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Polen 2018 10.Mai bis 29.Mai Zur Vergrößerung auf die Bilder klicken
Marienkirche und Rynek
Die Marienkirche ist eine römisch-katholische Basilika und gehört aufgrund ihrer Geschichte, ihrer Architektur und ihrer Kunst- schätze zu den Wahrzeichen der Stadt Krakau. Die Marienkirche besitzt zwei Türme. Einen nördlicheren und höheren (81 m) mit spitzem Dach (mit Uhrglocke) und den etwas niedrigeren (69 m) südlichen. Er birgt neben einer weiteren Uhrglocke das vierstimmige, mittelalterliche Geläut. Einer Sage nach sollen die Türme von zwei Brüdern in Konkurrenz erbaut worden sein. Während der ältere Bruder seinen Turm bereits fertiggestellt hatte, war sein jüngerer Bruder noch mit dem Bau beschäftigt. Aus Angst, sein Bruder könne einen höheren Turm bauen, erstach er ihn. Das Tatwerkzeug (Messer) ist bis heute an der Tuchhalle zu sehen. Im Nordturm befindet sich auf etwa 54 m die Türmerstube. Seit dem 14. Jahrhundert läutet ein Türmer zu jeder vollen Stunde die Stundenglocke von Hand und spielt das Krakauer Trompetensignal „Hejnał“ in alle vier Himmelsrichtungen. Es bricht mitten im Spiel ab und soll damit an den Mongolenangriff (damals „Tataren“ genannt) 1241 erinnern, bei dem der damalige Trompeter während des Blasens des Alarmsignals von einem Tatarenpfeil getötet worden sei – so die Legende.
Die Krakauer Tuchhallen befinden sich in der Mitte des Hauptmarktes in Krakau und sind eines der bedeutendsten Beispiele der Renaissance-Architektur in Mitteleuropa. Ihren Namen erhielten sie nach dem Handel mit Tüchern. Die Krakauer Tuchhallen wurden im Mittelalter auf Veranlassung von König Kasimir dem Großen errichtet. Die überdeckten Gebäude dienten dem Handel mit englischen und flämischen Tuchen, wonach die Hallen ihren Namen erhielten. Nachts lieferten Pferdefuhrwerke neue Waren in die enge Passage zwischen den Krämerläden; die Seiteneingänge waren zum Schutz vor Dieben mit Metallgittern versperrt. Neben den Tuchhallen eröffnete die Stadtverwaltung am 24. September 2010 ein neues, unterirdisches Museum. Die archäologischen Ausgrabungen am Marktplatz in den Jahren 2004 bis 2006 zeigten Wände verschollener Bauten aus dem Mittelalter. Vom Rynek gingen wir dann über die ul. Grodzka, eine der ältesten Straßen Krakau´s, in Richtung Wawel. Neben den vielen alten Stadthäusern an der Grodzka sind insbesondere die nachfolgenden beiden Kirchen sehenswert: Die römisch-katholische Peter-und-Paul-Kirche in Krakau befindet sich an der ul. Grodzka 52a und ist berühmt für die Statuen der zwölf Apostel. Im Jahre 1635 wurde sie fertiggestellt, sie war das erste Barockgebäude in Krakau. In der Kuppel der Kirche wurde ein so genanntes Foucaultsches Pendel aufgehängt, das durch seine Abweichung beweist, dass die Erde sich dreht. Am Eingang zur St.-Peter-und-Paul-Kirche stehen zwölf mächtige spätbarocke Apostelfiguren. Diese wurden allerdings im 18. Jahrhundert durch Kopien ersetzt, da die Originale durch Luftverschmutzung völlig zerfressen wurden. Im Jahr 2003 wurden sie erneut komplett restauriert. Die Andreaskirche wurde im Jahr 1080, auch als Wehrkirche dienend, aus massivem Haustein im romanischen Stil errichtet. Sie besteht aus einem Korpus, aus dem zwei oktogonale Türme mit schmalen gekuppelten Rundbogenfenstern wachsen. Ihren Zweck als militärische Verteidigungsanlage erfüllte die Kirche im Jahr 1241, als Krakau bei einem Angriff der Tataren zerstört, die Andreaskirche hingegen die Angreifer abwehren konnte. Im Innenraum der Kirche befinden sich eine reiche Barockausstattung und üppige Stuckdekorationen, welche bei einem Umbau nach 1700 angebracht wurden. Besonders auffällig sind die Kanzel in Form eines Schiffs und die Chorempore, welche bereits in Rokokomanier gestaltet sind.
Am Ende der Grodzka kamen wir schließlich zum Wawel. Der Wawel ist ein 228 m n.p.m. hoher Hügel aus Kalkfelsen, der sich im Zentrum Krakaus über die Weichsel an deren linkem Ufer erhebt. Auf ihm befindet sich die Burganlage der ehemaligen Residenz der polnischen Könige von 1040 bis 1795, der Krakauer Kathedrale und anderer historischer Bauten. Der Erstbebauung des Hügels im Frühmittelalter folgten im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Gebäude. Zusammen mit der Krakauer Altstadt ist das Bauensemble Weltkulturerbe der UNESCO. Die Bezeichnung Wawel wird auch für die Gebäude auf dem Hügel verwendet, alternativ zu genaueren Bezeichnungen wie Wawel- Burg oder Wawel-Schloss.
