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Vom Alexanderplatz ging es nun weiter in Richtung Checkpoint Charlie und Kurfürstendamm. Am ehemaligen Checkpoint Charlie
sahen wir uns das sehr interessante, gleichnamige kleine Museum an.
Der Checkpoint Charlie war einer der Berliner Grenzübergänge durch die Berliner Mauer zwischen 1961 und 1990. Er verband in der
Friedrichstraße zwischen Zimmerstraße und Kochstraße (beim gleichnamigen U-Bahnhof) den sowjetischen mit dem US-
amerikanischen Sektor und damit den Ost-Berliner Bezirk Mitte mit dem West-Berliner Bezirk Kreuzberg. Der Kontrollpunkt wurde
im August/September 1961 infolge des Mauerbaus von den West-Alliierten eingerichtet, um den Angehörigen ihres Militärpersonals
weiterhin das Überschreiten der Sektorengrenze zu ermöglichen, wobei sie registriert und belehrt wurden. Kontrollen aller anderen
Besucher Ost-Berlins fanden, wie überall auf westlicher Seite, auch am Checkpoint Charlie nicht statt.
Die evangelische Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist ein Baudenkmal auf dem Breitscheidplatz im Berliner Ortsteil Charlottenburg.
Sie wurde im Auftrag von Kaiser Wilhelm II. zum Gedenken an seinen Großvater Kaiser Wilhelm I. in den Jahren 1891–1895 von Franz
Schwechten im Stil der Neoromanik erbaut. Ihr Kirchturm war mit 113 Metern der damals höchste der Stadt.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Gedächtniskirche 1943 schwer beschädigt. Nach einem Streit um den Wiederaufbau
folgte die Einigung auf den Abriss des Kirchenschiffs, den Erhalt der 71 Meter hohen Turmruine als Mahnmal gegen den Krieg und auf
den Neubau eines vierteiligen Ensembles. Dieses wurde 1959–1963 von Egon Eiermann im Stil der Moderne erbaut und besteht aus
dem Kirchenschiff, dem Kirchturm, der Kapelle und dem Foyer.
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen des Berliner Westens und den beliebtesten
Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt. In der Turmruine befindet sich seit 1987 eine Gedenkhalle.
Am Abend dieses umfangreichen Sihtseeing-Tages hatten wir dann noch eine „Verabredung“ im Theater am Potsdamer Platz.
Wir hatten Karten für das ABBA-Musical Mamma Mia, welches seit dem 21.Oktober des Jahres in Berlin aufgeführt wurde. Zur
Premiere, knapp 1 Woche vor unserem Besuch, waren die ehemaligen ABBA-Mitglied Björn Ulvaeus und Ani-Fried Lyngstad anwesend.
Mamma Mia! ist ein Jukebox-Musical, das bekannte Musikstücke der schwedischen Popgruppe ABBA verwendet. Die Kompositionen
stammen von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, das Libretto mit der Geschichte einer alleinerziehenden Mutter Donna und ihrer
Tochter Sophie, die kurz vor ihrer Hochzeit steht, von der britischen Autorin Catherine Johnson.
Das Musical, in dem Welterfolge wie Dancing Queen, Super Trouper und The Winner Takes It All zu hören sind, wird auch als Pop-
Komödie bezeichnet. Es zählt derzeit zu den weltweit erfolgreichsten Musicals.
* Besichtigung des Reichstagsgebäudes
* Abstecher zum Olympiastadion
* Rückreise
Highlight der sehr interessanten Tour war natürlich die Besichtigung des Plenarsaales und der Kuppel des Reichstags. Von dort
konnten wir noch einmal einige der gestern besuchten Sehenswürdigkeiten bestaunen.
Die letzte Veranstaltung im Reichstagsgebäude vor dem Umbau fand am 2. Dezember 1994 statt. Ende Mai 1995 waren die
Vorbereitungen für die Bauarbeiten abgeschlossen – die Asbestsanierung und die Freilegung ursprünglicher Gebäudestrukturen.
Zahlreiche Originalbestandteile wurden geborgen und später in den fertigen Bau einbezogen. Respekt vor der historischen
Gebäudesubstanz war eine der Forderungen, die an die Architekten gestellt worden waren. Spuren der Geschichte sollten auch
nach dem Umbau sichtbar bleiben. Dazu gehören auch Graffiti sowjetischer Soldaten in kyrillischer Schrift aus den Maitagen
1945, die nach der Eroberung Berlins angebracht wurden („Hitler kaputt“, „Kaukasus-Berlin“). Texte mit rassistischen oder
sexistischen Aussagen wurden in Abstimmung mit russischen Diplomaten entfernt, die Übrigen werden im umgebauten
Reichstag gezeigt.
