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Die den Coesfelder Marktplatz beherrschende Lambertikirche war eine ursprünglich romanische Kirche, die später zu einer
gotischen Hallenkirche erweitert wurde. Sie ist die Pfarrkirche der Gemeinde St. Lamberti, deren Ursprünge auf Liudger, den ersten
Bischof von Münster, zurückgehen. Ursprünglich hatte die Kirche rechts und links des Portals zwei Türme, von denen der Nordturm
im Jahr 1635 und der Südturm 1681 Stürme nicht überstanden und einstürzten. Der heutige barocke, 68 Meter hohe Turm wurde in
den Jahren von 1686 bis 1703 errichtet und geht auf die Brüder Gottfried Laurenz Pictorius und Peter Pictorius den Jüngeren zurück.
Los geht´s…
Lette
Letter Windmühle - Johanneskirche
- Alter Bahnhof Lette
Weiter ging es in Richtung Dülmen. Bei Welte gibt es den sogenannten Rhododendrenwald. Dieser im Privatbesitz der Baumschule
Rüskamp befindliche Wald ist für alle frei zugänglich und kann jederzeit besichtigt werden. Vor allem zur Hochsaison im Mai und Juni
zeigen sich die Sträucher von einer fantastischen Seite. Jeder Besuch gleicht einem Ausflug in eine einzigartige Märchenwelt.
…durch den Rhododenrenwald
Dülmen hat mit ihren rund 47.000 Einwohnern den Status einer Kleinen Mittelstadt und ist mit einer Fläche von
etwa 185 km2 sowohl einwohner- als auch flächenmäßig größte Stadt im Kreis Coesfeld.
Dülmen verfügt über ein großes Radwandernetz, was es zu einem Ausflugsziel insbesondere für das nahe
Ruhrgebiet macht. Dülmen ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in
Nordrhein-Westfalen. Eine größere Bekanntheit hat Dülmen durch die Dülmener Wildpferde und die Mystikerin
Anna Katharina Emmerick.
Lette (ehemalige Gemeinde Lette) ist ein Stadtteil der Kreisstadt Coesfeld im Münsterland mit etwa 6127 Einwohnern (Stand 2021).
Im Letter Bruch besteht aktuell einer der landesweit größten Windparks für die Energiewende. Durch die 13 Anlagen werden
jährlich rund 125 Millionen kWh sauberer Strom erzeugt, was rechnerisch den Bedarf von rund 40.000 Haushalten deckt und damit
jährlich über 53.000 Tonnen klimaschädliches CO2 einspart.
Als Ersatz für die Wassermühle errichtete der Wirt Anton Hülskamp im Jahre 1813 eine Windmühle auf dem Horst-Esch. 1820
verkaufte er die Mühle an den Landwirt Johann Wilhelm Baumeister, der sie 22 Jahre später an den Müller Johann Rütter
verpachtete. 1891 ging die Mühle in das Eigentum der Familie Rütter über, was sich bis heute nicht geändert hat.
Heute steht die alte Mühle unter Denkmalschutz. Mit ihren Flügeln reicht sie mehr als 25 Meter hoch. Sie gehört zum Typ der
Kappen- oder Turmwindmühle. Bei dieser Mühlenart steht der gesamte Unterbau (Turm) fest, und nur die Kappe wird in den Wind
gedreht.
In früher Zeit war die Letter Windmühle noch mit 20.000 Holzschindeln gedeckt. Als man sie in den Jahren 1967–1969 restaurierte,
wurde nur die Kappe wieder mit Holzschindeln eingedeckt, während der Rumpf eine Stützschalung erhielt.
Die Windmühle stellt eine historische Sehenswürdigkeit dar, weil die gewaltigen Flügel an eine Zeit erinnern, als die Müller der
Gegend die Windkraft zum Mahlen des Getreides ausgenutzt haben. Da die Inneneinrichtung noch komplett vorhanden ist, zeigt die
Mühle anschaulich, wie sie damals funktioniert hat.
