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Anfang Oktober sollte das Wetter noch einmal zum Radfahren locken. Zudem gab es, durch den Feiertag am Donnerstag, ein
4-Tage-Wochenende., welches Zeit und Raum für ausgedehnte Touren erlaubte.
Da wir beide luftfahrt- und flugzeugbegeistert sind, hatten wir diese Komoot-Tour schon länger ins Auge gefasst. Am Samstag war
es dann kurz vor 10.00 Uhr soweit, mit verstauten Rädern ging es vom Zuhause ins 99 Kilometer entfernte Engelbostel.
Die Temperaturen waren morgens noch sehr „frisch“ (6°Celsius) und ein dichter Nebel hatte sich über das Land gelegt.
Wir hofften auf die Sonne, die Wärme bringen und den Nebel auflösen sollte - ansonsten würden wir Flugzeuge nur hören und
nicht sehen können.
Der zur Stadt Langenhagen gehörende Ort Engelbostel liegt südwestlich des Flughafens Hannover-Langenhagen in
dessen unmittelbarer Nähe. Engelbostel feierte 2008 sein 975-jähriges Bestehen, jedoch wird vermutet, dass der Ort
bereits um das Jahr 900 gegründet wurde.
Schon „um 1100“, urteilte der Archäologe Helmut Plath
nach Bodenfunden, war der St. Gallenhof, „die Keimzelle
der Stadt“ Hannover, dem Kirchspiel von St. Marien zu
Engelbostel zugeordnet. Doch das Kirchengebäude selbst
ist 1196 erstmals überliefert in Schenkungsurkunden des
Grafen von Roden an das Kloster Marienwerder. Von der
Martinskirche Engelbostel, wie sie im 15. Jahrhundert auf
ihren Vorgängern errichtet wurde, steht heute vermutlich
noch der Kirchturm. An ihn wurde 1788 der Neubau des
Kirchenschiffes gelehnt.
Der Name „Engelbostel“ leitet sich von dem
ursprünglichen „Endelindebostelde“ oder „Hendelin-
geburstelle“ ab, was so viel bedeutet wie: „Burgstelle eines
Edelmanns“. Damit ist Engelbostel historisch der älteste
Ortsteil der Stadt Langenhagen
Los geht´s…
Flughafen Hannover (HAJ)
…unter der „Süd“ hindurch bis nach Langenhagen-Krähenwinkel
Flughafen Hannover - Start- und Landebahn Nord
Die Eichenkreuzburg ist ein 1928 entstandenes Bauwerk in der Art einer Jugendburg mit einem hohen Wehrturm in der Gemeinde
Wedemark bei Bissendorf-Wietze. Die geschlossene, rechteckige Anlage wurde als Landheim von der Vahrenwalder Kirchengemeinde
aus Hannover errichtet.
Die Burg ist teilweise von einem Burggraben umgeben, über den eine kleine Holzbrücke mit Eingangsportal führt. Das Bauwerk hat die
ungefähren Ausmaße von 25 m × 15 m beim ursprünglichen Steinbau. Hinzu kommen noch nachträglich errichtete Anbauten, deren
Außenfassaden mit Holz verkleidet sind. Der etwa 12 m hohe Burgturm wirkt trotz seines neuzeitlichen Entstehungsdatums wie ein
mittelalterlicher Bergfried.
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus in den 1930er Jahren kam es zu Rivalitäten zwischen der christlichen Jugendarbeit und der
Hitlerjugend (HJ). Den Krieg überstand die Anlage von Kriegseinwirkungen unbeschadet und diente in der Nachkriegszeit bis 1952 als
Unterkunft für Heimatvertriebene.
Heute ist die Eichenkreuzburg ein Tagungs- und Seminarhaus für die Jugendarbeit des Stadtkirchenverband Hannover. Die Burg bietet
Übernachtungsraum für 35 Personen in Einzel- und Mehrbettzimmern. Die Gäste können die Gruppen- und Tagungsräume sowie eine
Küche in der Burg nutzen.
