juleundjoerg.net
Das Haus der Geschichte, das Museum zu
deutschen Zeitgeschichte stand am heutigen
Sonntag auf unserem Programm.
Zudem hatten wir Glück, da wir am gestrigen
Abend noch die Möglichkeit entdeckten, den
ehemaligen Kanzlerbungalow (wird vom
Museum betreut) besichtigen zu können.
Aufgrund der COVID-Vorschriften war dies
lange Zeit nicht möglich und auch zur Zeit
werden nur sehr wenige Termine angeboten.
Wir freuten uns über die Möglichkeit und
buchten einen Termin am Nachmittag.
* Haus der Geschichte Bonn
* Besichtigung ehemaliger Kanzlerbungalow
Wir können einen Besuch im Bonner Haus der Geschichte nur empfehlen. Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken, das man hier
gut und gerne mehrere Tage verbringen könnte.
Mittlerweile war die Sonne durchgekommen und wir hatten bis zum Beginn unserer Besichtigungstour im Kanzlerbungalow noch
etwas Zeit. Wir beschlossen einen kurzen Spaziergang vom Haus der Geschichte zum Rhein (ca. 10 Minuten) zu machen…
Als Kanzlerbungalow wird das ehemalige Wohn- und Empfangsgebäude des deutschen Bundeskanzlers in Bonn bezeichnet. Es wurde
von 1964 bis 1999 zu diesem Zweck genutzt. Der Bungalow befindet sich im Park zwischen dem ehemaligen Bundeskanzleramt
(heutiges Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und dem Palais Schaumburg, dem Bonner
Dienstsitz des Bundeskanzlers. Er steht in etwa an der Stelle der ehemaligen Villa Selve, die 1955 abgerissen wurde.
Das Gebäude gilt als bedeutendes Beispiel der 1960er-Jahre-Architektur mit Traditionen bis zurück in die 1920er-Jahre und steht seit
2001 unter Denkmalschutz.
Der spätere Bundeskanzler Ludwig Erhard gab – noch in seiner Funktion als Wirtschaftsminister – die Residenz als Symbol weltoffener
und moderner Gesinnung der Bundesrepublik Deutschland in Auftrag. Sein Vorgänger, Konrad Adenauer, war täglich von seinem
Privathaus in Rhöndorf nach Bonn gekommen. Der Architekt Sep Ruf, der mit Erhard befreundet war und bereits dessen Privathaus
erbaut hatte, wurde 1963 beauftragt, ein repräsentatives und modernes Gebäude in der Tradition der klassischen Moderne im Park
des damaligen Bundeskanzleramts, des Palais Schaumburg, zu errichten. Der Bau (ca. 1963–1966) gilt als herausragendes Beispiel
westdeutscher Nachkriegsarchitektur. Die Baukosten betrugen rund zwei Millionen Deutsche Mark.
Während Auftraggeber Erhard den Bau lobte, bemängelte sein Nachfolger Kurt Georg Kiesinger fehlende Behaglichkeit. Er ließ durch
die Innenarchitektin Herta-Maria Witzemann mittelalterliche Kunstwerke und Stilmöbel aufstellen. Willy Brandt blieb in seiner
Außenminister-Dienstvilla (Kiefernweg 12) und nutzte den Bungalow nur für repräsentative Zwecke wie beispielsweise Empfänge und
ließ dort nach einer Intervention des Bundespräsidenten Gustav Heinemann auch Staatsgäste – darunter als erste vom 27. bis 30. April
1971 das belgische Königspaar Baudoin und Fabiola – übernachten. Helmut Schmidt wohnte acht Jahre dort. Für die private Nutzung
zahlten die Bundeskanzler jeweils Miete an den Bund.
Am längsten bewohnte Helmut Kohl den Kanzlerbungalow: beinahe 17 Jahre von 1982 bis zum 30. September 1999. Sein
Amtsnachfolger Gerhard Schröder (Wahl zum Bundeskanzler am 27. Oktober 1998) zog auf Grund des nahenden Umzuges nach Berlin
nicht in den Kanzlerbungalow ein und ließ weiterhin Helmut Kohl dort wohnen. Dieser bezeichnete den Bungalow als „absurdes
Bauwerk – im Sinne einer Wohnung eines Bundeskanzlers“. Diese Kritik bezog sich auf den privat genutzten Teil, der sehr eng und
wenig komfortabel ausfiel. Kohl änderte – wie mehr oder weniger alle auf Erhard folgenden Hausherren – die Räume nach seinem
persönlichen Geschmack. Er ließ Seidenstoff über die Klinkerwände ziehen, einen Halogen-Sternenhimmel im Esszimmer installieren
und dort einen großen Perserteppich auslegen. Schröder überließ Kohl bis zum Regierungsumzug den privaten Schlafteil des
Bungalows und nutzte nur sporadisch den Repräsentationsteil.
Das war wirklich ein beeindruckender Besuch in historischen Gemäuern. In der heutigen Zeit ist es kaum vorstellbar, wie die
mächtigsten Männer der Bundesrepublik hier, unter recht bescheidenen Umständen und Gegebenheiten, gearbeitet und teilweise
gewohnt haben.
Wir waren jedenfalls froh und stolz einen Eindruck von diesem geschichtsträchtigen Ort erhascht zu haben.
