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Der Kuchen vom Ostersonntag musste wieder abgestramplet werden und die Wettervorhersage für den heutigen Ostermontag
sagte ideales Radwetter voraus. Mit 17Grad Celsius war es nicht zu warm und da Regenschauer erst für den späten Nachmittag
angekündigt waren, lockte uns der wolkenlose und später leicht bewölkte Himmel auf die Sättel.
Wir beschlossen das Auto heute stehen zu lassen und eine von Jörg auf Komoot geplante Rundtour durch unsere Heimatstadt
Bielefeld, den Nachbarorten Steinhagen, Halle / Westf. und Werther zu erkunden.
Unsere Heimatstadt Bielefeld ist mit rund 330.000 Einwohnern die größte Stadt der Region Ostwestfalen-Lippe und
deren wirtschaftliches Zentrum. In Nordrhein-Westfalen ist Bielefeld hinsichtlich der Bevölkerungszahl die
achtgrößte Stadt. In der Landesplanung ist Bielefeld als Oberzentrum eingestuft. Auf der Liste der Großstädte in
Deutschland steht es der Bevölkerung nach an 18. Stelle und der Fläche nach an 11. Stelle.
Wir wohnen etwas ausserhalb des Stadtzentrums, lieben aber Touren mit dem Rad ins selbige, da es zahlreiche Parks
und Grünzüge gibt und man fast durch die ganze Stadt Bielefeld im grünen radeln kann.
Nach dem Frühstück ging es los und wir steuerten zunächst den Stadtteil Schildesche an.
Schüco Arena (Alm) - Rudolf-Oetker-Halle - Bürgerpark und Anstieg auf den Johannisberg
Die SchücoArena (traditionell (Bielefelder) Alm oder Alm-Stadion; im Grundbuch Stadion an der Melanchthonstraße) ist das
Fußballstadion des Deutschen Sportclubs (DSC) Arminia Bielefeld. Das Stadion an der Melanchthonstraße bietet 27.332 Zuschauern
Platz (19.392 Sitz- und 7.940 Stehplätze), womit es das größte Stadion der Region Ostwestfalen-Lippe ist.
Das Stadion zeichnet sich durch seine innerstädtische Lage aus und befindet sich im Stadtbezirk Mitte inmitten eines
Wohngebietes.
Über die Frage, wie es Mitte der 1920er-Jahre zu dem für ein Stadion außergewöhnlichem Namen „Alm“ kam, kann heute nur noch
spekuliert werden. Nach der am häufigsten genannten Version geht der Name auf das Vereinsmitglied Heinrich Pehle zurück, der
beim Anblick des Geländes „Hier sieht es ja aus wie auf der Alm.“ sagte.
Die Rudolf-Oetker-Halle ist ein denkmalgeschütztes Konzerthaus im Bielefelder Westen. Das Gebäude wurde von 1928 bis 1930 nach
Plänen der Düsseldorfer Architekten Hans Tietmann und Karl Haake erbaut und am 31. Oktober 1930 eröffnet. Das Konzerthaus
befindet sich weitestgehend im originalen Zustand und weist auch nach den heutigen Maßstäben nahezu ideale akustische
Voraussetzungen auf.
Seit 2018 gehört die Rudolf-Oetker-Halle zu den Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld. Mit rund 3.200 Plätzen, jährlich 250.000
Besuchern und 700 Vorstellungen sind die BuO eine der größten Kultureinrichtungen Nordrhein-Westfalens.
Rudolf Oetker, Sohn des Firmengründers, partizipierte als Sänger im Gymnasial-Gesangsverein „Kehlkopf“ aktiv am Bielefelder
Musikleben. Er äußerte gegenüber seinem Schulfreund Richard Kaselowsky, er wollte später dafür sorgen, dass seine Vaterstadt
endlich zu einer vernünftigen Konzerthalle käme. Rudolf Oetker fiel jedoch im Ersten Weltkrieg am 8. März 1916 in den Kämpfen vor
Fort Vaux.
