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Dünenpfad Augustdorf 05.September 2021 Bitte gewünschte Karte anklicken und  zur Vergrößerung mit der Maus auf die Karte gehen
Um Dünen zu sehen, müsst ihr nicht ans Meer fahren: Der Dünenpfad in Augustdorf bietet mit seinen 4 Kilometern eine entspannte Rundwanderung in der schönen Sennelandschaft in Ostwestfalen-Lippe. Eine gute Stunde lang verbringt ihr auf dem Dünenpfad zwar eine kurze, dafür aber abwechslungsreiche Auszeit in der Natur. Wir verlängerten die Wegstrecke um gut 4,5 Kilometer entlang des Truppenübungsplatzes Augustdorf.
Anfahrt Von der Autobahn 33, die Abfahrt Schloß Holte-Stukenbrock nehmen. Weiter zunächst einige Meter auf der Oerlinghauser Straße in Richtung Oerlinghausen dann an der Ampel rechts in Richtung Stukenbrock (Bielefelder Straße). Dieser Straße 3,5 Kilometer folgen. Im Ort Stukenbrock am Kreisverkehr (Brechmann Guss) die Ausfahrt in Richtung Augustdorf (Augustdorfer Str. / Waldstraße) nehmen. Der Straße knapp 4 Kilometer folgen und dann links in den Imkerweg (Industriegebiet) abbiegen. Nach rund 750 Metern biegt rechts der Fuchsweg in Richtung Heidehaus ab. Nach ca. 650 Meter kommt man zur Aussichtplattform Augustdorfer Dünenfeld - eine gute Stelle in den Wanderweg einzusteigen… Parkplatz Entlang des Fuchsweges in Augustdorf - da Parkplätze am Heidehaus gesperrt (Corona)
Im Zuge der Kriegsvorbereitungen wurde der Truppenübungsplatz erheblich ausgedehnt. Das Nachbardorf Haustenbeck wurde dem Übungsplatz zugeschlagen und entsiedelt. Auf Augustdorfer Gebiet wurden rd. 833 ha (ohne die Bethelschen Besitzungen, insbesondere: Heimathof, Wagnerhof und Sigmarshof) angekauft, um den Truppenübungsplatz zu erweitern. Etwa 40 Augustdorfer Hofstellen mußten geräumt werden. Nördlich von Augustdorf entstand 1937 der Truppenübungsplatz Stapelager Senne. Er hatte zunächst eine Größe von 400 ha. Genutzt wurde er zuerst von der Luftwaffe, und zwar als Bombenabwurfplatz und für Schießübungen mit dem Bord-MG. Der Teutoburger Wald diente hierbei als Kugelfang. 1944 benötigte die Luftwaffe den Platz nicht mehr. Er wurde dem Truppenübungsplatz Senne zugeschlagen. Zwei Infanterie-Schießbahnen wurden angelegt und bis Kriegsende (in Augustdorf: Ostern 1945) ständig genutzt. Nach dem Krieg nutzten zuerste Amerikaner und dann Briten die beiden Übungsplätze. Den Übungsplatz in der Stapelager Senne dehnten die Briten 1948 auf fast 1.000 ha aus. Sie nannten ihn "Orne". Er wurde bis 1958 als Schießplatz für Panzer, Infanterie und Artillerie genutzt. Die Stapelager Senne glich zeitweise einer Mondlandschaft. 1957 zog die Bundeswehr in das ehemalige Nordlager ein. 1958 wurde der Standortübungsplatz auf rd. 470 ha erheblich verkleinert und in "Stapel" umbenannt. Ab diesem Jahr wurde nicht mehr scharf geschossen. Der Standortübungsplatz Stapel wurde der britischen Garnison in Detmold zugeordnet. Die Bundeswehr erhielt ein Mitbenutzungsrecht. Erst 1974 bekam die Bundeswehr ein eigenes Übungsgelände von etwa 80 ha im Bereich Schapeler Hof.
F A Z I T
Eine super schöne Tour am Rande des Truppenübungsplatzes in Augustdorf. Die Ruhe, die abgesehen von den Panzerspuren unberührte Natur und Abgeschiedenheit machen diese Landschaft und die Wanderwege zu einem Erlebnis. Von hier aus kann man auch verschiedene Routen laufen und diverse Ziele ansteuern. Wir überlegten zwischenzeitlich, das Gasthaus Bienenschmidt anzusteuern, da es jedoch recht warm an diesem Sonntag war, blieben wir bei unserem eigentlichen Vorhaben, dem Dünenpfad - wir wurden nicht enttäuscht. Startpunkt/Parkplatz:    Fuchsweg (nähe Aussichtplattform Dünenfeld“, 32832 Augustdorf                                        
Länge Wanderweg:   ca. 4,10 km (ca. 8,50 km mit Zusatz) Höhenmeter:   ca. 18 Meter Zeitbedarf:   zwischen 1 und 1,5 Stunden (je nach Tempo und Pausen) Beschilderung/Kennzeichnung der Wegstrecke:      gut
Augustdorfer Dünenfeld Startpunkt Aussichtplattform am Fuchsweg
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Zunächst folgten wir dem ausgeschilderten Dünenpfad, verloren ihn aber bei einer Wegkreuzung aus den Augen und liefern so erst einmal entlang der Übungsplatzgrenze in Richtung Schapeler Hof. Dabei genossen wir die Ruhe und neben einigen Heideflächen gab es zahlreiche Pilze zu bestaunen.