Ende Juli 1995 – unmittelbar nach dem „Verhüllten Reichstag“ – begannen die eigentlichen Umbauarbeiten. Zunächst wurden die
Um- und Einbauten Baumgartens aus den 1960er Jahren beseitigt; 45.000 Tonnen Schutt waren abzutransportieren. Um die
Stabilität des geänderten Gebäudes zu garantieren, kamen zu den 2.300 Stützpfählen, die Paul Wallot einst im Untergrund des
Gebäudes hatte versenken lassen, 90 neue hinzu.
Mit dem Rohbau konnte im Juni 1996 begonnen werden. Im Zentrum des Gebäudes entstand ein Neubau im Altbau. Er umfasst
hauptsächlich den Plenarsaal, der sich über alle drei Hauptgeschosse erstreckt. Er ist 1.200 m² groß und wurde so verändert,
dass das Präsidium jetzt wieder auf der Ostseite platziert ist wie in der Anfangszeit des Gebäudes. Der Plenarsaal wird zusätzlich
durch ein Spiegelsystem erhellt, das Tageslicht von der Kuppel in den Saal umleitet. Besucher erreichen die Tribünen im Plenum
über ein eigens eingebautes Zwischengeschoss. Im zweiten Stock befinden sich Büro- und Empfangsräume des
Bundestagspräsidenten und der Sitzungssaal des Ältestenrates; im dritten Obergeschoss sind die Büroräume der Abgeordneten
und der Fraktionen sowie die zentrale Presselobby untergebracht. Eine Dachterrasse mit Restaurant für die Abgeordneten ist
nach vorheriger Sicherheitsüberprüfung auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Haustechnik, Küche und Garderobe befinden
sich im Erdgeschoss und im Keller.
Die Nord- und Südflügel, etwa zwei Drittel des Gebäudes, verblieben als historischer Bestand und wurden lediglich saniert.
Im Neubau kamen zeitgemäße Materialien wie Sichtbeton, Glas und Stahl zum Einsatz, im Altbaubereich vorwiegend Kalk- und
Sandstein in hellen, warmen Farbtönen. Ein neu entwickeltes Farbkonzept soll zur Übersichtlichkeit im Gebäude beitragen.
Insgesamt neun, zum Teil sehr kräftige Farben kennzeichnen verschiedene Bereiche. Die Räume erhielten umlaufende
starkfarbige Holzpaneele – was in Bezug auf die dort gezeigten Kunstwerke zum Teil als problematisch empfunden wurde.
Mamma Mia, Theater am Potsdamer Platz
Checkpoint Charlie
Besichtigungstour
Reichstagsgebäude I
Besichtigungstour Reichstagsgebäude II
Die nachträglich konzipierte Kuppel hat sich zur vielbesuchten Attraktion und zu einem Wahrzeichen Berlins entwickelt.
Angemeldete Besucher können das Gebäude durch das Westportal betreten. Nach einer Sicherheitskontrolle gelangen sie mit zwei
Aufzügen zunächst auf das 24 Meter hoch gelegene begehbare Dach (im hinteren Bereich der Dachterrasse befindet sich das kleine
Restaurant „Käfer“). Die dort aufgelagerte Kuppel misst 38 Meter im Durchmesser und hat eine Höhe von 23,5 Metern. Ihr
Stahlskelett besteht aus 24 senkrechten Rippen im Abstand von 15 Grad und 17 waagerechten Ringen mit einem Abstand von 1,65
Metern und einer Masse von rund 800 Tonnen, verkleidet mit 3.000 m² Glas mit einer Masse von etwa 240 Tonnen. An der Innenseite
winden sich zwei rund 1,8 Meter breite und um 180 Grad versetzte spiralförmige Rampen von jeweils 230 Metern Länge zu einer
Aussichtsplattform hinauf – 40 Meter über Bodenniveau – beziehungsweise entgegengesetzt wieder hinunter zur Dachterrasse. Die
Scheitelhöhe der Kuppel liegt bei 47 Metern über dem Boden – deutlich niedriger als bei Paul Wallot. Bis November 2010, solange die
Kuppel frei zugänglich war, wurden täglich im Durchschnitt 8.000 Besucher gezählt. Die Zahl fiel stark, als der Zugang aus
Sicherheitsgründen beschränkt wurde, liegt aber immer noch bei über einer Million Besuchern pro Jahr.