Die Familie Oetker, vor allem seine Mutter Lina Oetker, behielt den Wunsch ihres Sohnes im Gedächtnis und stellte der Stadt Bielefeld
1925 eine größere Summe für den Bau einer Konzerthalle zu günstigen Bedingungen zur Verfügung. Die Halle sollte dem Gedenken an
Rudolf Oetker und seine im Weltkrieg gefallenen Bielefelder Kameraden gewidmet werden – „den Lebenden zur Freude und Erhebung
an den Werken Tonkunst“. Dieser Wortlaut wurde schließlich auch auf eine Schrifttafel in der Eingangshalle der Rudolf-Oetker-Halle
aufgenommen.
Wir waren Unterwegs überrascht wie viele „Ecken“ unserer Heimatstadt wir noch nicht kennen. Gerade der schöne Johannisfriedhof,
der Botanische Garten und die schöne Strecke oberhalb des Ostwestfalen Damms in Richtung Bielefeld-Quelle lohnt es zu erkunden.
Auch die Nachbarsgemeinden Steinhagen und Halle lohnen einen Besuch. Die Strecke war gut zu fahren und lediglich die Steigungen
am Johannisberg und über den Kamm des Teutos von Halle nach Werther waren recht anspruchsvoll. Die restliche Strecke war sehr
gut zu fahren und der Streckenanteil an starkt
befahrenden Starßen war gering.
Wir haben die unter Komoot veröffentlicht…
Fazit:
Höhenprofil der Über´n Berg Tour
Moorbachtal - Johannisbach - Meierteich
Ostwestfalendamm - Johannisfriedhof & Botanischer Garten
Über den Johannisberg führte sowohl ein steiler Anstieg, als auch eine rasende Abfahrt ins Johannistal. Von dort hatten wir einen
tollen Ausblick auf den darunterliegenden Ostwestfalendamm (Stadtschnellstraße B61), die Sparrenburg und das Werksgelände von
Dr.Oetker.
Anschließend stoppten wir kurz auf dem Johannisfriedhof. Hier liegen zahlreiche bekannte und reiche Bielefelder begraben. Darunter
der Erzieher des späteres Kaisers Wilhelm II, Georg Hinzpeter. Auch die Familiengräber der Familien Oetker, Bertelsmann, Bozi,
Mönkemöller und Kaselowsky haben beeindruckende Grabsteine .
Der Botanische Garten liegt nur einen Steinwurf vom Johannisfriedhof entfernt und ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Bielefelder.
Gegründet wurde er im Jahre 1912 als Erweiterung für den Johannisfriedhof, bis man die außergewöhnliche Pflanzenvielfalt auf dem
Gelände entdeckte.
Im Zentrum der Anlage befindet sich ein 1823 errichtetes westfälisches Bauernhaus. Das charakteristische Bauernhaus ist im Logo des
1998 gegründeten gemeinnützigen Fördervereins Freunde des Botanischen Gartens Bielefeld e. V. abgebildet.
Weiter führte uns unsere Tour oberhalb des Ostfestfalendamms entlang, über den Bielefelder Ortsteil Quelle nach Steinhagen.
…weiter geht´s nach Steinhagen
Die zum Kreise Gütersloh zugehörige Gemeinde Steinhagen liegt in der Emssandebene am Südhang des Teutoburger
Waldes, der das Gemeindegebiet von Nordwesten nach Südosten durchzieht.
Das Wappen von Steinhagen ist dreigeteilt. Oben links blau mit einer goldenen Ähre und rechts gold mit blauem
Wacholder gespalten. Damit wird Bezug genommen auf die Spezialität Steinhäger, für den die Gemeinde bekannt ist.
Unten ist das Wappen der Grafschaft Ravensberg (drei rote Sparren auf silber) abgebildet, um die (ehemalige)
Zugehörigkeit zu diesem Gebiet darzustellen.