Bei Bissendorf-Wietze überquerten wir die Autobahn 352 und erreichten kurz darauf Bissendorf.
Hufeisensee und Wietzesee
Bissendorf / Wedemark
Bissendorf ist der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Wedemark. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1295 im
Zusammenhang mit der St.-Michaelis-Kirche, die gegenüber dem Amtshof steht, zu der auch die 1773 abgebrochene
unterschlächtige Wassermühle in der Krakau gehörte. Bissendorf war von 1560 bis 1852 Sitz des jeweiligen Amtsvogts.
Bissendorf war über Jahrhunderte ein Bauerndorf. Die ursprünglich 13 Meierhöfe wurden im Lauf der Jahre meist
geteilt, so dass beispielsweise 1664 insgesamt 33 Höfe einen Meierstatus hatten. Daneben gab es damals weitere nahezu
40 (kleinere) Kötnerhöfe. Die wirtschaftliche Basis bildeten Getreideanbau, vornehmlich Roggen, und Viehzucht, insbesondere Pferde,
Rindvieh und Schafe. Zwischen 1850 und 1930 erhöhte sich die Einwohnerzahl von etwa 600 auf rund 1000 Personen.
Am 1. März 1974 wurde Bissendorf in die neue Gemeinde Wedemark eingegliedert
Bissendorf markierte den nördlichsten Punkt unserer Strecke. Von hier fuhren wir wieder südlich, am Bissendorfer Moor entlang in
Richtung des Flughafens Hannover und unserem Start- und Zielort Engelbostel.
Das Bissendorfer Moor ist eine 110 ha große Hochmoorfläche westlich von Bissendorf in der Wedemark und zu einem großen Teil
auch auf dem Gemeindegebiet von Langenhagen im Ortsteil Kaltenweide. Es liegt innerhalb der Hannoverschen Moorgeest. Das
Bissendorfer Moor gilt als das am besten erhaltene Hochmoor in Niedersachsen. Es ist Teil eines gleichnamigen, rund 500 ha großen
Naturschutz- und FFH-Gebietes. Die Mächtigkeit der Torfschicht beträgt bis zu 7 m.
Das Moor entstand vor etwa 3.000 Jahren aus einem Sumpf, der von Bruchwald bestanden war. Etwa zur gleichen Zeit bildete sich der
im Süden des Moores liegende Hochmoorsee Muswillensee. Die Moorfläche war einst rund 1.000 ha groß. Im Laufe der Zeit wurden
200 ha landwirtschaftlich kultiviert und rund 700 dienten dem Torfstich.
Als ein Torfunternehmen seine Abbaufläche im Moor vergrößern wollte, erfolgte 1971 die Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet
auf fast 500 ha Fläche. Eine Untersuchung des Moores 1977 ergab, dass es 108 verschiedene Moosarten gab, was im Vergleich zu
anderen Mooren ungewöhnlich hoch ist. Die Zahl der Arten bei den Blütenpflanzen betrug 80, wobei die meisten aber nicht auf der
zentralen Hochfläche des Moores vertreten waren. Im Herbst dient das Bissendorfer Moor als Rastplatz für Kraniche. Im Moor gab es
bis in die frühen 1980er Jahre die vom Aussterben bedrohten Birkhühner.
Es ist beabsichtigt, mit dem Bissendorfer Moor ein intaktes Hochmoor zu renaturieren. Dazu wird die Moorfläche regelmäßig gegen
Baumwuchs entkusselt.
Der Flughafen Hannover (IATA-Code: HAJ), ehemals Flughafen Hannover-Langenhagen ist der größte Flughafen und das einzige
internationale Luftfracht-Drehkreuz des Landes Niedersachsen. Er nahm im Jahr 2023 mit 4.599.823 Passagieren Platz 8 auf der
Liste der Verkehrsflughäfen Deutschlands ein. Der Flughafen Hannover ist Norddeutschlands führender Flughafen im Tourismus-
Luftverkehr und die Heimatbasis von TUIfly.