Bis zum Juni 2006 haben insgesamt mehr als 18 Millionen Menschen das Reichstagsgebäude besucht, um die Kuppel zu ersteigen,
Debatten zu verfolgen oder sich durch das Haus führen zu lassen.
Blick vom Reichstagsgebäude über Berlin
Nach der Besichtigung neigte sich unser Berlin-Besuch so langsam dem Ende entgegen. Unser Zug sollte am frühen Abend vom
Berliner Hauptbahnhof in Richtung Bielefeld fahren und so hatten, wir am Nachmittag noch ein wenig Zeit, mit der Berliner S-Bahn
einige Stationen abzufahren.
Wir entschlossen uns dazu, einmal bis zum Olympiastadion zu fahren und zumindest von außen einen Blick auf das imposante
Bauwerk zu werfen.
Das Olympiastadion Berlin befindet sich im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf im Ortsteil Westend. Es ist Teil des
Olympiageländes (ursprünglich: Reichssportfeld) und wurde von 1934 bis 1936 für die Spiele der XI. Olympiade (1.–16. August 1936)
mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Zuschauern an der Stelle des zuvor dort befindlichen Deutschen Stadions errichtet. Heute
ist das Olympiastadion Heimspielstätte des Fußballvereins Hertha BSC aus der Fußball-Bundesliga, der heute auch Hauptnutzer des
Stadions ist. Es bietet momentan 74.475 Sitzplätze, davon 38.020 auf dem Unterring und 36.455 auf dem Oberring.
Olympiastadion Berlin
…vor der Rückfahrt nach Bielefeld
Nun war es Zeit zum Hauptbahnhof zurückzukehren und da das Wetter leider immer schlechter wurde, waren wir froh, dass wir von
der S-Bahn kutschiert wuren.
Kaiser-Wilhelm-
Gedächtniskirche
Kleine Stärkung auf dem
Ku´damm
Am heutigen Sonntag hatten wir um 10.00 Uhr einen ganz besonderen Termin ausgemacht. Am Pariser Platz trafen wir uns mit einem
gebuchten Guide, der uns das Regierungsviertel und das Reichstagsgebäude zeigte.
Als Berliner Regierungsviertel bezeichnet man das Gebiet, in dem die wichtigsten Institutionen der Exekutive (Bundesregierung) sowie
der Legislative (Deutscher Bundestag) ihren Hauptsitz haben. Den Kern des „politischen Zentrums“ der Hauptstadt bilden
insbesondere das Bundeskanzleramt, das Reichstagsgebäude sowie die benachbarten Bundestagsgebäude Paul-Löbe-Haus, Marie-
Elisabeth-Lüders-Haus und Jakob-Kaiser-Haus. Einige der Baulichkeiten des Regierungsviertels sind im sogenannten Band des Bundes
gruppiert.
Das Regierungsviertel hat sich in dieser Form nach der deutschen Wiedervereinigung zum Ende der 1990er Jahre herausgebildet.
Ursprünglich war es vorgesehen, Parlaments- und Regierungsbauten vorwiegend in Neubauten in zwei Gebieten im Spreebogen
nördlich des Reichstages sowie auf der Spreeinsel zu konzentrieren. Das Bundeskabinett hatte einen entsprechenden
Standortbeschluss im Dezember 1992 gefasst; das Land Berlin wies im Juni 1993 in der Entwicklungsmaßnahme „Hauptstadt Berlin –
Parlaments- und Regierungsviertel“[2] zwei entsprechende Gebiete aus. Aus finanziellen Gründen konnte diese Planung nicht
aufrechterhalten werden. Der Beschluss, die Kosten des Regierungsumzugs auf ein Volumen von 20 Milliarden Mark zu begrenzen,
machte es erforderlich, anstelle von Neubauten für die Regierungsbauten mehrheitlich auf den vorhandenen Baubestand
zurückzugreifen. Das heutige Regierungsviertel knüpft damit geografisch und in der Nutzung des Gebäudebestands auch baulich an
die Berliner Regierungsviertel sowohl der DDR als auch des Deutschen Reichs an.