Der Steinhäger ist eine mit Wacholder aromatisierte Spirituose. Charakteristisch ist die längliche Flasche aus braunem
Steinzeug, die „Kruke“ oder umgangssprachlich „Betonbuddel“ genannt wird.
Ihren Namen gibt der aromatisierten Spirituose die ostwestfälische Gemeinde Steinhagen am Südhang des Teutoburger Waldes. Dort
entwickelten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts insgesamt 20 Hausbrennereien, die Wacholderwasser und Wacholderöl
herstellten. Im 21. Jahrhundert stellen dort noch zwei Brennereien den Steinhäger her: Schwarze-Schlichte in der ehemaligen
Brennerei H. C. König und die Brennerei Zum Fürstenhof Robert H. Günther, die seit 1955 eine Tochtergesellschaft der Haller Kisker-
Brennerei ist. In allen größeren deutschen Städten, unter anderem in Berlin, gab es Vertriebsgesellschaften für die aromatische
Spirituose, die in einer Werbeanzeige „Steinhäger-Urquell“ genannt und als „bester Steinhäger der Welt“ bezeichnet wurde.
Nach einem kurzen Stopp (ohne Steinhäger) ging unsere Tour weiter ins ca. 7 Kilometer entfernte Halle / Westfalen.
Störche im Haller Ortsteil Künsebeck
Halle (Westfalen) ist eine Mittelstadt in Nordrhein-Westfalen und liegt etwa 15 km westlich von Bielefeld im Norden
des Kreises Gütersloh in Ostwestfalen-Lippe. Das Stadtgebiet erstreckt sich im Nordosten in den Teutoburger Wald
und im Südwesten bis in die Emssandebene. 1246 erstmals genannt, gehörte der 1719 zur Stadt erhobene Ort
mehrere Jahrhunderte zur Grafschaft Ravensberg und war von 1816 bis 1972 Kreisstadt des Kreises Halle (Westf.).
Neben einer Vielzahl von mittelständischen Unternehmen sind in Halle mit August Storck und Gerry Weber zwei
international bekannte Großunternehmen ansässig. Halle ist aufgrund der zahlreichen Linden im Stadtgebiet auch als
„Lindenstadt“ bekannt.
Halle liegt im Ravensberger Land und gehörte über Jahrhunderte zum Amt Ravensberg in der gleichnamigen Grafschaft, deren Name
von der im benachbarten Borgholzhausen gelegenen Burg Ravensberg abgeleitet ist.
Im Jahre 1246 tauschte Bischof Engelbert von Osnabrück mit dem Kloster Iburg die am Südrand seines Bistums gelegene Kirche „tor
Halle“ mit allen Rechten und Zubehör gegen die Kirche in Rheda mit allen damit verbundenen Rechten und Einkünften. In diesem
Schriftstück vom 9. Mai 1246, das den Kirchentausch besiegelt, wird Halle erstmals erwähnt. Älter als das „tor Halle“ sind die beiden
Dörfer Oldendorf und Gartnisch, die heute mit Halle zusammen einen zusammenhängenden Siedlungskern bilden. Sie werden bereits
Ende des 11. Jahrhunderts urkundlich erwähnt.
Halle ist jedes Jahr im Juni Austragungsort eines Tennisturniers der ATP Tour. Tennisprofis nutzen das ATP Halle zur Vorbereitung auf
Wimbledon. 2007 war die OWL Arena, damals noch unter dem Namen Gerry-Weber-Stadion, Spielort der Handball-Weltmeisterschaft
der Herren 2007.
Halle / Westfalen
Die namhaftesten Arbeitgeber in Halle sind die Gerry Weber International AG und die August Storck KG.
Die Gerry Weber International AG ist ein börsennotiertes Mode- und Lifestyleunternehmen, die August Storck KG ist ein
Süßwarenhersteller, dessen Hauptsitz sich zwar seit 1998 in Berlin befindet, der seinen Ursprung jedoch in Halle hat und hier auch
sein Hauptwerk unterhält.