Vom Wawel gingen wir dann durch die Ulica Kanonicza, die parallel zur Ulica Grodzka verläuft und eine der schönsten und malerischsten Straßen der Stadt ist zurück in Richtung Rynek. Die Kanonicza, in der viele Häuser dem Klerus oder adligen Familien gehörten, konnte bis heute ihr mittelalterliches Gepräge wahren und bietet ein schönes Ensemble von Wohnhäusern mit geschmückten Fassaden, und Arkadenhöfen. Wir warfen auch noch einen Blick in die Franziskanerkirche. Die Krakauer Franziskanerkirche wurde nach dem heiligen Franz von Assisi benannt und zusammen mit dem angrenzenden Franziskanerkloster befindet sie sich in Krakau auf der Franziskanerstraße. Die Kirche gehört zu den ältesten gotischen Kirchen in Krakau, ihr wurde im Jahre 1920 der Titel einer Basilica minor verliehen.Die Kirche liegt am kleinpolnischen Abschnitt des Jakobsweges von Sandomierz nach Tyniec. Die Franziskanerkirche ist ein Bau der Backsteingotik und gliedert sich in Chorraum, Querschiff, Langhaus und mehreren Kapellen. Besonders hervorzuheben ist die polychrome Glasmalerei. Die Malereien im Chor und Querschiff wurden von Stanisław Wyspiański (1869–1907) geschaffen. Das Hauptwerk in dieser Kirche ist das Farbglasfenster „Gott Vater – Werde!“ über dem Haupteingang zur Kirche, es zeigt Gott den Vater im Augenblick der Schöpfung der Welt. Im Altarraum sind auch Glasmalereien von Wyspiański zu sehen: Sl. Salome und Hl. Franziskus.
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Wawel mit dem Königsschloss und der Wawel-Kathedrale
Rynek, Florianstor, Stadtmauer, Grünwalddenkmal, Hauptbahnhof und Grünanlagen
Krakau ist mit etwa 765.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes. Die kreisfreie Stadt an der oberen Weichsel war bis 1596 Hauptstadt des Königreichs Polen, ist Sitz der – nach Prag – zweitältesten mitteleuropäischen Universität und entwickelte sich zu einem Industrie-, Wissenschafts- und Kulturzentrum. Zahlreiche Bauwerke der Gotik, der Renaissance, des Barock und späterer Epochen der Kunstgeschichte prägen das Stadtbild. Noch im 21. Jahrhundert wird Krakau als „heimliche Hauptstadt Polens“ bezeichnet und gilt als das „Jahrhunderte alte Zentrum des polnischen Staatswesens“. Dies zeigt sich auch an der ehemaligen Residenz auf dem Wawelhügel mit dem Schloss und der Kathedrale, wo die meisten der Könige Polens sowie zahlreiche Persönlichkeiten von herausragender historischer Bedeutung begraben sind. Heute ist Krakau ein lebendiger Technologie- und Biowissenschaftsstandort für Zentral- und Osteuropa[4] und nach Warschau der zweitgrößte Büromarkt in Polen. Im Jahr 2000 war Krakau Kulturhauptstadt Europas. Krakau war einer der Austragungsorte der Volleyball-Weltmeisterschaft der Männer 2014 sowie der Handball-Europameisterschaft 2016. Außerdem war Krakau 2014 Sportstadt Europas. 2016 fand in Krakau der Weltjugendtag der katholischen Kirche statt.
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Auf der Grodzka vom Rynek zum Wawel
Am Rynek machten wir erst einmal eine Trinkpause. Auf dem Rückweg zu unserem Hotel machten wir einen kleinen Umweg am Florianstor, an der alten Stadtmauer (Barbakan), dem Grünwalddenkmal und dem Hauptbahnhof vorbei. In der ringförmigen Grünanlage, die die gesamte Altstadt umschließt, genossen wir die letzten Sonnenstunden des Tages.
