlzeiten, die ihm im nahe gelegenen „Coffee House“ gereicht wurden. Zeitgenössischen Berichten zufolge fanden sich zur Mittagszeit regelmäßig Schaulustige vor dem Friedhof ein, um den Hund bei seinem täglichen Gang zum Coffee House zu beobachten, zu dem er sich jeweils nach Abfeuerung der Ein-Uhr-Kanone aufmachte. Bobby starb schließlich im Alter von 16 Jahren und wurde ebenfalls auf dem Greyfriars Kirkyard beerdigt – heimlich, weil dort eigentlich keine Tiere beerdigt werden dürfen, doch in diesem Fall wäre jeder andere Ort undenkbar gewesen.
Greyfriars Bobby und Kirkyard Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Vom Greyfriars Kirkyard gingen wir wieder bergauf, über die Royal Mile, über die North Bridge zur Princess Street. Die Princess Street ist Edinburgh´s Haupteinkaufsstraße. Dort schauten wir uns das Scotts Monument an und nachdem wir ein wenig in einigen der vielen Geschäfte geschaut hatten, gab es bei Starbucks noch einen wohlverdienten Pumpkin Spice Latte…
Scott´s Monument
Am ersten Tag unseres Aufenthaltes hatten wir schon wieder so viel gesehen und abgelaufen. Nun waren wir froh, dass wir wieder im Hotel waren und überlegten, wo und was es heute Abend zum Essen geben sollte. Nach einer kleinen Jogging-Runde um den Arthur´s Seat kehrten wir schließlich beim Italiener neben dem Hotel ein und genossen leckere Pasta.
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Nachdem wir am gestrigen Tag die Besucherschlangen am Castle gesehen hatten, beschlossen wir, bei unserer Tagesplanung am Vorabend, dass wir um 09.30 Uhr zur Öffnung vor Ort sein wollten. Nach dem Frühstück waren wir also schon recht früh auf der ungewohnt leeren Canongate unterwegs und trafen kurz vor halb zehn am Castle ein.
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Die Burg Edinburgh Castle gilt als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Schottlands. Die Höhenburg steht im Zentrum von Edinburgh auf dem Castle Rock. Wann der Castle Rock zum ersten Mal mit einer Burg bebaut wurde, ist nicht sicher zu datieren. In dem in walisischer Sprache verfassten Epos Y Gododdin wird im Zusammenhang mit Kampfhandlungen, die vermutlich im 7. Jahrhundert stattgefunden haben, Din Eidyn erwähnt, was übersetzt so viel wie Burg des Eidyn bedeutet. Die erste zweifelsfreie urkundliche Erwähnung von Edinburgh Castle findet sich in der Chronica gentis Scotorum. Dies ist eine von John Fordun im 14. Jahrhundert verfasste Chronik Schottlands. In ihr wird im Zusammenhang mit dem Tod von König Malcolm III. im Jahr 1093 eine Burg in Edinburgh erwähnt. Dieses Datum korrespondiert sehr gut mit der heutigen Bausubstanz. Das älteste erhaltene Gebäude, die St. Margaret’s Chapel, stammt vom Anfang des 12. Jahrhunderts. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde Edinburgh Castle vielfach belagert, zerstört und wieder aufgebaut. Während der schottischen Unabhängigkeitskriege (1296–1357) wurde es mehrfach von Englischen Truppen erobert bzw. von schottischen Truppen zurückerobert, wobei die vorhandene Bausubstanz zum Großteil zerstört wurde. Weitere Belagerungen folgten in den Jahren 1571 bis 1573, 1640, 1650, 1689 und 1745. Als Folge der zahlreichen Kampfhandlungen wurden die Befestigungsanlagen immer wieder erneuert und ausgebaut, so dass sich heute auf dem Bergplateau Gebäude aus fast allen Jahrhunderten nach 1200 finden.
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Das Wetter war zwar trocken, aber es wehte ein kräftiger Wind auf dem Castle Rock und wir waren froh, dass wir unsere Mützen eingepackt hatten. Die One O’Clock Gun (13-Uhr-Kanone) wird täglich, außer sonntags, um Punkt 13 Uhr Ortszeit abgefeuert. Der Ursprung dieser Tradition liegt in der Zeit der Seefahrer, als die Segelschiffe im Firth of Forth eine exakte Zeitvorgabe brauchten, um ihre Chronometer zu justieren. Obwohl die Kanone in der Zeit der Atomuhren eigentlich nicht mehr benötigt wird, hat sich doch das Abfeuern der Kanone zu einer eigenen Touristenattraktion entwickelt und wird deshalb fortgesetzt.
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Direkt vor dem Schloss, auf der so genannten Esplanade, findet seit 1950 jährlich im August das größte Musikfestival Schottlands, das Edinburgh Military Tattoo statt. Dargeboten wird vor allem, aber nicht ausschließlich Militärmusik. Hauptattraktion ist regelmäßig der Auftritt der Massed Pipes and Drums, einer Formation aus etwa 200 Dudelsackspielern und Trommlern. Auch viele andere jedes Jahr wiederkehrende Programmpunkte wie der Lone Piper oder die Highland Spring Dancers betonen den schottischen Charakter der Veranstaltung. Nach so viel Kultur auf dem Castle mussten wir noch einmal auf den Greyfriars Kirkyard. Zwar waren wir schon am Vortag dort, jedoch hatten wir eine, seit einigen Jahren viel besuchte Sehenswürdigkeit übersehen…
Greyfriars Kirkyard
Nun machten wir uns auf den Weg vom Greyfriars Kirkyard hoch zur Royal Mile, ander St. Giles Cathedral vorbei, über die North Bridge, danach rechts den Waterloo Place hinunter bis zur Regent Road und über den New Holyrood Burial Ground in die Canongate. Dort genossen wir dann in einem kleinen Cafe einen wohlverdienten Kaffee und einen Brownie. Danach ging es weiter zum Holyrood Palace, der als nächstes auf unserem Besichtigungsprogramm stand.
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Holyrood Palace oder Palace of Holyroodhouse ist die offizielle Residenz der britischen Königin in Schottland. Der Palast befindet sich am östlichen Ende der Royal Mile, die von dort hinauf zum Edinburgh Castle führt. An das Schloss schließt sich der Holyrood Park an. Ursprünglich als Gästehaus der Abtei Holyrood Abbey errichtet, wurde das Gebäude unter Jakob IV. von Schottland ab 1501 durch einen Palast mit Turm, großem Saal, Kapelle und Torhaus ersetzt. Nachdem Jakob VI. von Schottland als Jakob I. den englischen Thron bestiegen hatte, zog der gesamte Hof von Edinburgh nach London um, und Holyrood Palace war lange Zeit ungenutzt. Anlässlich der Krönung Karls I. von England in Holyrood wurden Palast und Abtei renoviert, doch es war sein Sohn Karl II., der dem Schloss im Wesentlichen seine heutige äußere Gestalt gab. In der Zeit von 1671 bis 1679 entstand nach Plänen des Architekten William Bruce eine vierflügelige Anlage, in der die bereits vorhandene Bausubstanz einbezogen wurde. Der Neubau wurde im 19. Jahrhundert um einen Südwestturm ergänzt, um der Eingangsfassade ein symmetrisches Erscheinungsbild zu geben. Unter Georg V. erfolgte eine Modernisierung der Anlage, die seit den 1920er Jahren offizielle Residenz des britischen Monarchen in Schottland ist. Mindestens einmal im Jahr hält sich Königin Elisabeth II. während der sogenannten Holyrood-Woche in Holyrood Palace auf.
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