Nach einem leckeren Zwischenstopp am Rochinplatz ging es auf die Bergetappe unserer Tour. Über den Grünen Weg führte uns
unser Rückweg am Haus Ascheloh vorbei nach Werther.
Jule musste mit Ihrer E-Unterstützung haushalten, da die Akkuleistung nur noch 2 von 5 Strichen anzeigte und unser Rückweg noch
gute 15 Kliometer lang war.
Aber die Herausforderung am Kamm des Teutoburger Waldes wurde bravourös gemeistert.
…über Werther, Häger und das Nordholz zurück in die Heimat
Werther (Westf.) ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und gehört zum Kreis Gütersloh. Sie liegt im
Ravensberger Hügelland am Nordrand des Teutoburger Waldes. Die Stadt Werther ist Namensgeberin des dort
entstandenen Karamellbonbons Werther’s Original. Wegen des dort geborenen Expressionisten Peter August
Böckstiegel (1889–1951) trägt Werther auch den Beinamen Böckstiegelstadt. Der Künstler lebte und arbeitete ab 1913
in Dresden, kehrte aber 1945 in sein Elternhaus zurück, wo er sechs Jahre später starb.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Werther in einer Abschrift des Freckenhorster Heberegisters um 1050. Die Kirche
Sankt Jacob in Werther mit romanischem Turm und gotischen Schiff dürfte im 12. Jahrhundert ihre Grundsteinlegung
erfahren haben.
Mit dem Kirchspiel Dornberg gehörte das Kirchspiel Werther zur Vogtei Werther im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg.
Mittelpunkt jener Vogtei wurde das im 14. Jahrhundert erstmals erwähnte „Haus Werther“. Damals erfolgte die Belehnung des
Henrich von Cappel durch den Grafen von Ravensberg. 1380 erhielt der Belehnte das Rittergut „Haus zu Wengeringtorpe“ („Wentrup“)
und 1386 „Overbeckinghuys“ (Overbeck). Bis 1508 hatten die Familien von Cappel und Droste-Erwitte Anrecht auf den Besitz, danach
ging er bis 1804 in die Hände der Familie von Hatzfeld. Aus den beiden Gutshöfen entwickelte sich das 1526 bezeichnete „rechte Haus
Werther“. Dieses „Haus Werther“ bildet den Kern der „Herrschaft Werther“ zu der etliche umliegende zugehörige Höfe gehörten, die
den „Herren von Werther“ zu Abgaben und Diensten verpflichtet waren. Die alten Höfe der Stadt lagen vornehmlich an der alten
Handelsstraße von Bielefeld nach Osnabrück.
Das Peter-August-Böckstiegel-Haus im Ortsteil Arrode ist das Geburtshaus und spätere Wohnhaus des Expressionisten Peter August
Böckstiegel. Das denkmalgeschützte Künstlerhaus vermittelt einen authentischen Eindruck von Leben und Werk Böckstiegels. Es ist
Sitz der 2008 gegründeten Peter-August-Böckstiegel-Stiftung, die das Haus und Werk bewahrt und für die Öffentlichkeit zugänglich
hält. Um dem wachsenden Interesse an Peter August Böckstiegel (1889–1951) und einer angemessenen Präsentation seiner Werke
gerecht zu werden, wurde in unmittelbarer Nähe des Künstlerhauses zwischen 2016 und 2018 für 3,8 Mio. € ein Museumsneubau
erstellt, das Museum Peter August Böckstiegel.
Da wir uns ja bereits in Halle mit einem leckeren Eis gestäkrt hatten, liessen wir die hervorragende und bereits mehrfach von uns
angefahende Eisdiele in Werther diesmal links liegen und fuhren über Häger zurück zu unserem Startpunkt- unserem Zuhause in
Bielefeld.