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Auch in diesem Frühsommer war aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht an Urlaub, wie wir ihn aus den Vorjahren kannten, zu
denken. Wir beschlossen, wie im vergangenen Jahr 2020, das Beste aus der Situation zu machen und unsere schöne Heimat in
Ostwestfalen-Lippe zu erkunden. Da auch Manu und Stefan in dieser Maiwoche Urlaub hatten, beschlossen wir mal wieder im
Teutoburger Wald wandern zu gehen. Unsere Wahl fiel auf eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Region, das Hermannsdenkmal
bei Detmold. Von Hiddesen aus wollten wir durch das Heidental zum Hermann hinaufsteigen. Der Krebsteich, der Donoper Teich und
das Hiddeser Bent waren weitere Wegpunkte auf dem rund 12,5 Kilometer langen Rundweg.
Anfahrt
Von der Autobahn 2 kommend, Abfahrt Bielefeld-Zentrum. Der B66 (Lagesche Straße) in Richtung Lage/Detmold. In Lage weiter über
die B239 in Richtung Detmold. Dort sind die touristischen Ziele (Hermannsdenkmal, Externsteine, Adlerwarte Berlebeck) gut
ausgeschildert.
Parkplatz
Wir wählten die Bushaltestelle „Sternschanze“ an der Friedrich-Ebert-Straße in
Detmold-Hiddesen als Startpunkt. Es gibt an der Hindenburgstraße / Heidentaler
Straße aber auch einen Wanderparkplatz, von dem aus die Tour begonnen werden
kann.
Von unserem Startpunkt konnten wir unser ersten Etappenziel bereits erkennen.
Das große Fichtensterben, bedingt durch die Trockenheit der vergangenen Jahre und
den starken Borkenkäferbefall, ist der freie Blick auf Deutschlands höchste Statue (leider) wieder möglich
geworden.
Der Anstieg au den 379 Meter hohen Grotenburg, auf der das Denkmal errichtet wurde stand für uns also gleich am Anfang der Tour.
Das Hermannsdenkmal ist eine Kolossalstatue in der Nähe der Stadt Detmold in Nordrhein-Westfalen im südlichen Teutoburger
Wald. Es wurde zwischen 1838 und 1875 nach Entwürfen von Ernst von Bandel erbaut und am 16. August 1875 eingeweiht.
Das Denkmal soll an den Cheruskerfürsten Arminius erinnern, insbesondere an die sogenannte Schlacht im Teutoburger Wald, in der
germanische Stämme unter seiner Führung den drei römischen Legionen XVII, XVIII und XIX unter Publius Quinctilius Varus im Jahre
9 eine entscheidende Niederlage beibrachten.
Mit einer Figurhöhe von 26,57 Metern und einer Gesamthöhe von 53,46 Metern ist es die höchste Statue Deutschlands und war von
1875 bis zur Erbauung der Freiheitsstatue 1886 die höchste Statue der westlichen Welt.
Der Erbauer Ernst von Bandel ging nach damaliger Forschungslage noch davon aus, dass die Varusschlacht im Teutoburger Wald
stattgefunden hatte. Die Wahl auf die Grotenburg fiel allerdings aus praktisch-ästhetischen Erwägungen. Der lippische Fürst wollte
den Bauplatz nur unter der Bedingung zur Verfügung stellen, dass das Denkmal auf der Berghöhe errichtet würde, da es von dort
aus weithin über Lippe sichtbar wäre. Mittlerweile ordnen die meisten archäologischen Fachwissenschaftler die Fundregion
Kalkriese bei Bramsche in Niedersachsen als wahrscheinlichsten Ort der Schlacht ein.
Die Figur hat eine Höhe von 26,57 m. Sie besteht aus einer Eisenrohrkonstruktion, die Oberfläche aus Kupferplatten. Sie wiegt
mitsamt der Standplatte, auf der sie befestigt ist, 42,80 t. Zu sehen ist eine überlebensgroße Figur mit antikisierender Rüstung und
Flügelhelm. Der rechte Arm ist emporgestreckt und hält ein Schwert, das 7 m misst und etwa 550 kg wiegt und von der Krupp
gespendet worden ist. Der Schwertarm ist in Richtung Westen gestreckt; dies wird je nach Standpunkt als ein offensives oder
defensives Mahnen in Richtung Frankreich interpretiert. Der linke Arm ist auf einen bauchhohen Schild gelehnt.
Nach knapp 4 Stunden (inkl. Pausen) und gut 12,5 Kilometern erreichten wir unseren Ausgangspunkt, unseren Parkplatz an der
Friedrich-Ebert-Straße in Detmold-Hiddesen.
Wie der Wetterbericht (ausnahmsweise mal korrekt) vorhergesagt hatte, blieb es die gesamte Zeit trocken. Die Temperatur war mit
16-18 Grad recht angenehm und schien uns bei Wanderpausen die Sonne ins Gesicht, konnte man es sehr gut aushalten.
Eine tolle Wanderung ging zu Ende…
F A Z I T
Auch bei dieser Wanderung konnten wir wieder einmal feststellen, wie schön die Natur vor unserer Haustür ist. Der Anstieg- und
Abstieg zum und vom Hermannsdenkmal war schon etwas anspruchsvoll. Die Wegstrecke bergauf war teilweise
sehr matschig, da es an den vorangegangenen Tagen geregnet hatte. Mit guten Schuhwerk war dies aber leicht
zu meistern.
