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Von der  Silbermühle zu den Externsteinen 27.Mai 2020 Bitte gewünschte Karte anklicken und  zur Vergrößerung mit der Maus auf die Karte gehen
Für den heutigen Tag hatten wir uns eine Wanderung auf einem Stück des Hermannswegs (H) ausgesucht. Vom leider wegen Covid- 19 geschlossen Ausflugslokal Silbermühle wollten wir zu den Externsteinen wandern. Die Wegstrecke war mit knapp 5,5 Kilometer (ein Weg) zwar kurz, aber bei den teilweise kräftigen Steigungen und der Wärme an diesem Maitag völlig ausreichend.
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Wanderweg Von der Silbermühle zu den Externsteinen
Anfahrt Von Detmold aus kommend über Horn-Bad Meinberg bis in den Ortsteil Leopoldstal. Parkplatz Ausgeschilderter Parkplatz vor der ehemaligen Wassermühle und jetzigem Ausflugslokal „Silbermühle“.
Die Silbermühle Die Silbermühle liegt am Fuße des Berges Velmerstot nahe der Ortschaft Leopoldstal. Der dortige Silberbach durchläuft das von der Natur gestaltete Silberbachtal. Zwischen 1710 und 1711 wurde im Silberbachtal nach Silber gesucht, die damalige Ausbeute war jedoch sehr gering. Es stellte sich heraus, dass der wahre Reichtum des Silberbachtals in der Wasserkraft und nicht in den Edelmetallen lag. Insgesamt siedelten sich drei Mahlmühlen, vier Schleifmühlen und zwei Walkmühlen am Oberlauf des Silberbaches an. Neben der Silbermühle sind heute noch die Reste einer als Bodendenkmal geschützten Schleifmühle und die unter Denkmalschutz stehende Bollmühle erhalten. Das ehemalige Packhaus der Silbermühle, in dem einst Silbererz ausgewaschen wurde, ist 1710 von Johann Heinrich Steinmeier zu einer Mahlmühle umgebaut worden. Später wurde sie um eine Ölmühle erweitert. In den folgenden Jahrhunderten wird die Mühle an diverse Müller in Pacht vergeben. 1895 erhielt der damalige Müller die Konzession zur Errichtung einer Gastwirtschaft. Die Mühle wurde nach und nach erweitert und entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugslokal. Der Mühlenbetrieb lief noch bis zum Jahr 1927 weiter und wurde dann eingestellt. Noch heute befindet sich in der Silbermühle ein Hotel und Restaurant. Am 24. April 1965 erfolgte in der Silbermühle die Gründung des Naturparks „Eggegebirge und südlicher Teutoburger Wald“, der als Zweckverband getragen wird von der Stadt Bielefeld und den Kreisen Gütersloh, Hochsauerland, Höxter, Lippe und Paderborn. Der Naturpark umfasste damals eine Fläche von ca. 600 km². An der Silbermühle führen einige beliebte Rundwanderwege sowie der Hermannsweg und der Europäische Fernwanderweg E1 vorbei. - H Hermannsweg (Rheine-Leopoldstal) - E1 Europäischer Fernwanderweg 1 (Teilstrecke Hameln-Velmerstot) - K2 (Schlangen: Parkplatz Bauernkamp) Klima-Erlebnis-Route Rund um den Velmerstot - A2 (Horn: Silberbachtal, Silbermühle) - A1 (Horn: Rundwanderweg Waldschlösschen, Silberbachtal, Silbermühle) - A3 (Horn: Rundwanderweg Waldschlösschen, Silbermühle) - A5 (Horn-Bad Meinberg: Rundwanderweg Waldschlösschen, Silbermühle)
Vom Wanderparkplatz folgten wir dem Silberbach bis zum Ausflugslokal Silbermühle, die leider aufgrund der Covid-19-Beschränkungen im Mai 2020 geschlossen war. Nach einem kleinen, aber heftigen Anstieg erreichten wir den Hermannsweg (H), dem wir bis zu unserem Ziel, den Externsteinen folgten.
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Auf der linken Seite des Wanderwegs konnten wir dann bereits die ersten Ausläufer der Sandsteinfelsen erkennen, die dann später die berühmten Externsteine bilden.
Externsteine
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Als eindrucksvolles Natur- und Kulturdenkmal gehören die Externsteine zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten und beliebtesten Ausflugszielen im Teutoburger Wald. Schon während der Steinzeit waren die Externsteine von großer Bedeutung für unsere Vorfahren. Bei den dreizehn bis zu 35 m hohen grauen Felsen handelt es sich um eine vorwiegend aus Sandstein der Unterkreide-Zeit aufgebauten mittleren Gebirgskette des Teutoburger Waldes. Die Steine in der Nähe von Horn-Bad Meinberg sind Bestandteil des gleichnamigen Naturschutzgebietes. Das "Stonehenge des Teutoburger Waldes" ist seit Jahrhunderten Gegenstand widersprüchlicher Deutungen. Forscher und Archäologen beschäftigen sich immer noch mit den mystischen Steinen. Es fehlen jedoch weiterhin gesicherte Funde des Menschen der Jungsteinzeit, Bronze- und Eisenzeit. Noch heute erinnern die Feste zur Sommersonnenwende und die Walpurgisnacht alljährlich an die Mystik des Mittelalters. Neben Esoterikern trifft man dort auf (selbsternannte) Hexen, Druiden, keltische und germanische Glaubensgemeinschaften, die gemeinsam feiern. Das Kreuzabnahme-Relief als Kernstück der Anlage wurde um 1115 bis 1130 auf einer Fläche von ca. 5 x 3,6 Metern gestaltet. Dieses einzigartige Werk der deutschen Großplastik ist nach dem Vorbild byzantinisch geprägter Kleinkunst aus dem Felsen gehauen und verweist auf die heiligen Stätten in Jerusalem.