Nach einem kleinen Rundgang am ehemaligen Bundestagsgeäude vorbei, fuhren wir zurück in unser Hotel. Da wir keine Lust mehr auf
auswärtiges Essen hatten, liessen wir mit leckerer Roomservice - Pizza den heutigen Tag ausklingen.
Nach zwei sehr schönen und interessanten Tagen in Bonn, steuerten wir heute die nächste Station unserer Reise an: Aachen.
Auf dem Weg wollten wir uns ursrpünglich den Tagebau Hambach ansehen, da der beschriebene Aussichtspunkt jedoch anscheinend
verlegt/aufgelöst worden war und wir vergeblich von der Autobahn 4 abgefahren waren, steuerten wir den Aussichtspunkt Inden im
gleichnamigen Tagebaugebiet Inden bei Langerwehe an.
Haus der Geschichte
Ehemaliger Kanzlerbungalow
Der Tagebau Inden der RWE Power AG liegt im Rheinischen Braunkohlerevier nahe Inden, zwischen Eschweiler und Jülich. Die
Jahresförderung beträgt 22 Millionen Tonnen Braunkohle und dient ausschließlich der Versorgung des Kraftwerks Weisweiler. Die
Kohleflöze sind bis zu 45 Meter mächtig. Der Abbau erfolgt mit Hilfe von Schaufelradbaggern, die Wiederverfüllung vor der
Rekultivierung mit Absetzern. In diesem Betrieb sind 850 Menschen beschäftigt. Voraussichtlich 2030 ist der Tagebau ausgekohlt.
Die Braunkohle entstand aus weitflächigen Wäldern und Mooren, die sich in der Niederrheinischen Bucht vor 30 bis 5 Mio. Jahren
entwickelten.
Die Geologie der Niederrheinischen Bucht ist gekennzeichnet durch langanhaltende Senkungsbewegungen in den letzten 30 Mio.
Jahren, die in dieser Region zur Ablagerung eines bis zu 1300 m mächtigen Sedimentpaketes durch die Nordsee und durch viele Flüsse
geführt haben.
Der großflächige Abbau machte es notwendig, dass einige Ortschaften komplett aufgegeben und die Bewohner umgesiedelt werden
mussten. In der Bevölkerung regte sich hiergegen teilweise vehementer Widerstand, dennoch wird die Umsiedlung von den Tagebau-
Betreibern als unausweichlich angesehen, da der Kohlegewinn aus dem Tagebau rechtlich dem Wohl der Allgemeinheit diene.
Stärkung beim Frühstück
Die Jahre nach dem 2.Weltkrieg - Wiederaufbau in Ost und West
Haus der Geschichte
50er und 60er Jahre des Wirtschaftswachstums und der
politischen Spaltung
70er und 80er: Gastarbeiter, kalter Krieg und Ölkrise - 90er bis heute: Wiedervereinigung und andere ( ) Märchen
Haus der Geschichte
Wie schon erwähnt, hatten wir großes Glück, das wieder Führungen im ehemaligen Kanzlerbungalow angeboten wurden und dank
Jule´s Recherchen am gestrigen Abend, konnten wir uns für die vorletzte Tour um 14.30 Uhr anmelden.
DIe Führungen werden vom Haus der Geschichte durchgeführt und starten auch dort. Da sich das Gebäude nach wie vor auf
Regierungsgelände, dem Sitz der Außenstelle des Bundeskanzleramtes in Bonn befindet, ist der Zugang dort nur unter strenegn
Sicherheitsauflagen. vorheriger Kontrolle und mit gültigem Personalausweis möglich. Die Kontrollen werden direkt am Eingang des
Bundeskanzleramtes durchgeführt.
Ehemaliger Kanzlerbungalow
(Wohnbereiche)
* Fahrt von Bonn nach Aachen
* Kurzer Blick auf den Braunkohletagebau bei
* Sightseeing Aachen
Leider setzte leichter Nieselregen ein und der recht kräftige Wind lud nicht zu einem längeren Aufenthalt ein. Gegen 11.30 Uhr
erreichten wir schließlich Aachen.
Die ehemalige Reichsstadt ist Mitglied des Landschaftsverbandes Rheinland und nach dem Aachen-Gesetz mit Wirkung vom 21.
Oktober 2009 Verwaltungssitz der Städteregion Aachen. 1890 überschritt Aachen erstmals die Einwohnerzahl von
100.000 und ist seitdem die westlichste deutsche Großstadt. Aachen grenzt an die Niederlande und Belgien.
Das Wahrzeichen der Stadt, der Aachener Dom, geht auf die als Meisterwerk der karolingischen Baukunst geltende
Pfalzkapelle der von Karl dem Großen gegründeten Aachener Königspfalz zurück. Gemeinsam mit dem Domschatz
wurde der Dom im Jahr 1978 als erstes deutsches und als weltweit zweites Kulturdenkmal in die UNESCO-
Welterbeliste aufgenommen. Die Stadt ist Bischofssitz des Bistums Aachen und Austragungsort des alljährlich
stattfindenden Reitsportturniers CHIO Aachen. Ferner ist sie insbesondere durch die Aachener Printen als lokale
Spezialität ein bedeutender Standort der deutschen Süßwarenindustrie.