Wir hatten super tolles Wetter (sonnig und bis zu 27Grad Celsius) und es wurde schon fast zu warm. Bis auf
eine kleine Bachquerung, hatten wir diese Strecke gut geplant und die Wege waren durchweg gut zu
befahren.
Sowohl Coesfeld als auch Dülmen sind sehr fahrradfreundlich und so konnten wir uns auch hier gut und
sicher bewegen.
Unterwegs gab es immer mal wieder Möglichkeiten auf ein Getränk einzukehren und die Marktplätze in
Coesfeld und Dülmen laden mit Ihren schönen Marktplätzen und den Cafes und Eisdielen zu verweilen ein.
Coesfeld - Dülmen - Coesfeld - eine tolle Tour im Münsterland !!!
Fazit:
Für den heutigen Maifeiertag hatten die Meterologen, nach vielen kühlen Regentagen, endlich wieder einen sonnigen und warmen
Frühlingstag vorausgesagt. Wir hatten die Tour bereits vor einigen Tagen geplant und am Vorabend unseren Fahrradträger vorbereitet.
Am 1.Mai ging es dann nach dem Frühstück ins Münsterland, zu unserem Start- und Zielort Coesfeld.
Die Kreisstadt, mit seinen ca. 37.000 Einwohnern, liegt im Münsterland, etwa 35 km westlich von Münster. Mit
dem Coesfelder Berg befindet sich ein Teil des Stadtgebiets in den Baumbergen, in denen bei Billerbeck die Berkel
entspringt. Sie fließt durch Coesfeld und wird dort am Walkenbrückentor gestaut, um zum größeren Teil als
Umflut innerhalb der Wälle außerhalb des Rings um die Stadt geführt zu werden. Südlich von Coesfeld liegt der
Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland.
Die erste schriftliche Erwähnung Coesfelds findet sich in Altfrieds Lebensbeschreibung des heiligen Ludgerus, des
Patrons und Bischofs der Diözese Münster. Danach hat Liudger auf dem Weg von seiner Abtei in Werden nach Münster
am Abend vor seinem Tod, dem 26. März 809, in der St.-Lamberti-Kirche gepredigt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der alte Stadtkern Coesfelds zu großen Teilen zerstört. Der erste größere Luftangriff wurde am 10.
Oktober 1943 von einer fehlgeleiteten Bombergruppe der US Army Air Forces geflogen, deren eigentliches Ziel Münster war.
Naturwildpark Dülmen
Das Münsterland mit der Region um Dülmen war einst vom Germanenstamm der Brukterer in Einzel- und Mehrgehöften besiedelt,
einer davon war der Haupthof. Nach der fränkischen Okkupation und der christlichen Missionierung erfolgte eine politische und
kirchliche Verwaltungsherrschaft, wobei um 800 der Haupthof der späteren Bauerschaft Dülmen in kirchlichen Besitz überging.
Erstmals wird die Bauerschaft Dülmen urkundlich als „Dulmenni“ im Jahre 889 im Heberegister des Klosters Werden abgabepflichtig
erwähnt. Südwestlich des Dorfs Dülmen begannen 1115 die Arbeiten für den Bau der landesherrlichen Burg „Haus Dülmen“. 1299
brandschatzte Graf Eberhard I. von der Mark das Dorf; in der Folgezeit wurde es mit Wall und Graben gesichert.
Seit 1305 befand sich nahe dem Ostrand der Siedlung, vor dem späteren Lüdinghauser Tor, eine landesherrliche Gerichtsstätte, das
Gogericht „zur Greinkuhle“. Die Stadtrechte wurden am 22. April 1311 durch den Fürstbischof von Münster, Ludwig II. verliehen.
Zu diesen Rechten gehörte neben einer beschränkten Selbstverwaltung das Marktrecht.