Am 31. Juli 1907 genehmigte der Kommandierende General des X. Armeekorps in Hannover dem Luftfahrtpionier Karl Jatho auf der
Vahrenwalder Heide den Bau einer „Fahrbahn“, „damit die Flugapparate besser rollen können.“ Einige Jahre später errichtete das
kaiserliche Heer auf dem Gelände eine Fliegerstation mit Fliegerkaserne und nutzte die Rasenfläche als Landefeld sowohl für
Flugzeuge als auch für Luftschiffe. Zivile Flugzeuge konnten den Flugplatz auch nutzen.
Die seit 1947 in Hannover stattfindende Hannover-Messe machte einen Flughafen für die An- und Abreise der Besucher
wünschenswert. Die Berlin-Blockade 1948/49 hatte außerdem gezeigt, dass leistungsfähige Flugplätze in der Bundesrepublik in
möglichst geringer Entfernung von Berlin von Nutzen waren. Der alte Flughafen in Vahrenwald bot nicht genug Platz, um ihn
auszubauen. So wurden verschiedene Möglichkeiten wie ein Ausbau des Flugplatzes Braunschweig-Waggum oder ein Neubau in der
Nähe von Sievershausen bei Lehrte geprüft. Die Wahl fiel schließlich auf den bis 1945 von der Luftwaffe genutzten Fliegerhorst
Evershorst, der nach dem Krieg von kanadischen Truppen genutzt wurde.
Der Flughafen besitzt drei Start- und Landebahnen. Die Nordbahn 09L/27R ist 3200 m lang und 45 m breit, die Anflüge sind
beiderseitig für die Allwetterflugbetriebsstufe ILS CAT IIIb zugelassen. Die physische Länge der Nordbahn ist 3800 m; bis 2009
konnten zwei je 300 m lange Abschnitte an beiden Enden vor den Landeschwellen für den Start von Flugzeugen mit Startlauf-
strecken größer als 3200 m zusätzlich genutzt werden. Damit kann der Flughafen bei fast jedem Wetter angeflogen werden. Ein
generelles Nachtflugverbot gibt es nicht.
Durch einen, für Betriebs- und Rettungsfahrzeuge sowie für Fußgänger und Zweiräder freigegebenen Tunnel, querten wir die Start-
und Landebahn Süd und fuhren an den Flughafengebäuden vorbei, weiter in Richtung Krähenwinkel.
Die Stadt Langenhagen besteht seit der niedersächsischen Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 neben der Kernstadt
Langenhagen (Langenhagen-Mitte, Langenforth, Alt-Langenhagen) aus den Ortschaften Engelbostel (einschließlich der
Splittersiedlung Kananohe), Godshorn, Kaltenweide (einschließlich der sogenannten Seestädte Altenhorst, Hainhaus,
Maspe, Siedlung Twenge und Twenge sowie Kiebitzkrug), Krähenwinkel und Schulenburg. Der bis zur Gebietsreform
nach Süden bis zum Mittellandkanal einschließlich Brinker Hafen reichende Ortsteil Wiesenau beschränkt sich seit
1974 als Teil von Brink auf das Wohngebiet südlich der Bundesautobahn 2 und ist dabei bis auf zwei Straßendurchlässe
vollständig von hannoverschem Stadtgebiet umschlossen.