Augustdorfer Dünenfeld…
Dünenpfad Augustdorf
Wegbeschaffenheit: Waldwege teilweise Sandwege, kurze asphaltierte Strecken am Heidehaus Höhenmeter:  insgesamt ca. 18
Das attraktive Gelände im und um das Augustdorfer Dünenfeld ist ein Geheimtipp für Naturkenner und Liebhaber und zugleich ein sensibler Naturraum, in dem sich Besucher den pfleglichen Umgang mit der schützenswerten Landschaft vor Augen führen können.  Ein Orientierungs- und Informationssystem führt die Besucher durch das Gebiet. An prägnanten Aussichtspunkten erhält man einen Eindruck der Landschaft und ihren Besonderheiten. Zur Orientierung folgen Sie den Sandsteinen, die den Dünenpfad markieren. Der Dünenschriftzug führt Sie außerdem durch die Waldabschnitte.  
Augustdorf beherbergt die zweitgrößte Bundeswehrgarnison Deutschlands. Etwa 4.000 Soldaten leisten in der General- Feldmarschall-Rommel-Kaserne ihren Dienst. Augustdorf ist Standort der Panzerbrigade 21 'LIPPERLAND', die zu den Eingreifkräften des deutschen Heeres zählt. Im Süden der Gemeinde erstreckt sich der Truppenübungsplatz Senne bis nach Schlangen, Bad Lippspringe und Paderborn. Der Truppenübungsplatz hat seine Wurzeln in Schloß Neuhaus. Neuhaus und Paderborn sind alte Garnisonsstädte. 1891 entstand im Bereich Neuhaus ein 15 ha großer Kavallerie-Exerzierplatz. Dieser wurde zwischen 1880 und 1890 zu einem Kavallerie- Übungsplatz von etwa 400 ha Größe erweitert. Die nächste Ausdehnung folgte unmittelbar: 1891 und 1892 wurde der Platz zu einem 4.000 ha großen Militärübungsplatz. Davon betroffen waren auch Teile der lippischen Kommunen Haustenbeck und Schlangen. In den Folgejahren bis 1936 erfolgten kleinere Erweiterungen in einer Größenordnung von insgesamt rd. 612 ha.
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Wir überlegten, ob wir weiter in Richtung Teutoburger Wald gehen sollten, entschieden uns jedoch dafür umzukehren und wieder auf den Dünenpfad zurückzukehren - ihn wollten wir ja eigentlich wandern…
Und tatsächlich, wir fanden den eigentlichen Einstieg des Dünenpfades am Heidehaus. Die Jugendsiedlung Heidehaus entstand in den ersten Nachkriegsjahren. Ihr Gründer, Hermann Höcker, bezog 1947 das „Alte Heidehaus“ mit 20 elternlosen Jugendlichen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. In Selbsthilfe wurde nach und nach das Haupthaus, viele kleinere Einzelhäuser, Werkstätten und Freizeitanlagen zu der heutigen Jugenddorfanlage aufgebaut.
Truppenübungsplatz Augustdorf
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Das es hier eine so schöne und abwechslungsreiche Natur gibt, haben wir nicht erwartet. Dazu wird an den besonderen Punkten durch Aussichtsplattformen und Infotafeln eine schöne Übersicht inklusive Erklärung zu den einzelnen Landschaftstypen und Pflanzenarten gegeben.
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Augustdorfer Dünenfeld Entlang des Truppenübungsplatzes
Augustdorfer Dünenfeld Entlang des Truppenübungsplatzes
Augustdorfer Dünenfeld Entlang des Truppenübungsplatzes
Augustdorfer Dünenfeld Vom Heidehaus bis zur Landschaftsschwelle „Dünenschnitt“
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Augustdorfer Dünenfeld Vom „Dünenschnitt“ bis zur „Mäusegrund“
So langsam schloss sich unsere Runde und das war auch gut so. Die Wärme und die knapp 8,5 Kilometer waren für heute genug und wir freuten uns auf eine schöne kühle Dusche Zuhause. Mittlerweile waren die wenigen Parkmöglichkeiten am Fuchsweg auch fast alle zugeparkt. Das schöne Wetter hatte auch noch andere Spaziergänger und Wanderer gelockt…
Augustdorfer Dünenfeld Vom „Mäusegrund“ zurück zum Startpunkt an der Aussichtsplattform „Dünen-Silhouette“
Eine schöne Wanderung und eine wundervolle Landschaft ging zu Ende.
Heidelandschaft - Landschaftsschwelle „Mäusegrund“