© Jörg Freudenau - 2018 bis
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Von Ystad fuhren wir weiter nach Ales stenar. Ales stenar ist mit 67 Metern Länge und 19 Metern Breite eine der größten erhaltenen
Schiffssetzungen in Skandinavien.Die aus 59 Steinen bestehende Schiffssetzung liegt auf einem etwa 37 Meter hohen Hügel direkt an
der Ostseeküste beim Ort Kåseberga im Süden Schonens. Der Küstenabschnitt ist von einer steil zum Meer abfallenden
Abbruchkante geprägt.
Die 0,5 bis 1,8 Tonnen schweren Steine sind in Form eines Schiffes angeordnet. Die etwa drei Meter hohen Stevensteine von Bug und
Heck sind am größten, die Höhe der Steine nimmt von dort zur Mitte hin ab. Während der Großteil der Steine aus örtlich
vorkommendem Sandstein ist, bestehen einige Steine aus Hardebergasandstein, der etwa 20 Kilometer entfernt bei Simrishamn
gebrochen wurde.
* Fahrt von Malmö bis zu unserem nächsten
Etappenziel Kristianstad
* Sightseeing in Kristianstad
Auf dem Weg zu unserem letzten Tagesziel, der mittelalterlichen Burg Glimmingehus, kamen wir an der schönen Dorfkirche in
Löderup vorbei und legten eine kleine Fotopause ein. Auch Löderup war Schauplatz von Henning Mankells Wallander Romanen.
Glimmingehus
Dorfkirche in Löderup
Glimmingehus ist neben Burg Spøttrup in Dänemark eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen Skandinaviens. Die Burg
wurde zur Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Renaissance gebaut. Der Tag der Grundsteinlegung war laut einer umstrittenen
Inschrift auf einer Reliefabbildung über dem Portal der Burg der 2. Mai 1499: „Am 2. Mai 1499 legte ich, Jens Holgerson, den ersten
Grundstein für diese Burg.“ Glimmingehus wurde von Jens Holgersen Ulfstand (1450–1523) erbaut, der seit 1487 königlich dänischer
Statthalter auf Gotland war und 1511 zum Reichsadmiral ernannt wurde. Architekt der Burg war der westfälische Baumeister Adam
van Düren (etwa 1487–1532). Das Hauptgebäude der Burg ist 30 m lang, 12 m breit und hat eine Höhe von 26 m zwischen Boden und
Giebelspitze. Die Burg sollte vornehmlich dem Schutz vor Bauernaufständen dienen.
Am späten Nachmittag kehrten wir nach Malmö zurück, wo wir ein letztes Mal übernachteten. Am morgigen Tag sollte dann unsere
Rundreise durch Südschweden starten.
Heute verließen wir Malmö in Nord-östlicher Richtung. Unser erstes Etappenziel hieß Kristianstad. Die knapp 100 km über die E22
hatten wir in kurzer Zeit absolviert und so hatten wir den ganzen Tag Zeit unser Etappenziel zu erkunden.
Kristianstad wurde 1614 vom dänischen König Christian IV. gegründet, nachdem schwedische Truppen unter Gustav II. Adolf die alte
Stadt Vä in einem Kriegszug niedergebrannt hatten.
Im 17. Jahrhundert hatte es große Bedeutung als dänische Grenzbefestigung gegen Schweden. Als mit dem Frieden von Roskilde 1658
Schonen, Blekinge und Halland an Schweden abgetreten werden mussten, verlor Kristianstad diese strategische Bedeutung und
gewann als Handelsstadt an Einfluss.
Seit 1719 war Kristianstad Hauptstadt der Provinz Kristianstads län, die 1997 mit Malmöhus län zu Skåne län zusammengelegt wurde.
Kristianstad
Unser Hotel lag sehr ruhig aber zentral, direkt gegenüber der Heliga Trefaldighets kyrka (Heilige-Dreifaltigkeits-Kirche). Am
Nachmittag ließen wir es uns in einem typischen schwedischen Café gut gehen und auch das Abendessen war super lecker.