Leider lässt die Wegbeschilderung beim Abstieg vom Hermann teilweise zu wünschen übrig. Wirklich verlaufen
kann man sich jedoch nicht, da es sehr viele Wanderwege in diesem Gebiet gibt. Wie schon erwähnt haben die
Waldschäden die Wegstrecke beim Abstieg zu einem kleinen Hindernislauf gemacht.
Wir waren an einem Wochentag in Covid-19-Zeiten unterwegs. Vermutlich sind insbesondere die Besucherzahlen
am Hermannsdenkmal, einem der Hauptausflugspunkte im Teutoburger Wald in „normalen“ Zeiten und an einem
Wochenende ganz anders…
Gefallen hat uns die sehr abwechslungsreiche Strecke, die teils auf befestigten wegen, teils auf Waldwegen
hauptsächlich durch bewaldetes Gebiet führt.
Auch an warmen Tagen im Sommer kann man diese Wanderung gut durchführen.
Es gibt an der Wegstrecke viele interessante Punkte an denen auch ein Stopp z.B. für ein Picknick lohnt.
Startpunkt/Parkplatz: "Wanderparkplatz Heidental“, 32760 Detmold-Hiddesen, Hindenburgstraße 58
Weitere Informationen bietet u.a. folgender Link:
www.https://www.teutoburgerwald.de/wandern-radfahren/in-der-natur/tour/auf-der-hermann-heidental-route-a2-rund-um-das-
hermannsdenkmal
Länge Wanderweg: ca. 12,5 km
Höhenmeter Hin- und Rückweg: ca. 315 Meter
Zeitbedarf: zwischen 3,5 und 4 Stunden (je nach Tempo und Pausen)
Beschilderung/Kennzeichnung der Wegstrecke: gut bis sehr gut
Wir überquerten, nach diesem abenteuerlichen Abstieg, die Lopshorner Allee und stiessen schon bald auf den Heidenbach, der uns
zum Krebsteich führte.
Der Krebsteich ist über den Hasselbach mit dem Donoperteich und dem Hasselbachstausee verbunden. Aufgrund seines
nährstoffarmen Moorwassers, wurde dieser Teich früher zur Krebszucht genutzt. Die Moorlandschaft rund um den Krebsteich, das
Hiddeser Bent, bietet einen Lebensraum für viele gefährdete Tierarten und Pflanzen.
Los ging es also, die Hindenburgstraße bis zum Eisstein. Der Eisstein befindet sich genau gegenüber des Wald-Parkplatzes
"Heidental" auf dem Grillplatz "Mufflonkamp".
Es handelt sich hierbei um einen rund 18 Tonnen schweren Granit-Findling, der vermutlich in der vorletzten Eiszeit aus dem
skandinavischen Raum durch Gletscher in diese Gegend geschoben wurde.
Er wurde im Jahre 2011 entdeckt und am Anfang des sogenannten "Wasserpfades", eines Wanderweges, der zum "Dreiflußstein"
führt, errichtet.
Wanderweg Heidentalroute
Eisstein bei Hiddesen
Nach dem Eisstein begann der Anstieg zum Hermannsdenkmal auf die Grotenburg.
Vom Hermannsdenkmal und dem höchsten Punkt unserer Wanderung stiegen wir nun wieder hinab. Immer dem Wanderweg A2
folgend (leider war der nicht ímmer optimal ausgeschildert) ging es teilweise sehr steil bergab und umgestürzte Bäume bildeten
Hindernisse, die wir jedoch allesamt gemeistert haben.
Höhenprofil unseres Wanderwegs
Wanderweg Heidentalroute
Aufstieg zum Hermannsdenkmal
Wanderweg Heidentalroute
Hermannsdenkmal
Wanderweg Heidentalroute
Vom Hermann auf dem Wanderweg A2 talwärts
Der Donoper Teich und das umliegende Gebiet wurde am 4. April 1950 gemeinsam mit dem Hiddeser Bent unter Schutz gestellt und
gilt durch seine landschaftliche Vielfalt und Schönheit zu den beliebtesten Ausflugszielen in Lippe. Er wurde um 1625 auf Geheiß von
Simon VII. für die Fischzucht angestaut und nach dem Kammerherrn von Donop benannt.
Der etwa 50 m breite und 150 m lange Donoperteich liegt 162 m über NN und der Untergrund besteht aus einer wasserundurch-
lässigen Cenoman-Mergelschicht.
Das Hiddeser Bent ist das letzte noch lebende Hangmoor des Teutoburger Waldes. Der Begriff „Bent“ bedeutet so viel wie
„torfhaltiges Moor“. Die Entstehung des Hochmoors in einer Senke am Fuße des Kahlen Ehbergs begann bereits um 7000 v. Chr.
Durch den Steigungsregen am Teutoburger Wald und das Ansammeln von kalter Luft in der Senke herrscht dort ein kühl-feuchtes,
aber gemäßigtes Klima, welches die Ansiedelung von Torfmoosen ermöglichte. Die Torfmoose gehören zu den moorbildenen
Pflanzen, das heißt, sie bilden Torf. So entstand im Laufe der Zeit eine bis zu zwei Meter starke Torfschicht, die über einer
nährstoffarmen Sandschicht über dem wasserstauenden Untergrund entstand.
Wanderweg Heidentalroute
Heidenbach - Krebsteich - Donoper Teich
Wanderweg Heidentalroute
Hiddeser Bent - Rückweg zum Startpunkt