Die Stadt Langenhagen grenzt an die Gemeinden Wedemark und Isernhagen sowie an die Städte Hannover und Garbsen (im
Uhrzeigersinn, beginnend im Norden). Nördlich des Stadtgebiets erstreckt sich ein ausgeprägter Geestrücken des Quartärs mit
einer lockeren Moor- und Heidelandschaft, der in die Lüneburger Heide übergeht. Mit dem Kananoher Forst, dem
Naturschutzgebiet Kaltenweider Moor und dem teilweise auf Langenhagener Gebiet liegenden Naturschutzgebiet Bissendorfer
Moor befinden sich im Stadtgebiet umfangreiche geschützte Wald- und Moorgebiete. Innerhalb des Bissendorfer Moores befindet
sich an der nördlichen Stadtgrenze zur Wedemark der Muswillensee.
Wir fuhren weiter zum nördöstlich gelegenen Hufeisensee. Der 11,7 Hektar große Hufeisensee liegt im Freizeit- und
Naherholungsgebiet Wietzepark. Dieser bietet ein reichhaltiges Angebot zur aktiven, sportlichen Freizeitgestaltung. Der See hat
zwei ausgewiesene Badebuchten mit Sandstrand.
Anschließend fuhren wir am benachbarten Wietzesee weiter in Richtung Kaltenweide.
Der Wietzesee (auch als Hastrasee bezeichnet) ist ein 29 ha großer Baggersee bei Langenhagen in der Region Hannover. Er liegt
zwischen dem Ortsteil Krähenwinkel und Isernhagen im Landschaftsschutzgebiet Wietzetal.
Der See wird vom Fischereiverein Hannover zum Angeln genutzt und als Gewässer mit gutem Bestand an Hecht und Karpfen
beschrieben.
Weiter ging es über den Golfpark Hainhaus, am Restaurant Waldkater und der Eichenkreuzburg vorbei in Richtung Bissendorf-Wietze.
Nicht nur für flugzeugbegeisterte und/oder Radler mit Fernweh eine super schöne Tour. Wir haben uns vorgenommen, bei wärmerem
Wetter noch einmal herzukommen und „Planespotting“ zu betreiben. Es ist schon fazinierend, wie nah man den startenden und/oder
landenen Flugzeugen kommt.
Aber auch für Naturliebhaber bietet diese Tour
wirklich einiges. Die Seen bei Langenhagen und das
Bissendorfer Moor bieten Idylle und viel zu
entdecken. An der Stecke gibt es einige Möglichkeiten
Stopps einzuplanen und gut und gemütlich
einzukehren.
Wir hatten mit keinerlei Steigungen zu kämpfen und
die Strecken gingen zum großen Teil über sehr gut zu
fahrende Feld- und Waldwege und kreuzte nur selten
stark befahrene Straßen.
Fazit:
Als Wahrzeichen Engelbostels gilt der alte Kirchturm der St.-Martins-Kirche. Sie gilt als Mutterkirche der Kirchengemeinden nördlich
der Leine und ist vermutlich die älteste Kirchengemeinde im Norden Hannovers. Die enthaltene historische Orgel stammt aus dem
17. Jahrhundert.
Nachdem wir uns beim örtlichen Bäcker ein wenig Proviant für die Tour gekauft hatten, ging es weiter zum Flughafen.
Tolle Strecke über den Golfplatz und durch den Wald
Bissendorfer Moor
Der Rückweg führte uns noch einmal nah an den Flughafen heran. Diesmal mit Sicht auf die Start- und Landebahn Nord. Hier konnten
wir dann noch einmal eine Pegasus Air bei den Startvorbereitungen beobachten.
Anschließend querten wir die Einflugschneise, jedoch meinte es der Flugplan nicht gut mit uns. Während unserer Tour hörten wir
immer wieder startende und landende Jets, aber nun war leider eine Stunde lang keine Flugbewegung zu erwarten.
Da der Wind recht kühl war, beschlossen wir zu unserem Startpunkt nach Engelbostel zurückzukehren und die wunderschöne Tour zu
beenden.
Nach 44,5 Kilometern erreichten wir Engelbostel, verstauten unsere Räder und machten uns auf den Heimweg.
Eine tolle Tour um den Flughafen Hannover war geschafft !