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Rund um den Szeroka Platz in Kazimierz
* Jüdisches Viertel / Kazimierz * Alte Synagoge * Neuer Jüdischer Friedhof * Platz der Ghetto Helden
Die Königliche Basilika und Erzkathedrale der Heiligen Stanislaus und Wenzeslaus am Wawelhügel hat eine tausendjährige Geschichte als Kathedrale der um das Jahr 1000 entstandenen Diözese (ab 1925 Erzdiözese) Krakau. Sie gilt als polnisches Nationalheiligtum, da sie als Ort der Krönung und Eheschließungen der polnischen Monarchen diente, als Grabstätte der meisten Könige Polens und deren Familien sowie der Bischöfe und Erzbischöfe Krakaus, einiger nationaler Helden und berühmtester Künstler Polens dient. An der Stelle der heutigen Kirche gab es zwei Vorgängerbauten: die St.-Wenzels-Kathedrale von 1020 (zerstört 1038 durch den tschechischen Fürsten Břetislav) und die 1142 geweihte dreischiffige romanische Kathedrale mit dem Grab des heiligen Bischofs und Märtyrers Stanislaus aus Szczepanów. Dieser Bau fiel 1305 einem Brand zum Opfer; nur die St.-Leonhards-Krypta blieb erhalten. Einige Jahre später begann Bischof Nanker den Bau einer gotischen Kathedrale, die 1346, nach 40 Jahren Bauzeit, vollendet wurde. Da Krakau bis 1609 Polens Hauptstadt war und am Wawelhügel das Königsschloss stand, diente die Kathedrale zugleich als Hofkirche, und in der Gruft wurden Polens Könige bestattet. Nach dem Mittelalter wurden der Kathedrale mehrere Kapellen hinzugefügt. An der Südwand der Kathedrale schuf Bartholomeo Berrecci aus Florenz die Sigismund-Kapelle (1517–1533) im Auftrag König Sigismunds I des Älteren. Die überkuppelte Kapelle auf quadratischem Grundriss ist kunsthistorisch bedeutend. Dort befinden sich die Grablegen des Königs Sigismund I. und seiner Kinder, König Sigismund II. August und Anna Jagiellonica. Von König Kasimir IV. Andreas ist eine plastische Darstellung seiner Person auf einer Tumba von Veit Stoß erhalten. Eine Grabplatte des Künstlers Hermann Vischer der Jüngere erinnert an Kardinal Friedrich Jagiello. Ein weiteres bedeutendes Grabmal stammt von Władysław I. Ellenlang aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In der Marienkapelle befindet sich das Grabmal für König Stephan Báthory, das um 1594 von dem italienischen Bildhauer Santi Gucci errichtet wurde. Im Sigismund-Glockenturm, in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Teil der Befestigungsanlagen erbaut, befindet sich die ehrwürdigste Glocke Polens, „Sigismundus“ genannt. Polens heilige Königin Jadwiga (Hedwig von Polen) wurde 1399 in der Kathedrale bestattet. Im 17. Jahrhundert wurde in der Vierung das Mausoleum des hl. Stanislaus errichtet. Im 18. Jahrhundert wurden Teile des Baus und der Innenausstattung barockisiert. Von 1964 bis 1978 war die Krakauer Kathedra Bischofskirche von Kardinal Karol Wojtyła (später Papst Johannes Paul II.), der in diesem Zeitraum Erzbischof des Erzbistums Krakau war. 1946 hatte er bereits in der Leonhardskrypta seine Primiz gefeiert.
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Königsschloss und Wawel-Kathedrale
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ul. Kanonicza und Franziskanerkirche
Heute verließen wir unser Hotel wieder in südlicher Richtung, in Richtung Wawel. Unser Ziel war der Stadtteil Kazimierz. Kazimierz liegt südöstlich der Altstadt und wie diese am linken Ufer der Weichsel. Kazimierz war bis 1800 eine eigenständige Stadt. Dazu gehörte auch das jüdische Viertel im Osten mit zahlreichen Synagogen. Die Siedlung Kazimierz entstand aus einigen Dörfern in der Nähe von Krakau und wurde nach König Kasimir dem Großen benannt. 1335 erhielt die Siedlung das Stadtrecht nach Magdeburger Recht. 1494 ließ König Jan Olbracht nach Pogromen in Krakau die dortigen Juden nach Kazimierz umsiedeln. Es entstand eine eigene jüdische Siedlung im Osten der Stadt. Diese wurde von einer Mauer umgeben und bildete bis ins 18. Jahrhundert die kleinere Teilstadt von Kazimierz neben dem größeren christlichen Stadtteil im Westen, deren Einwohner wenig Berührung hatten. Kazimierz wurde zum kulturellen und religiösen Zentrum der Juden in Polen. 1497 entstand die erste Synagoge, 1521 die erste hebräische Druckerei Polens. Gelehrte wie Jakob Pollak und Moses Isserles kamen nach Kazimierz, und in der dortigen Talmud- Schule, die ihre Schüler europaweit anzog, wurden Rabbiner für ganz Polen ausgebildet. 1553 wurde die Remuh-Synagoge gebaut. Die größte Bedeutung der bis heute bestehenden sieben Gotteshäuser hatten die Alte Synagoge und die 1638 bis 1641 errichtete Isaak-Synagoge.
Die Alte Synagoge, eine profanierte Synagoge im Stadtteil Kazimierz, ist ein geschütztes Kulturdenkmal, sie ist die älteste erhaltene Synagoge in Polen. Die Synagoge wurde ursprünglich im 15. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet, der heutige Bau stammt im Kern von Mateo Gucci, der ihn um 1550 schuf.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Synagogengebäude von den deutschen Besatzern als Lager genutzt. Die Ausstattung wurde vernichtet oder ging verschollen.
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Alte Synagoge