Nach einem kleinen Snack und der Begutachtung der Felsformation (leider war diese aufgrund der Covid-19-Situation im Mai 2020 nicht begehbar), genossen wir noch ein wenig die Aussicht auf den Wiembecketeich und unser Wanderziel.
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Nach unserer Rast entschieden wir uns noch eine kleine Schleife, die Bärenstein-Route, zu wandern. Diese hat als Rundwanderweg ihren Ziel- und Startpunkt an den Externsteinen. Anschließend machten wir uns auf den Rückweg. Unser ursprüngliches Vorhaben, von der Silbermühle dann noch weiter bis zum Aussichtsturm des Preussischen Velmerstot zu wandern, gaben wir aber aufgrund der bereits gewanderten Kilometer und der Tagestemperaturen frühzeitig auf. Vielleicht wird dies ein Ausflugsziel für das kommenden Jahr ?
F A Z I T
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Wanderungen auf dem Hermannsweg, direkt vor unserer Haustür, sind immer wieder etwas ganz besonderes. Zum einen, weil wir als Kinder schon an vielen Stellen und Orten waren, die wir nun, nach vielen Jahren wiedersehen. Zum anderen, weil der Hermannsweg durch seine Vielfalt der Landschaften, Streckenbeschaffenheiten und nicht zuletzt durch viele lohnende Ziele etwas ganz besonderes ist. Die von uns gewanderte Strecke ist gut zu laufen, gut ausgebaute Wanderwege, mit teils knackigen Steigungen und viele schattige Wanderabschnitte durch den Wald machen das Wandern sehr angenehm. Mit etwas Glück kreuzen auch Wildtiere, wie in unserem Fall ein Reh, den Wanderweg. Da wir während unseres Urlaub, an einem Wochentag gewandert sind, war es auf den Wegen und an den Externsteinen fast menschenleer. Gerade am Wochenende wird es an den beliebten Ausflugszielen, wie dem Hermannsdenkmal oder den Externsteinen jedoch oftmals sehr voll und überlaufen. In Zeiten von Covid-19 im Jahr 2020 wollten wir dies auf keinen Fall erleben. Alles in allem können wir diesen Wanderabschnitt sehr empfehlen und für alle, die etwas mehr Kilometer laufen wollen, gibt es in der einen Richtung z.B. den Eggeturm auf dem Preussischen Velmerstot oder in der anderen Richtung die Adlerwarte in Berlebeck oder gar das Hermannsdenkmal in Detmold zu erwanden. Startpunkt/Parkplatz:    "Wanderparkplatz Silberbachtal" (ca. 120m zur Silbermühle), 32805 Horn-Bad Meinberg, Neuer Teich 2. Weitere Informationen bietet u.a. die Website  www.Externsteine-Info.de  auf der Anfahrtsbeschreibungen, Eintrittspreise, weitere nützliche Informationen und aktuelle News zu finden sind.
Länge Wanderweg:   ca. 13,8 km (inkl. Bärensteinroute) Höhenmeter Rundwanderweg:   ca. 220 Meter Zeitbedarf:   zwischen 3,5 und 4,5 Stunden (je nach Tempo und Pausen) Beschilderung/Kennzeichnung der Wegstrecke:   sehr gut
Wanderweg Von der Silbermühle zu den Externsteinen
Bereits auf den ersten Metern unserer Wanderung konnten wir das großflächige Fichtensterben auch an dieser Stelle des Teutoburger Waldes feststellen. Zu viel Hitze, zu wenig Regen: Der deutsche Wald leidet. Insbesondere die Fichten sterben seit einigen Jahren massenhaft ab. Sie leiden unter Wassermangel und werden geschädigt durch den Borkenkäfer, der sich in dem zunehmend trockenen und heißen Klima vermehrt. Fichten sind an dieser Stelle vertrocknet, was sich leicht an den grau-braunen Baumkronen festmachen lässt. Zudem haben die Forstarbeiter bereits große Flächen gerodet und überall türmen sich Fichtenstämme und warten darauf abtransportiert zu werden.
Wanderweg Von der Silbermühle zu den Externsteinen
Die Externsteine bestehen aus dem Osning-Sandstein, dessen Material, entstanden aus der Rheinischen Masse, während der Unterkreide in küstennahem Flachwasser am Rande eines großen Meeres abgelagert wurde, das damals einen Großteil des nördlichen Mitteleuropa bedeckte. Die Felsgruppe ragt in der sonst weitgehend steinfreien Umgebung maximal 47,7 m über die Oberfläche des Wiembecketeichs in die Höhe und erstreckt sich linienförmig über mehrere Hundert Meter Länge. Sie beginnt etwas versteckt im Wald mit vereinzelten kleinen Felsen und zieht sich hin bis zu den gut sichtbaren 13 relativ freistehenden Einzelfelsen. Diese Felssporne bestehen aus hartem, verwitterungsresistentem Quarzsandstein mit geringen Mengen an Feldspat und Glaukonit.
Externsteine
Wanderweg Von der Silbermühle zu den Externsteinen