* Fahrt von Kristianstad über Karlskrona und
Kristianopel nach Kalmar
* Sightseeing in Kalmar
Von Kristianstad fuhren wir heute in östlicher Richtung, zunächst bis Karlskrona. Die in Schweden als Barockstadt bekannte Stadt
Karlskrona wurde 1679 als Flottenstützpunkt von König Karl XI. bzw. Admiral Hans Wachtmeister gegründet. Bereits ein Jahr später
wurde Karlskrona zur Stadt erhoben. 1790 brannte ein Großteil der Stadt ab.
Karlskrona entstand ursprünglich auf mehr als 30 Inseln und Inselchen, was sich auch heute noch auf das Stadtbild auswirkt.
Karlskrona
Die zur Zeit der Gründung der Stadt im 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts erbauten Häuser stehen noch heute. Die Fredrikskyrkan
geht auf den Architekten Nicodemus Tessin den Jüngeren zurück. Die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte 1720, die Einweihung
1744. Da der Architekt sich von europäischen Architekturstilen seiner Zeit beeinflussen ließ, weichen der Stil in gelber Farbe und die
Verzierungen der Kirche vom üblichen Stil schwedischer Kirchen ab.
Die ebenfalls von Nicodemus Tessin dem Jüngeren erbaute Trefaldighetskyrkan, das Rathaus und das Wasserreservoir Vattenborgen
im Stile einer Burg stehen ebenfalls am zentralen Platz (Stortorget). Die 1697 erbaute Admiralitätskirche ist die größte Holzkirche
Schwedens.
Bevor wir unser nächstes Etappen- und Übernachtungsziel Kalmar ansteuerten, machten wir bei Kristianopel, einem kleinen
Ferienort an der Ostseeküste noch einen Zwischenstopp.
Kristianopel
Am Nachmittag erreichen wir dann Kalmar. Die Stadt liegt an dem zur Ostsee gehörenden Kalmarsund zwischen der Insel Öland und
dem Glasreich. Die sechs Kilometer lange Ölandsbron, die Öland mit dem Festland verbindet, beginnt in Kalmar. Im Altschwedischen
bezeichnete kalmar vermutlich einen „Steingrund“. Bei Niedrigwasser sind die Steinbänke am Grund des Kalmarsundes beim Blick
von der Ölandbrücke in Richtung Stadtzentrum erkennbar. Wahrscheinlich wurde das Wort kalmar zuerst von Seefahrern für diese
schwer zu durchfahrende Passage benutzt. Die historisch bedeutendsten Stadtteile sind die Altstadt (Gamla staden) beim Schloss und
das im 17. Jahrhundert neu angelegte Zentrum auf der Insel Kvarnholmen (Mühleninsel). Im Zentrum befindet sich der Dom, der von
1602 bis 1915 Bischofssitz war. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind drei in Höhe aufsteigende Holzhäuser, die weiterhin als
Wohnraum genutzt werden. Sie erhielten den Namen Tripp Trapp Trull.
Kalmar
Schloss Kalmar ist einer der besterhaltenen Renaissanceschlösser in Nordeuropa. Durch seine Lage an der einstigen Grenze zu
Dänemark spielte die einstige Burg eine wichtige Rolle in der schwedischen Geschichte. Das Schloss steht auf einer kleinen Halbinsel
an der Ostseeküste und ist durch einen Burggraben von Festland getrennt. Es ist seit 1935 als Byggnadsminne eingestuft.
Das Schloss geht zurück auf einen 1180 unter der Regierung von Knut Eriksson erbauten Verteidigungsturm (Kastal) zum Schutz
gegen Piraten und andere Feinde, die von der See her die Stadt bedrohten. Magnus Ladulås ließ Ende des 13. Jahrhunderts eine
Ringmauer samt vier Türmen um den eigentlichen Verteidigungsturm errichten.
Das Schloss war der erste Aufenthaltsort Gustav Wasas in Schweden nach seiner Flucht aus dänischer Gefangenschaft.
Heute hatten wir schon wieder eine Menge erlebt und gesehen. Zum Abschluss des Tages gingen wir lecker essen…