Das Lüdinghauser Tor ist ein Bestandteil der ehemaligen Stadtbefestigung von Dülmen. Das Tor (oder auch Lüdinghauser Pforte oder
Ludinchuser Porten) wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert als hölzernes Tor im Rahmen der Stadtbefestigung errichtet. Die
steinernen Türme wurden Ende des 15. Jahrhunderts errichtet, wobei als Verbindung ein hölzerner Wehrgang diente. An den Toren
und Mauern wurden Geschütze errichtet, zwei davon standen ab 1584 am Lüdinghauser Tor. Der Wehrgang wie das zwischenzeitlich
errichtete Torgebäude verschwanden mit der Zeit. Das Pförtnerhaus wurde 1836 abgerissen, als die Erhebung von Wegegeld untersagt
wurde. Bis 1906 diente einer der Türme zudem als Stadtgefängnis.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts galten die Türme des Lüdinghauser Tors als Verkehrshindernis, jedoch verbot die Regierung den
Abriss. Im Zuge des Verbots wurde erst in den westlichen, später dann in den östlichen Turm ein Fußgängerdurchgang gebrochen.
1908 wurden im Rahmen der Vorbereitung auf das 600-jährige Stadtjubiläum 1911 die beiden Türme neu eingedeckt und auch die
steinerne Verbindung als charakteristischer Mittelbau errichtet.
Auf dem Rückweg von Dülmen nach Coesfeld
Zurück in Coesfeld
Neben den bekannten Bräuchen „Tanz in den Mai“ und „Maibaum aufstellen“ ist im Münsterland scheinbar auch eine Maiwanderung
mit Bollerwagen, Musik und reichlich Getränken verbreitet. Wir in Ostwestfalen kennen das eigentlich nur als „Vatertagsausflug /
Wanderung“.
Auf unserer Strecke begegneten oder überholten wir, gefühlt jeden Kilometer, eine Gruppe gut gelaunter und feierwütiger -meist
jugendlicher- Ausflügler.
Durch die gelb leuchtenden Rapsfelder ging es die knapp 18 Kilometer zurück nach Coesfeld.
…in Coesfeld
Die Wegstrecke blieb weiter abwechslungsreich und sehr gut zu fahren. Kurz bevor wir Dülmen erreichten,
führte
uns der Weg durch den Naturwildpark.
Der Dülmener Wildpark als der mit 250 Hektar größte Dülmener und auch überregional bekannte Park
existiert seit 1860, dem Jahr des Landerwerbs, und hat seinen Ursprung im ehemaligen Gut Hinderkinck,
welches seit 1341 existierte. Ursprünglich war das Gelände als Landsitz für den Herzog von Croÿ gedacht.
1864 wurde durch den Besitzer Alfred von Croÿ der englische Landschaftsarchitekt Edward Milner mit der
Gestaltung beauftragt, der das 120 Hektar große Gelände mit Teich, Holzbrücke, Wiesen und Baumgruppen plante. Die Ausführung
erfolgte durch den Gärtner Charles Barnard, der ebenso Einfluss auf die Gestaltung nahm. In den folgenden Jahren wurde der Park
erweitert. Heute dient der Park der Naherholung und beherbergt verschiedene Wildtiere wie Rehe oder Damwild, die seit den
1920er Jahren im Park gehalten werden.
Der Wildpark ist über den so genannten, parallel entstandenen Vorpark mit dem ehemaligen Standort des Schlosses verbunden, von
dem heute nur noch die alten Stallungen existieren. Der Grundstein zum Schloss wurde 1834 von Alfred von Croÿ gelegt. Zum
Schloss gehörte der Schlossgarten, der 1861 zu einem Landschaftsgarten umgebaut wurde. Das Schloss wurde in den letzten Tagen
des Zweiten Weltkriegs zerstört, wobei die Trasse der Halterner Straße die westliche Fassade des Schlosses schneidet. Der Garten
stellt heute den Schlosspark dar, der Ruhe- und Spielmöglichkeiten bietet.
Marktplatz mit
Lambertikirche
Das Münsterland ist Fahrradfahrerland. Sehr gut ausgebaute und beschilderte Radwege, kaum Steigungen und viel Natur machen das
Radfahren hier zum Erlebnis.
Uns hat die Tour super gefallen, auch wenn nicht so viele „Sightseeing-Highlights“ auf der Strecke warteten, wie auf anderen Strecken.